Glinde. SPD-Landtagsabgeordneter Martin Habersaat könnte in Glinde vermitteln. Eltern streben Bürgerentscheid über beschlossene Schulfusion an.

Im Streit um die beschlossene Fusion der Glinder Gemeinschaftsschulen bietet sich der SPD-Landtagsabgeordnete Martin Habersaat aus Reinbek als Vermittler an. Die Elternschaft der Bildungseinrichtung in Wiesenfeld will ein Bürgerbegehren starten mit dem Ziel, dass es zu einem Bürgerentscheid kommt und die Zusammenlegung mit der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule gekippt wird.

Die Fusion hatten Glindes Stadtvertreter am 19. November 2015 abgesegnet, zwölf Monate später legten sie den Zeitpunkt fest: zum Schuljahr 2018/19. Die Wiesenfelder sollen zum neuen Partner ins Schulzentrum an den Oher Weg ziehen und das dort ansässige Gymnasium ihre neuen Räume am Holstenkamp erhalten. Das wollen die Eltern nicht. Auch Lehrer und Schüler der Bildungseinrichtung hatten sich gegen die Zwangsehe ausgesprochen.

Stadt hat Fusion beim Ministerium in Kiel noch nicht beantragt

Habersaat kennt die Meinungen. Er hatte vor geraumer Zeit eine Einladung der Wiesenfelder Eltern angenommen und sich vor Ort informiert. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion sagt: „Ich habe versucht, die Argumente der Stadt nachvollziehbar zu machen.“ Besänftigen konnte er die wütenden Eltern offenbar nicht. „Ich bin bereit, auch jetzt mit allen Beteiligten zu sprechen und zu vermitteln“, so der 39-Jährige. Er werde sich auf keine Seite schlagen, könne beide Positionen verstehen.

Einen Antrag für die Fusion beim zuständigen Kultusministerium in Kiel hat Glinde noch nicht gestellt, weil nicht alle Voraussetzungen erfüllt sind. So fehlen unter anderem noch Stellungnahmen der Schulkonferenzen zum Beschluss über den Zeitpunkt der Zusammenlegung. Zudem wird gerade ein gemeinsamer Schulentwicklungsplan für Glinde, Reinbek, Wentorf, Barsbüttel und Oststeinbek erarbeitet. Mit dem muss die neue Großschule in Einklang stehen.