Ahrensburg. Nach drei Jahren Pause kehrt Stormarns größtes Volksfest zurück. Stadtforum stellt Programm vor. Es gibt einige Veränderungen.

Bald es soweit: Nach drei Jahren Corona-Zwangspause feiert Ahrensburg wieder Stadtfest. Von Freitag bis Sonntag, 9. bis 11. Juni, steigt Stormarns größte Party im Zentrum der Schlossstadt. Drei Wochen vor dem Start haben die Veranstalter jetzt Details zum Programm vorgestellt. Klar ist: Langjährige Besucher müssen sich auf einige Änderungen einstellen.

„Wir legen den Fokus künftig stärker auf das Lokale“, sagt Götz Westphal, Vorsitzender der Kaufleutevereinigung Stadtforum, die das Fest mit jährlich bis zu 100.000 Besuchern veranstaltet. „Wir wollen ein Stadtfest von Ahrensburgern für Ahrensburger.“ Bereits im März hatte Westphal angekündigt, das Konzept des Stadtfestes weiterentwickeln zu wollen. „Wir werden diese Änderungen nicht alle auf einmal umsetzen, aber 2023 machen wir einen ersten Schritt“, sagt er. Die Party vom 9. bis 11. Juni wird die bereits 36. Ausgabe des Stadtfestes sein, das seine Premiere im Jahr 1983 feierte – und die erste seit 2019.

Ahrensburger Stadtfest kehrt nach Pause mit Veränderungen zurück

Eine größere Rolle für Ahrensburger Vereine, mehr Freiräume mit Aufenthaltsqualität und Künstler aus der Region, skizziert der Vorsitzende des Stadtforums das neue Konzept. Die Gesamtfläche des Stadtfestes wird kleiner: Gefeiert wird an der Großen Straße, der Hamburger Straße, der Hagener Allee und auf dem Rondeel. An der Manhagener Allee wird es hingegen keine Buden mehr geben.

„Viele Schausteller und Gastronomen haben die vergangenen Jahre nicht überstanden“, sagt Westphal. Mit etwa 80 Ständen sei die Partymeile weniger stark bestückt als in der Vergangenheit. „Die Manhagener Allee war schon immer die schwierigste Straße, die bei den Schaustellern am wenigsten beliebt war“, begründet er die Entscheidung.

Die bekannte Hamburger Party-Band Freestyle ist am Freitag ab 21 Uhr auf der Bühne an der Großen Straße zu sehen.
Die bekannte Hamburger Party-Band Freestyle ist am Freitag ab 21 Uhr auf der Bühne an der Großen Straße zu sehen. © P. EGGERS

Das Programm wurde in Rekordzeit zusammengestellt

Überhaupt, betont der Vorsitzende des Stadtforums, sei es einem Kraftakt aller Beteiligten zu verdanken, dass das Stadtfest in diesem Jahr stattfinden kann. „Möglich ist das nur, weil die Stadt sich bereit erklärt hat, uns finanziell zu unterstützen“, sagt Westphal. 34.000 Euro haben Ahrensburgs Politiker dafür Ende März bereitgestellt, die Stadt verzichtet unter anderem auf Sondernutzungsgebühren für die öffentlichen Flächen. Das Stadtforum hatte den Zuschuss beantragt, weil die Veranstaltungskosten des Stadtfestes infolge von Pandemie und gestiegenen Energiepreisen inzwischen viel schwieriger wieder einzuspielen seien.

„Wir konnten quasi erst Anfang April mit den Detailplanungen beginnen, weil wir lange Zeit nicht wussten, ob wir ein Stadtfest realisieren können“, sagt Torben Henke von der Agentur E wie Event aus Wahlstedt (Kreis Segeberg), welche die Party im Auftrag des Stadtforums nach 2019 zum zweiten Mal organisiert. Das Programm habe deshalb „im Expressverfahren“ zusammengestellt werden müssen.

Bühne an der Großen Straße steht jetzt auf der Grandfläche

Einen wesentlichen Anteil daran, dass letztlich alles klappte, hätten Manfred Franz und Sven Runge mit ihren Firmen Show-Agentur Arnesvelde und Sound Light Service, betont Westphal. „Beide haben sich kurzfristig bereiterklärt, je eine Bühne zu betreuen.“ Diese werden, wie gewohnt, an der Großen Straße und vor der Post an der Hagener Allee zu finden sein.

Die Ahrensburger Singer-Songwriterin Catharina mit C hat ihre Ukulele sowie Cover bekannter Lieder und Eigenkompositionen dabei.
Die Ahrensburger Singer-Songwriterin Catharina mit C hat ihre Ukulele sowie Cover bekannter Lieder und Eigenkompositionen dabei. © Cornelia Hansen

Beide fallen etwas kleiner aus als in der Vergangenheit, jene an der Großen Straße ändert zudem ihre Position. Anstatt am Straßenende an der Kreuzung Bei der Doppeleiche wird sie jetzt auf der Grandfläche vor der Jeans-Passage errichtet. „Dort haben wir mehr Platz zur Verfügung, um Sitzmöglichkeiten zu schaffen“, erklärt Planer Torben Henke. Zu wenig Tische, Stühle und Bänke seien in den vergangenen Jahren immer wieder ein Kritikpunkt vieler Besucher gewesen, ergänzt Westphal.

Vor dem Café Zeitlos wird es eine Wein-Lounge geben

Überhaupt soll es mehr Plätze zum Verweilen geben. „Wir gestalten das Stadtfest insgesamt aufgelockerter, es steht nicht mehr Stand an Stand“, sagt Westphal. Dafür werde es fast 250 Sitzgelegenheiten geben. Auch abseits der Bühne sollen die Grandflächen links und rechts der Großen Straße stärker als bislang miteinbezogen werden. Vor dem Berlin Miljöh ist ein Areal mit Aktivitäten für Kinder und Jugendliche geplant.

Vor dem Café Zeitlos wird es erstmals eine Wein-Lounge geben, bei der Winzer aus ganz Deutschland ihre Tropfen anbieten. Das Bühnenprogramm gestalten vor allem Künstler aus Stormarn und dem Hamburger Raum, außerdem sind zahlreiche Vereine und Gruppen aus Ahrensburg vertreten.

Die Hamburger Band Stew spielt Rock'n'Roll.
Die Hamburger Band Stew spielt Rock'n'Roll. © Sina Teschner

Lokale Musiker und Mitmach-Märchen auf den beiden Bühnen

Zu den Musikacts an der Großen Straße gehören die Stormarner Rock-Coverband It-s-Time, die Newcomer Sophie and the Sailors aus Hamburg, die eigene Songs aus dem Bereich des Indie-Pop-Rock zum Besten geben und die bekannte Hamburger Partyband Freestyle. Ebenfalls mit dabei sind die Ahrensburger Singer-Songwriterin Catharina mit C, der Bargteheider Georgie Carbutler, der bekannte Hits mit Gitarre interpretiert, und der Soul-Sänger Dennis Durant aus Hamburg.

An der Hagener Allee gibt es die Hamburger Gruppe Stew zu sehen, die Rock’n’Roll-Klassiker der 1950er-Jahre von Elvis, Chuck Berry oder Little Richard zu Gehör bringt, aber auch Rocksongs von AC/DC, Bryan Adams und Joe Cocker und aktuelle Hits von Rihanna, Robbie Williams, Green Day und Katy Perry. Außerdem zu sehen gibt es die Show-Coverband Das Fiasko und die Band Mad Murph Mahoun aus Ostholstein , deren Repertoire sich aus Rockhits der 1950er- bis 1980er-Jahre zusammensetzt. Das Galli Theater führt für Kinder zudem am Sonnabend das Mitmach-Märchen Der Froschkönig auf.

Erstmals gibt es ein 18 Meter hohes Riesenrad an der Hamburger Straße

Bei allen Neuerungen – auf einige Klassiker müssen die Gäste dennoch nicht verzichten. Kettenkarussell, Bungee-Jumping und beliebte Fahrgeschäfte wie der „Scheibenwischer“ sind wieder mit dabei. Letztere sollen sich vor allem auf die Hamburger Straße konzentrieren. „Dort entsteht ein Jahrmarktbereich mit den dafür typischen Aktivitäten wie Entenangeln und Dosenwerfen“, sagt Planer Henke. Erstmals soll es auch ein 18 Meter hohes Riesenrad geben.

Der Sänger Georgie Carbutler kommt aus Bargteheide und interpretiert bekannte Hits mit seiner Gitarre.
Der Sänger Georgie Carbutler kommt aus Bargteheide und interpretiert bekannte Hits mit seiner Gitarre. © Carlos Goethe

Auch die Vereinsmeile an der Ecke Große Straße/Klaus-Groth-Straße ist wieder mit dabei. Dort präsentieren 13 Vereine aus der Schlossstadt ihre Angebote. „Gegenüber wird es wieder den Biergarten mit Livemusik von Jimmy Green geben“, sagt Westphal. Und auch die 2019 eingeführte Schlagerparty auf dem Rondeel werde es wieder geben.

Martin Hoefling lädt jetzt in der Wein-Lounge zum Schwoof im Hof

Und obwohl die Manhagener Allee nicht mehr zur Festmeile gehört, müssen Tanzbegeisterte nicht auf Moderator Martin Hoefling und seinen kultigen Schwoof im Hof verzichten. Der Ahrensburger lädt nun am Freitag und Sonnabend ab 18 Uhr auf einer eigenen Bühne in der Wein-Lounge zum Tanz. „Wir hoffen, dass der Weg, den wir jetzt mit dem Stadtfest einschlagen, auf positive Resonanz stößt“, sagt der Stadtforum-Vorsitzende Westphal.