Nach fast zwei Jahren steht die Bahnschranke zwischen Rümpel und Rohlfshagen. Vorher mussten Streckenposten wachen. Im November starb dort bei einem Unfall die Hausdame von Helmut Schmidt.

Rümpel. Die nach einem Blitzeinschlag im April 2013 außer Gefecht gesetzte Schranke am Bahnübergang zwischen Rümpel und Rohlfshagen ist wieder in Betrieb. Nach 22 Monaten. Sie funktioniert. „Die Streckenposten sind nicht mehr vor Ort“, sagt Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis. Es ist das letzte Kapitel einer lange unendlich scheinenden Geschichte, in deren Verlauf eine 56 Jahre alte Autofahrerin ums Leben kam.

Angefangen hatte das Problem um den Bahnübergang mit einem Blitzeinschlag in das Schalthäuschen, der die Elektronik der Schranke zerstörte. Eine Reparatur war nicht möglich, und so mussten fortan zwei Streckenposten mit Absperrbändern aus Kunststoff für Sicherheit sorgen, bis eine neue Schranke gebaut werden konnte. Im Sommer vergangenen Jahres wurde dann eine mobile Schranke mit Ampel installiert, über die nur noch ein Streckenposten wachen musste.

Dann kam der 25. November vergangenen Jahres. Es war der Abend, an dem im dichten Nebel eine Frau in ihrem Ford Fiesta auf die Bahngleise fuhr und von einem Regionalexpress erfasst wurde. Sie war sofort tot. Die Staatsanwaltschaft ermittelt noch. Vieles deutet darauf hin, dass der Streckenposten die Ampel auf Rot geschaltet, aber die Schranke nicht heruntergelassen hatte.

Baubeginn hatte sich verzögert

Wer dieser Tage eine Weile an der nagelneuen Schranke steht, der wird den Eindruck nicht los, dass viele Autofahrer immer noch vorsichtig sind. Sie bremsen ab, sie überzeugen sich selbst mit einem Blick nach rechts und links, ob die Gleise wirklich frei sind. Die Erinnerung an den schrecklichen Unfall mahnt zur Vorsicht. Die Menschen in Rümpel waren fassungslos, damals im November, sie fragten sich: Warum dauerte es so lange, eine neue Schranke zu bekommen?

Es lag an den Gesetzen. Bevor die Planungsunterlagen im Februar 2014 beim Eisenbahnbundesamt eingereicht werden konnten, gab es ein Planfeststellungsverfahren, in dem Träger öffentlicher Belange Stellungnahmen abgeben konnten. Im Mai – also ungefähr ein Jahr nach dem Blitzeinschlag – kam die Genehmigung. Im Juni folgte die Ausschreibung, der Baubeginn verzögerte sich wegen Lieferschwierigkeiten noch weiter.