Ammersbek. Informationen, Veranstaltungskalender, Chat: Was das neue Angebot des Bürgervereins noch alles bietet.

Die 10.000-Einwohner-Gemeinde Ammersbek hat auch weitaus größeren Orten in der Region jetzt etwas voraus: eine eigene App fürs Smartphone. Der Ammersbeker Bürgerverein (ABV) hat den digitalen Alltagshelfer entwickeln lassen. Zum Start sind neben den Initiatoren die Gemeindeverwaltung, die Freiwilligen Feuerwehren, der Ammersbeker Kulturkreis sowie der Hoisbütteler SV und der SV T.-Bünningstedt mit dabei. „Der Kreis soll laufend erweitert werden“, sagt Christian Menke, der das Projekt beim ABV leitet.

„Förderung und Pflege des Zusammengehörigkeitsbewusstseins der Bürger aller Ammersbeker Ortsteile“ hat der Bürgerverein als ein Ziel in seiner Satzung verankert. „Da passt die Dorf-App optimal“, sagt der Vorsitzende Peter Koesling. Von Lottbek und Hoisbüttel über Bünningstedt und Rehagen/Schäferdresch bis in die Siedlung Daheim/Heimgarten erfahren die Einwohner nicht nur Aktuelles aus ihrer gesamten Gemeinde, sondern können auch per Chat in Kontakt bleiben.

Mit der Ammersbek-App will der Bürgerverein auch Jüngere erreichen

Christian Menke hatte vor einem guten Jahr die Digitalisierung beim Bürgerverein übernommen. Am Anfang habe die Frage gestanden, nur die Homepage zu modernisieren oder andere Wege zu gehen. „Da nach Studien 80 Prozent der Menschen mit dem Mobiltelefon ins Internet gehen, lag eine App nahe“, sagt er. „Zudem können wir ein jüngeres Publikum erreichen, das wir auch für unseren Verein dringend benötigen.“ Bei den 18- bis- 39-Jährigen surfen sogar 92 Prozent per Smartphone.

Die Startseite der Ammersbek-App des Bürgervereins.
Die Startseite der Ammersbek-App des Bürgervereins. © Harald Klix

Bei der Suche nach Informationen zum Thema stieß Menke auf einen Bürgerverein aus einem Stadtteil von Köln, der bereits eine App hatte. Dort gab es nicht nur viele nützliche Tipps, sondern auch den Kontakt zu dem Mannheimer Softwareentwickler vmapit. Das Unternehmen, das unter anderem die offizielle App des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) betreut, bietet Vereinen kostenlose Lösungen an.

Aktualisierung nimmt etwa drei bis vier Stunden in der Woche in Anspruch

Schnell war klar, dass ein Angebot allein für die 500 Mitglieder des Bürgervereins wenig Sinn ergibt. Um die Zielgruppe zu erweitern, wurden die Mitstreiter ins Boot geholt. „Jeder kann seine eigenen Bereiche gestalten, die Federführung für den Inhalt bleibt aber in unseren Händen“, sagt Administrator Menke. Nachdem er im Herbst viel Zeit mit dem Übertragen der grundlegenden Inhalte verbracht hat, rechnet er jetzt mit etwa drei bis vier Stunden wöchentlichem Aufwand für Aktualisierungen.

Der Bürgerverein muss an den Entwickler lediglich eine Wartungsgebühr bezahlen, damit die App unter anderem an System-Updates angepasst wird und zuverlässig funktioniert. Für die sechs Start-Teilnehmer sei das im Monat ein niedriger zweistelliger Betrag. Eine 250-Euro-Starthilfe kam von der Sparkasse Holstein. „Je mehr Vereine und Institutionen mitmachen, desto weiter reduziert sich die Summe für jeden“, sagt Peter Koesling.

Im „Schaufenster“ sollen sich Läden, Gastronomen, Handwerk und Ärzte vorstellen

Denkbar sei ein Einstig der Kirchengemeinden – die Ortsteile splitten sich auf Hoisbüttel, Bargteheide und Ahrensburg auf. Auch ein „Schaufenster“ für Einzelhandel, Gastronomen, Handwerk und Ärzte ist im Gespräch. Die Parteien sollen dagegen nicht explizit Raum für ihre Positionen bekommen. „Wir möchten politisch neutral bleiben“, sagt Koesling.

Der Bereich soll ganz klar auf das Ammersbeker Gebiet beschränkt bleiben. „Es gab auch schon Anfragen aus der Nachbarschaft, aber dann verzettelt man sich“, sagt Koesling. Deshalb sei eine Ausweitung auf Hamburg-Bergstedt oder Ahrensburg kein Thema.

Nutzer können Bilder hochladen und Chatgruppen starten

Schon 600 Nutzer haben die App heruntergeladen, die seit Dezember verfügbar ist. Sie können an einem „schwarzen Brett“ auch selbst Suchanfragen, Verkaufs- oder Tauschangebote veröffentlichen. Wer möchte, kann Bilder aus der Gemeinde hochladen oder Chatgruppen starten. „Diese laufen im Unterschied zu beispielsweise WhatsApp über deutsche Server, sodass die Daten sicher sind“, sagt Menke.

Push-Nachrichten über aktuelle Ereignisse im Ort sind ebenfalls möglich. „Das war bereits Mitte Dezember der Fall, als die Teiche zugefroren waren und die Feuerwehr vor dem Betreten der Eisflächen warnte“, sagt Menke. Aber auch über ihre Einsätze berichten die Wehren aus Hoisbüttel und Bünningstedt regelmäßig.

Ein weiteres wichtiges Element ist der Terminkalender. Dort können nicht nur die sechs App-Mitstreiter ihre Angebote eintragen lassen, sondern auch alle anderen Veranstalter.

Das Ziel sind 3000 Downloads bei 10.000 Einwohnern

Nachdem der Bürgerverein bisher ausschließlich intern auf die App aufmerksam gemacht hat, soll in den nächsten Monaten verstärkt öffentlich dafür geworben werden. „Unser Ziel sind 3000 Downloads“, sagt Christian Menke. Um das zu erreichen, sind Peter Koesling und er mit viel Einsatz unterwegs: So besuchten sie jüngst zwei Vereinsmitglieder in deren Zuhause, um bei der Installation der App Unterstützung zu leisten.

Die Ammersbek-App kann im Apple App Store und Google Play Store kostenlos heruntergeladen werden. Wer in das Projekt einsteigen oder Veranstaltungen für den Terminkalenden melden möchte, nimmt am besten Kontakt per E-Mail auf: info@ammersbeker-buergerverein.de