Glinde. Glindes Politiker ziehen Beschluss zurück, um ihn im März neu zu fassen. In der Zwischenzeit werden Wiesenfelder Schüler beteiligt.
Die Glinder Stadtvertreter werden auf ihrer Sitzung am kommenden Donnerstag den Beschluss zur Zusammenlegung der beiden Gemeinschaftsschulen im Sommer 2018 zurückziehen. Das ist allerdings nur ein formaler Akt. Denn schon am 30. März werden sie ihn wieder neu fassen. In der Sache ändert sich also nichts. Bis dahin werden die Jungen und Mädchen der Bildungseinrichtung in Wiesenfeld angehört, die eine Fusion mit der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule samt Umzug ablehnen.
Die Schüler hatten sich bei der Kommunalaufsicht des Kreises beschwert. Sie werfen der Stadt vor, nicht in angemessener Weise beteiligt worden zu sein und beziehen sich bei ihrer Kritik auf Paragraf 47 f der Gemeindeordnung von Schleswig-Holstein. Die Behörde hat Glinde zwar kein offizielles Schreiben geschickt mit der Aufforderung, ein Versäumnis nachzuholen. „Aber wir haben von ihr telefonisch eine Empfehlung erhalten“, sagt Bürgermeister Rainhard Zug.
Wiesenfelder Eltern wollen Fusion per Bürgerentscheid kippen
„Die Politik ist sich einig, dass wir an der Fusion festhalten. Mit dem jetzigen Schritt wollen wir möglichen Konflikten aus dem Weg gehen“, sagt SPD-Fraktionschef Frank Lauterbach. Schülersprecher Justin Lache und seine Mitstreiter hatten auch eine Klage vor Gericht erwogen. Demnächst dürfen sie sich zur Fusion äußern. In welcher Form, ist der Stadt überlassen. Die Verwaltung tendiert zu einem Workshop. Die Schüler hatten zwar auf diversen Ausschusssitzungen ihren Unmut geäußert und zusätzlich bei den Fraktionen Bedenken vorgetragen. Das reichte ihnen aber nicht. Sie wollen noch einmal detailliert schildern, weshalb sie keine Fusion wollen.
Für den Zusammenschluss mit der Sönke-Nissen-Schule müssen die Wiesenfelder ins Glinder Schulzentrum am Oher Weg ziehen, während das Gymnasium ihre Räume am Holstenkamp bekommt. Diese werden seit Jahren erweitert und sind kurz vor der Fertigstellung. Die Stadt investiert elf Millionen Euro in den Standort.
Glindes Politiker wollen mit der Fusion Ungerechtigkeiten beseitigen. Denn die Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule hat keine Oberstufe und weniger Anmeldungen als der künftige Partner, der wegen der hohen Nachfrage sogar selektieren muss. Die Wiesenfelder Elternschaft hatte jüngst erklärt, ein Bürgerbegehren zu starten mit dem Ziel, die Zusammenlegung per Bürgerentscheid zu kippen. Im April sollen dafür Unterschriften gesammelt werden.