Kappeln/Büsum. Vorläufiger Insolvenzverwalter informiert betroffene Kunden. Im Juni soll das Insolvenzverfahren des Ferienhausbauers eröffnet werden.

Es gibt erstes Interesse von Investoren, die angeschlagene Helma Unternehmensgruppe mit ihren Wohn- und Ferienhausprojekten zu übernehmen. Die Helma Eigenheim AG, sowie deren Töchter Helma Wohnungsbau GmbH und Helma Ferienimmobilien GmbH hatten im März Insolvenz angemeldet. Das größte und bekannteste betroffene Projekt der Helma Ferienhaus AG ist das Ostseeresort Olpenitz bei Kappeln, ein weiteres Ferienhausprojekt der Helma in Schleswig-Holstein befindet sich in Büsum.

Mehr als 150 internationale Investoren hat der vorläufige Insolvenzverwalter, Manuel Sack aus Hannover, in den vergangenen Wochen angesprochen. Er ist Partner der bundesweit tätigen Kanzlei Brinkmann & Partner. Mehrere Investoren haben von sich aus Interesse an einer Übernahme der Helma AG angemeldet. Dies bestätigte Manuel Sack nach Abendblatt-Informationen am Dienstag bei einer Informationsveranstaltung vor insgesamt 600 betroffenen Kunden.

Ostsee: „Gute Aussichten“ für ein Weiterbestehen der Helma

Manuel Sack sagte, es gebe „gute Aussichten“ für ein Weiterbestehen der Helma Unternehmensgruppe, bzw. deren Geschäftsbetriebes. Voraussichtlich werde das Insolvenzverfahren rund um den 1. Juni 2024 eröffnet. Ab diesem Zeitpunkt können auch Forderungen an den Insolvenzverwalter eingereicht werden. Von Klagen gegen die Helma AG riet der vorläufige Insolvenzverwalter den Kunden in deren eigenem Interesse ab, da diese mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens ohnehin hinfällig werden und nur unnötige Kosten auf Kundenseite entstehen.

Derzeit werde vom vorläufigen Insolvenzverwalter das Vermögen der Unternehmensgruppe gesichert, die möglichen Gründe für die Insolvenz ermittelt und ein Geschäftsbetrieb, der eventuellen weiteren Schaden anrichte, verhindert. Seit der Anmeldung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Gifhorn seien laut vorläufigem Insolvenzverwalter bereits 1500 Anfragen von besorgten Kunden bei ihm oder der Helma eingegangen. Um diesen Ansturm bewältigen zu können, wurde vorübergehend eigens eine neue Abteilung bei der Helma AG aufgebaut.

Das Ostseeresort Olpenitz: Viele Ferienhäuser liegen direkt am Wasser.
Das Ostseeresort Olpenitz: Viele Ferienhäuser liegen direkt am Wasser. © picture alliance / Zoonar | Manfred Ruckszio

Die Helma Ferienimmobilien GmbH hat eine riesige Ferienanlage auf dem ehemaligen Marinestützpunkt in Olpenitz entwickelt. Rund 450 Millionen Euro werden investiert, etwa 1450 Wohneinheiten sollen hier entstehen. Ende 2025 sollten eigentlich alle Arbeiten abgeschlossen sein. Olpenitz ist nach Aussagen der vorläufigen Insolvenzverwaltung das derzeit problematischste Projekt der Helma Ferienhaus GmbH. Zum einen gibt es hier noch eine Reihe im Bau befindlicher Gebäude, zum anderen wurden hier auch eine Reihe umlagefähiger Kosten aus unerklärlichen Gründen (wie zum Beispiel Müllabfuhr) immer noch von der Helma bezahlt. Dies führte unter anderem dazu, dass nach dem Insolvenzantrag die Müllcontainer vom Dienstleister entfernt wurden.

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Weniger kompliziert sei das Helma-Ferienhausprojekt in Büsum. Hier sind 57 Ferienhäuser und 56 Wohnungen gebaut worden. Die Projekte sind fertiggestellt, es gehe lediglich noch um Restarbeiten am Gemeinschaftseigentum und Eigentumsumschreibungen.