Großhansdorf. Grundschule Schmalenbeck, Friedrich-Junge-Schule und Emil-von-Behring-Gymnasium sollen das Gebäude gemeinsam nutzen.

Der Schulverband Großhansdorf hat sich bei seiner konstituierenden Sitzung einstimmig für einen rund 7,1 Millionen Euro teuren Neubau am Schulzentrum an der Sieker Landstraße ausgesprochen. Das zweigeschossige Gebäude mit zehn Klassen soll die Raumnot an der Grundschule Schmalenbeck, der Friedrich-Junge-Schule (FJS) und dem Emil-von-Behring-Gymnasium (EVB) abfedern. Zunächst waren auch mehrere Anbauten an die jeweiligen Schulen im Gespräch.

„Mit der jetzigen Lösung haben wir nur eine und nicht drei Baustellen“, sagt der Großhansdorfer Bürgermeister Janhinnerk Voß. „Außerdem können wir flexibler reagieren, wenn sich die Schülerzahlen an den Schulen einmal verändern sollten.“ Noch steigen sie an allen drei Einrichtungen. Allein das EvB erwartet im Sommer 2026 insgesamt rund 1100 Schülerinnen und Schüler.

Schulzentrum Großhansdorf: Neubau bietet 1700 Quadratmeter

Der Neubau mit rund 1700 Quadratmetern Bruttogeschossfläche soll sich an das Nebengebäude der FJS anschließen. Um die Räume auch unter pädagogischen Aspekten möglichst optimal aufzuteilen, soll ein externes Fachbüro hinzugezogen werden. Anschließend erhalten die Architekten den Auftrag zur Umsetzung. Im Erdgeschoss sollen die Grund- und die Gemeinschaftsschule unterkommen. Das Obergeschoss ist für das Gymnasium vorgesehen.

EvB-Leiter Frank Weis hatte zuvor auch in einem Elternbrief deutliche Kritik geäußert. Seiner Meinung nach wäre die ursprünglich angedachte Aufstockung des Umkleidebereichs der Sporthalle viel besser gewesen, um das Gymnasium mit einer multifunktionalen Lernlandschaft fit für die Zukunft zu machen. Weis bemängelt zudem die zu erwartenden Wanderbewegungen über den Schulhof und eine Vermischung der Schülerströme.

Schulverband stimmt der teuersten Lösung geschlossen zu

Die Kommunalpolitiker aus Großhansdorf, Hoisdorf und Siek, die der Schulverbandsversammlung angehören, mochten den Argumenten allerdings nicht folgen. „Wir haben ja ganz bewusst ein Schulzentrum, da ist es auch sinnvoll, Räume gemeinsam zu nutzen“, sagt Janhinnerk Voß. Die Verwaltung hatte auch zwei kleinere und günstigere Varianten (5,2 und 6,6 Millionen Euro) geprüft. Der Schulverband stimmte schließlich geschlossen für die große Lösung, da sie die Anforderungen der Schulen am besten erfüllt.

Die stark gestiegenen Baukosten wirken sich auch auf die anstehende Sanierung vom Turm III genannten Gebäudeteil des EVB aus. Statt 1,6 soll die energetische und brandschutztechnische Modernisierung des Traktes mit sechs Klassenräumen nun 2,3 Millionen Euro kosten.