Großhansdorf. Unterkünfte sind fast vollständig belegt. Bürgermeister mahnt vorausschauende Planung an. Diese Flächen sind im Gespräch.

Großhansdorfs Kommunalpolitiker haben am Montag über einen Standort für eine weitere Flüchtlingsunterkunft beraten. Angesichts des Kriegs in der Ukraine und der politisch angespannten Situation in zahlreichen Ländern müsse sich die Gemeinde darauf einstellen, in den kommenden Monaten und Jahren weitere Menschen aufzunehmen, sagte Bürgermeister Janhinnerk Voß. 255 Geflüchtete beherbergt die Waldgemeinde laut Verwaltung zurzeit, 80 Prozent davon aus der Ukraine.

Derzeit verfügt Großhansdorf über acht gemeindeeigene Unterkünfte: Drei am Kortenkamp, zwei an der Straße Radeland sowie je eine an der Alten Landstraße, am Wöhrendamm und am Waldreiterweg. Bei fünf davon handelt es sich um Modulhäuser aus Containern. Letztere bieten jeweils Platz für 24 Personen. Am Waldreiterweg wird zurzeit eine zweite Unterkunft dieser Art errichtet, sie soll spätestens Ende März bezugsfertig sein.

Großhansdorfs Politiker diskutieren über Standort für Flüchtlingsunterkunft

Weitere Menschen sind in angemieteten Wohnungen untergebracht, 85 privat untergekommen. Die bestehenden Unterkünfte sind laut Verwaltung fast vollständig belegt. „Wir werden in der näheren Zukunft weitere Menschen aufnehmen müssen“, sagte Voß. Deshalb gelte es, vorausschauend zu planen. Der Bürgermeister rechnet auch mit einer Zunahme der Flüchtlinge aus Afghanistan und Iran.

Im Hauptausschuss hat die Verwaltung jetzt sechs mögliche Standorte für eine weitere Unterkunft vorgeschlagen: die Grundstücke Roseneck 12, Radeland 2 und Grenzeck 2, das nummernlose Areal am Knick der Straße Roseneck in Richtung Norden, den Pendlerparkplatz an der Sieker Landstraße sowie den unbebauten, nördlichen Teil der Grenzeckkoppel. Drei davon scheiden allerdings aus Sicht der Politik aus: Für das Grundstück Grenzeck 2 gibt es seit geraumer Zeit Planungen, dort ein Wohn- und Geschäftshaus zu errichten, der Pendlerparkplatz gehört der Autobahn GmbH, sodass die Gemeinde hier zunächst verhandeln müsste, inwieweit er zur Verfügung steht. Eine dritte Unterkunft an der Straße Radeland lehnen alle Fraktionen aus Proporzgründen ab.

Ausschuss bevorzug aus Gründen der Akzeptanz dezentrale Lösung

Im Sinne der gesellschaftlichen Akzeptanz sei es besser, die Menschen an verschiedenen Orten im Gemeindegebiet unterzubringen, als gesammelt an einem Ort, so der Tenor. Übrig bleiben deshalb die beiden Flächen am Roseneck und die nördliche Grenzeckkoppel. Hier soll zwar in naher Zukunft der gemeindeeigene Solarpark erweitert werden, allerdings steht laut Voß dennoch ausreichend Platz für mindestens ein weiteres Modulhaus für 24 Menschen zur Verfügung. Eine Entscheidung trafen die Politiker am Montag nicht, beauftragten die Verwaltung, alle drei Varianten weiter auszuarbeiten. Zudem sprach sich der Ausschuss dafür aus, zu prüfen, ob ein Massivbau mit Option auf eine anderweitige Nachnutzung wirtschaftlicher ist als die Anschaffung weiterer Container.