Ahrensburg. Stadtverordnete bewilligen 60.000 Euro für Realisierungsabschätzung. Knappe Mehrheit für CDU-Antrag nach namentlicher Abstimmung.

Die Ahrensburger Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer vorletzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen, eine Realisierungsabschätzung für die Südtangente in Auftrag zu geben. Dieser Beschluss ist insofern überraschend, als dieser Antrag der CDU-Fraktion – etwas anders formuliert – bereits am 17. Mai vom Bau- und Planungsausschuss abgelehnt worden war.

Mit der damaligen Ablehnung schienen sich Pläne für eine Südumfahrung, die seit mehr als zehn Jahren in Ahrensburg kontrovers diskutiert werden, endgültig erledigt zu haben. Doch das Thema wurde diesmal schon in der Einwohnerfragestunde von zahlreich erschienenen Bürgern aus dem Ahrensburger Süden ausführlich angesprochen, die insbesondere in der Ahrensfelder Dorfstraße und in der Straße Brauner Hirsch unter dem zunehmenden Verkehr leiden.

CDU-Antrag wurde mit 14 zu 12 Stimmen angenommen

In der Sache gab es schließlich noch einmal eine lange differenzierte Debatte der Fraktionen. In einer rekordverdächtig langen Stadtverordnetenversammlung, die erst um 23 Uhr endete, wurde dann in namentlicher Abstimmung mit 14 Ja- gegen 12-Nein-Stimmen (bei einer Enthaltung, vier Stadtverordnete fehlten) beschlossen, eine alternative Trassenführung prüfen zu lassen, die von der verlängerten Eulenkrugstraße zum Verlängerten Ostring führen soll. Für diese Untersuchung werden 60.000 Euro bereitgestellt.

Hintergrund des CDU-Antrags zur Untersuchung einer alternativen Trassenführung zum Braunen Hirsch ist eine für Ahrensburg richtungsweisende Entscheidung, die jetzt ansteht, nämlich die künftige Querung der Bahngleise, die mit dem geplanten Ausbau der Strecke für die S 4 nicht länger über den beschrankten Bahnübergang am Braunen Hirsch möglich sein wird. An gleicher Stelle hat die Deutsche Bahn eine Brücke geplant, die für Ahrensburg sehr teuer würde. Die Stadt müsste ein Drittel der auf 18,3 Millionen Euro geschätzten Gesamtkosten übernehmen und alle Folgekosten allein tragen. Deshalb soll geprüft werden, ob eine andere Trasse zur Bahnquerung durch den sensiblen naturgeschützten und archäologisch bedeutsamen Raum Tunneltal möglich wäre, und ob dort eine Landesstraße gebaut werden könnte, deren Kosten Schleswig-Holstein tragen würde.

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