Sylt. Der 43-Jährige kam im Sommer aus Hamburg auf die Insel – und blieb. Er freut sich auf den Wahlkampf für seine angestammte Partei.
Im Sommer 2022 erlangte Jörg Otto als Sprecher der Punks auf Sylt bundesweite Bekanntheit. Das Protestcamp, das der 43-Jährige mitorganisiert hatte, wurde im September geräumt. Otto ist aber geblieben und möchte sich nun auch in seiner neuen Heimat in der Kommunalpolitik engagieren. Für die Gerüchte, er würde bei den Linken austreten, um in die Kleinstpartei "Zukunft" einzutreten, hat Otto nur ein Wort übrig: "Bullshit!".
Punks auf Sylt: Jörg Otto kam aus Hamburg auf die Insel und blieb
Politisch aktiv war Otto bereits im Parteivorstand für die Linke im Bezirk Hamburg-Mitte. Seit Mitte Oktober ist er allerdings offiziell Sylter. Auf der Insel lernte er seine Freundin kennen, die wie er ursprünglich aus Ahrensburg kommt. Zusammen wohnt das Paar in Westerland.
In der Sylter Kommunalpolitik möchte Otto gesellschaftliche Veränderungen vorantreiben. Die vielen Reichen könne sich die Insel nicht mehr leisten. Auf Sylt sei da einiges im Argen, sagt er. Am 14. Mai ist Kommunalwahl. Statt vor dem Rathaus möchte Otto dann einen Platz im Rathaus haben.
Ursprung der Wechselgerüchte ist unklar
Wie es zu den Gerüchten kam, Otto würde die Partei wechseln, ist nicht ganz klar. Zwar wird durch den Wechsel der Gemeindevertreterin Johanna Kislinger zur Wählergemeinschaft „Die Insulaner“ ein Platz in der Fraktion frei. Doch anscheinend hat niemand den angeblich Wechselwilligen befragt.
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Er stehe zwar in guten Kontakt mit dem Fraktionsvorsitzenden Lars Schmidt, so Otto im Gespräch mit dem Abendblatt. Ein Wechsel zu dessen Partei habe aber nie zur Debatte gestanden. „Es wundert mich schon, dass solche Gerüchte gestreut werden. Ich bleibe der Linken treu. Auf unser bundesweites Netzwerk möchte ich nicht verzichten.“
Punks auf Sylt: Jörg Otto freut sich auf den Wahlkampf – für die Linke
Mit Blick auf den anstehenden Wahlsommer gebe es auf Sylt viele Themen, etwa den Warnstreik von Mitarbeitenden des öffentlichen Dienstes. Otto: „Was Arbeitsbedingungen und auch Wohnungsbau betrifft, ist die Insel sehr vernachlässigt. Es gibt viel zu tun!“
Bis zur Kommunalwahl sind es noch drei Monate. Der Wahlkampf nimmt bei Jörg Otto langsam Fahrt auf; Flyer und Plakate seien schon bestellt. „Ich werde im Wahlkampf voll mitmachen. Die Leute auf Sylt zum Teil echt genervt. Da müssen wir mit einer vernünftigen Oppositionspolitik entgegenwirken!“