Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Lübeck hat sich der Zugführer inzwischen Angaben gemacht. Es besteht der Verdacht, dass der Sicherheitsposten einen Fehler begangen hat.
Rümpel. Nach dem tödlichen Unfall am Bahnübergang auf der Kreisstraße 61 zwischen Rümpel und Rohlfshagen hat sich der Zugführer gegenüber seinem Arbeitgeber geäußert. Das bestätigt Günter Möller, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Lübeck. „Es deutet alles darauf hin, dass er sich ordnungsgemäß verhalten hat, also nicht zu schnell gefahren ist“, sagt Möller. „Derzeit sieht es so aus, als habe ein rotes Licht geleuchtet und als sei die Schranke gleichzeitig oben gewesen.“ Demnach gab es widersprüchliche Signale am Bahnübergang.
Bei dem Unfall am 25. November vergangenen Jahres war – wie berichtet – eine 56 Jahre alte Frau gestorben. Sie wurde gegen 18.30 Uhr mit ihrem Auto von einem Regionalzug erfasst, der von Lübeck in Richtung Hamburg unterwegs war. Am Bahnübergang gab es keine reguläre Schranke, für die Sicherheit waren Mitarbeiter einer von der Bahn beauftragten Firma verantwortlich, die dort eineinhalb Jahre die Strecke sicherten, nachdem ein Blitz die Elektronik zerstört hatte. Ende Januar soll nun die neue Schranke fertig sein.
Laut Möller sind die Erkenntnisse noch nicht gesichert, es lasse sich noch nichts aus den Fakten ableiten. „Aber es besteht der Verdacht, dass der Sicherheitsposten einen Fehler gemacht hat.“ Der Sicherheitsposten habe sich bislang nicht geäußert. „Wir warten ab, bis der Posten sich erklärt, ob er Angaben machen will oder nicht.“ Zudem müsse auf die schriftliche Aussage der Sachverständigen gewartet werden. „Dann wird entschieden, ob Anklage erhoben wird oder nicht.“