Siek. CDU und SPD trafen sich in einem kleinen Kreis. Unklar bleibt immer noch, wo Feuerwehr, Kita und Bauhof gebaut werden sollen.
In der Gemeinde Siek ist Reden Gold, denn mit Schweigen sind die Fraktionen der Gemeindevertretung bisher nicht gut gefahren. In den vergangenen Wochen haben sich die politischen Fronten verhärtet, ergebnisorientierte Gespräche waren scheinbar unmöglich.
Dabei sind sich die Sieker Politiker in diesen Punkten eigentlich einig: Die Gemeinde benötigt dringend eine größere Kindertagesstätte, eine zeitgemäße Feuerwache sowie einen gut ausgestatteten Bauhof. Für alle drei Großprojekte waren auch schon geeignete Flächen gefunden worden: Die mit dem Bauhof kombinierte Feuerwache sollte hinter dem Edeka-Markt an der Jacobsrade entstehen, die Kita an der Straße Dohm.
Feuerwehrfachaufsicht des Kreises wurde eingeschaltet
Doch nachdem die CDU-Fraktion einen ihrer Meinung nach geeigneteren Platz für die Feuerwache gefunden hatte, nämlich einen Acker gegenüber der Sieker Mehrzweckhalle, lief mit einem Mal alles aus dem Ruder. Laut Andreas Bitzer, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands, gab es zwar schon eine mündliche Vereinbarung zwischen der SPD um Bürgermeister Arnold Trenner, das Grundstück an der Mehrzweckhalle zu kaufen. Doch in einer Sitzung zwei Wochen später stimmten die SPD-Politiker samt eines FDP-Vertreters plötzlich dagegen. Sie hielten an dem Beschluss fest, Feuerwache und Bauhof an der Jacobsrade zu bauen. Bürgermeister Arnold Trenner liegen bereits fertige Baupläne vor. „Das ist für uns absolut nicht nachvollziehbar“, sagt Bitzer. „Die von uns favorisierte Fläche ist nachweislich weitaus geeigneter für das neue Feuerwehrgerätehaus.“ Die Erreichbarkeit sei besser und damit ein größerer Schutz für die Einwohner gewährleistet.
Mittlerweile hat sich die CDU gemeinsam mit der Sieker Feuerwehr direkt an die Feuerwehrfachaufsicht des Kreises Stormarn gewandt. „Auch hier wurde uns bestätigt, dass wir mit unserer Einschätzung richtig liegen und unser Wunsch-Standort optimal wäre“, so Andreas Bitzer.
Bau der Kita hat oberste Priorität
Das Problem: Dort könnte erst in zwei Jahren gebaut werden. Dafür wäre aber auch noch genügend Bauplatz für die Kindertagesstätte vorhanden. Für die gibt es derzeit nämlich keinen Standort mehr. Gegen den ursprünglichen Plan, die Kita in der Straße Dohm zu bauen, votierten wiederum die CDU-Vertreter.
Die Situation ist verfahren. Wenigstens sind beide Seiten aber nun bereit, miteinander zu reden. Und so kamen jetzt CDU- und SPD-Vertreter zu einem Gespräch im kleinen Kreis zusammen. „Es war von vornherein klar, dass es kein endgültiges Ergebnis geben wird“, so CDU-Mann Bitzer. „Es ging viel mehr darum, gemeinsam Lösungsansätze zu finden.“ Allen sei klar, dass der Bau der Kita Priorität habe. Die Frage nach dem Wo ist noch immer offen. „Die Kompromissbereitschaft Einzelner ist nach wie vor sehr unterschiedlich“, so Bitzer.
Am 13. September steht die nächste Gemeindevertretersitzung auf dem Programm. Dort entscheidet sich dann, ob es weiterhin Streit und Stillstand gibt. Oder ob die Zuständigen es schaffen, doch noch gemeinsam eine Lösung zu finden.