Kappeln. Insolvenzverwalter der Helma Ferienimmobilien GmbH stellt Rettungskonzept für Nordeuropas größtes Ferienresort vor.

Nach der Insolvenz der Helma Ferienimmobilien GmbH hat Insolvenzverwalter Manuel Sack am Freitag die Eigentümer der mehr als 900 Wohneinheiten im Ostseeresort Olpenitz darüber informiert, wie es weitergeht – und sie darauf eingestimmt, dass zusätzliche Kosten auf sie zukommen werden und wie ernst die Lage ist.

Sack spricht davon, dass es nur „gemeinsam möglich ist, die gegenwärtig großen Probleme in Olpenitz zu lösen“. Wörtlich sagt er weiter: „Wir müssen jetzt die Strukturen für die Zukunft schaffen, um im Verbund aller Eigentümer handlungsfähig zu bleiben. Nur so kann es trotz der enorm schwierigen Ausgangslage gelingen, die von den Kapitalanlegern getätigten Investitionen zu schützen und eine möglichst hohe Insolvenzquote zu erzielen.“

Ostseeresort Olpenitz: Insolvenzverwalter spricht von „großen Problemen“

Dafür hat Sack ein „Konzept zur Sicherstellung und Weiterentwicklung des Betriebs des Ostseeresorts Olpenitz“ entwickelt, dessen Ziel es sei, „zukunftsfähige Strukturen zu schaffen, die einen geordneten, nachhaltigen Betrieb ermöglichen“. Praktisch heißt das, dass man vor allem versuchen muss, möglichst hohe Preise für die Flächen in Olpenitz zu erzielen, die die Helma noch nicht verkauft hat. Hintergrund: Je mehr Geld dadurch in die Kassen kommt, desto eher können Gewährleistungsansprüche der bisherigen Eigentümer bedient werden.

Im ersten Teil des Rettungskonzepts geht es Insolvenzverwalter Manuel Sack aber darum, den laufenden Betrieb in Olpenitz sicherzustellen. Dafür hat er sich zu zwei Schritten entschieden: Zum einen müssen die Kosten und Gebühren für Müllentsorgung, Straßenbeleuchtung und Straßenreinigung sowie die Pflege von Grünflächen und Strand und die Kosten für den Küstenschutz künftig von den Eigentümern bezahlt werden – bisher hatte das größtenteils die Helma übernommen.

Ostseeresort Olpenitz: Eigentümer müssen Sonderumlage zahlen

Zum anderen müssen die Besitzer der Ferienwohnungen insgesamt 1,62 Millionen Euro aufbringen, um die Schäden zu beseitigen, die das Hochwasser im Oktober vergangenen Jahres verursacht hat. Deshalb wird eine zweckgebundene Sonderumlage in Höhe von 265,17 Euro pro Bett erhoben, die jeder bezahlen muss, der in Olpenitz eine Wohnung oder ein Haus hat.

Mehr zum Thema

Im zweiten Teil des Rettungskonzepts ist dann geplant, eine Betreibergesellschaft für Olpenitz zu etablieren, die „die überregionale Bekanntheit und Strahlkraft von Nordeuropas größtem Ferienressort weiter verbessert“. Felix Krekel, Geschäftsführer der Helma, sagt: „Mit Umsetzung unseres zweistufigen Maßnahmenkatalogs stellen wir die Weichen, um den Schaden der von der Insolvenz am härtesten Getroffenen – unseren Kunden und Nachunternehmern – so gering wie möglich zu halten.“