Reinbek. Fußballer der TSV Reinbek waren auf der Sitzung des Jugend-, Sport- und Kulturausschusses. Sie bangen um den Kunstrasenplatz.
Zahlreiche Fußballer der TSV Reinbek waren zur Sitzung des Jugend-, Sport- und Kulturausschusses im Rathaus erschienen. Sie wollten wissen, wie es in Sachen neuer Kunstrasenplatz für den Verein weitergeht – und bekamen keine Antwort. Denn einer Verwaltungsvorlage, die unter anderem 977.200 Euro für das Projekt im Haushalt 2017 vorsieht, stimmten die Politiker vorerst nicht zu. Eine endgültige Entscheidung soll zu einem späteren Zeitpunkt fallen.
Ob die Fußballer überhaupt einen Kunstrasen erhalten, erscheint fraglicher denn je. Das Vorhaben ist an den Neubau der Feuerwache am Mühlenredder gekoppelt. Sie soll auf dem dortigen Grandplatz erstellt werden, der Verein soll dafür Ersatz erhalten. Angedacht ist, dass ein Rasenfeld dem Kunstrasen weicht. Der Vorteil: Er ist ganzjährig bespielbar. Der Platz soll noch vor der Wache gebaut werden.
Mit fünf Millionen Euro kommt die Stadt beim Feuerwehr-Projekt nicht aus
Den Neubau der Wache hatten die Politiker nach jahrelangem Streit auch beschlossen, doch nun mehren sich wieder Zweifel an dem Standort. Einige Entscheidungsträger fürchten zu hohe Kosten. Sie waren von bis zu fünf Millionen Euro für das Feuerwehr-Projekt ausgegangen. Doch damit kommt Reinbek nicht aus. Denn neben dem Baukörper muss die Stadt unter anderem auch in die Verkehrssicherheit investieren. Bürgervorsteher Ernst Dieter Lohmann (CDU): „Ich habe das Gefühl, dass viele Politiker, die dem Standort Mühlenredder zugestimmt haben, ihre Meinung ändern könnten.“
Das fürchtet auch FDP-Politiker Diethard Joppich, Vorsitzender des Jugend-, Sport- und Kulturausschusses. Er wollte die Verwaltungsvorlage als einziger Teilnehmer durchwinken. Joppich sagt: „Der Grandplatz ist seit mehr als zehn Jahren sanierungsbedürftig, bei schlechter Witterung fällt das Training immer wieder aus. Schon deswegen hätte ich Geld bereit gestellt und bin entsetzt.“ Bei der nächsten Ausschusssitzung im April werde er das Thema wieder auf die Agenda setzen.
Baldur Schneider von der SPD sieht keine Eile geboten. Die Stadt arbeite gerade an einem Sportstättenentwicklungsplan, er wolle Ergebnisse abwarten. Und wie hoch ist die Chance, dass Kunstrasenplatz und Feuerwache am Mühlenredder gebaut werden? Schneider: „Dazu will ich mich nicht äußern.“ Am heutigen Donnerstag hat Bürgermeister Björn Warmer die Politiker geladen und informiert über das Feuerwehr-Projekt.