Hammoor. Land soll Regionalplan für Windkraftanlagen ändern, um die Planungen von Kreis und Gemeinde Hammoor nicht zu torpedieren.

Der Kreis Stormarn ist durchaus optimistisch, dass das Land Schleswig-Holstein seinen Entwurf für den Windkraft-Regionalplan noch ändert. In ihrer schriftlichen Stellungnahme drängt die Kreisverwaltung darauf, das für Windräder vorgesehene Areal bei Hammoor vielmehr für einen Autohof und Firmenansiedlungen zu nutzen. „Das Land sollte die bestehenden Planungen stärker würdigen“, sagte Günter Fischer, Leiter des Fachdienstes Planung und Verkehr des Kreises, in der Sitzung des Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschusses (siehe oben).

Die direkt am Autobahnkreuz Bargteheide gelegene Fläche sei prädestiniert für ein Gewerbegebiet, was die Gemeinde Hammoor auch will. Das Vorhaben wäre bei einem Windpark in der Nachbarschaft wegen des Mindestabstands von 400 Metern aber nicht mehr möglich.

Land soll auf Gemeinden zugehen, um Ersatzansprüche zu klären

Fischer sieht aus Stormarner Sicht ein weiteres Problem: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass bereits vorhandene Gebiete nicht mehr im Plan enthalten sind. Das könnte Entschädigungsfragen aufwerfen.“ Dies betrifft unter anderem Travenbrück, Rethwisch und Westerau. „Wir erwarten, dass das Land aktiv auf die Gemeinden zugeht, um mögliche Ersatzansprüche zu klären“, so Fischer.

Die Kreispolitiker unterstützen die Stellungnahme weitgehend. „In Stormarn sind Flächen knapp, wir brauchen sie für die Entwicklung von Wohnen und Wirtschaft“, sagte Hans-Werner Harmuth (CDU). Das sei in dünn besiedelten Gebieten wie Nordfriesland oder Dithmarschen anders. Außerdem gebe es an der Küste auch mehr Wind.

Nur die Grünen waren für einen Vorrang für Windkraft in Hammoor

Heinrich Dierking (Forum 21) regte an, auch ein Vorranggebiet bei Brunsbek abzuweisen. „Es liegt mitten in einem wichtigen Naherholungsgebiet, außerdem brüten in der Nähe Schwarz- und Weißstörche“, sagte er. Bernd Freytag (CDU) ergänzte, dass bei Hammoor Milane lebten, für die Windräder besonders gefährlich seien. Einzig die Grünen betonten, dass für sie Windkraft auch bei Hammoor Vorrang habe.

Noch bis Ende Juni können Kommunen sowie Verbände und Privatleute Einwände gegen den Regionalplan einreichen. Auch die Gemeinde Hammoor hat mehrfach bekräftigt, dass sie ein Gewerbegebiet an den Autobahnen ausweisen möchte.