Kappeln. Agenturen müssen Anfragen von besorgten Urlaubern beantworten. Warum die Insolvenz keine Auswirkungen auf die Buchungen hat.
Die Insolvenz der Helma Ferienimmobilien GmbH hat für große Unruhe unter den Urlaubern des Ostseeresorts Olpenitz gesorgt. „Uns erreichen täglich Anrufe und E-Mails von Kunden, die hier Ferienhäuser gebucht haben und nun in Sorge um ihren Urlaub und vor allem ihr Geld sind“, sagt Silke Hössermann, Inhaberin der Ferienhausagentur Meerzeit für Ferien. Die Gäste hätten regelrecht Angst, dass ihr Urlaub nicht wie geplant stattfinden kann, so ihr Eindruck.
Auch Florian Bauer von der Ferienhausagentur sagt: „Das treibt die Gäste gerade massiv um.“ Es würden Fragen nach der Buchung und dem Geld gestellt. Aber auch, ob Edeka auf dem Gelände weiter geöffnet habe. Und wie es um die Restaurants auf dem Areal stehe.
Ostseeresort Olpenitz: Gäste nach Insolvenz massiv verunsichert
Hintergrund: Der Ferienhausbauer Helma, der auf dem Gelände einen Großteil der Häuser und Wohnungen gebaut hat, hat Insolvenz angemeldet. Anfang März war erst der Mutterkonzern, die Helma Eigenheim AG, zahlungsunfähig. Wenige Tage später erfolgte die Ferienimmobilien-Tochter.
Das größte Ferienprojekt des Unternehmens ist das Resort in Olpenitz. Hier wird seit Jahren auf dem ehemaligen Marinegelände eine Ferienanlage entwickelt. Sie war bereits einmal von einer Insolvenz gestoppt worden. Die Port Olpenitz GmbH, die das gesamte Areal erschließt, stellte 2011 einen Insolvenzantrag.
Die Helma kaufte 2011 einen Teil des Areals auf, 2013 übernahm sie den Rest
Die Helma Ferienimmobilien GmbH übernahm zuerst 2011 einen Teil des Projekts. 2013 wurde der Rest übernommen. Rund 450 Millionen Euro werden hier seitdem investiert, etwa 1450 Wohneinheiten sollen entstehen. Ende 2025 sollten eigentlich alle Arbeiten abgeschlossen sein. Nicht alles auf dem Areal gehört allerdings zu Helma. Im nördlichen Bereich der Anlage wurden Grundstücke auch an andere Investoren verkauft.
Was allerdings die meisten Gäste nicht wissen, ist, dass die Helma alle Häuser und Wohnungen an einzelne Investoren verkauft hat. „Mit der Insolvenz haben die Urlauber selbst also gar nichts zu tun“, so Silke Hössermann, die auf dem Areal 160 Häuser vermietet. Mit der müssten nun die Eigentümer der einzelnen Häuser kämpfen. „Wir als Agentur aber nicht – und schon gar nicht die Urlauber.“
Ferienhausagenturen versuchen, verunsicherten Urlaubern ihre Ängste zu nehmen
Dennoch kann sie die Unsicherheit verstehen: „Die Menschen lesen die Zeile, dass beim Ostseeresort Olpenitz eine Insolvenz angemeldet sei. Wie sollen sie wissen, wie genau die Lage dort vor Ort ist.“ Viele Gäste wüssten schließlich nur, dass sie nach Olpenitz fahren. Manche nicht mal, mit welcher Agentur sie gebucht haben, „und schon gar nicht, wem das Haus gehört, in das sie fahren“.
Deshalb ist es ihr und ihren Kollegen vor Ort wichtig zu erklären: „Alle gebuchten Urlaube laufen ganz normal weiter. Es kann jederzeit gebucht werden. Kein Geld ist in Gefahr.“
In Olpenitz soll es künftig mehr Angebote geben, wie ein Osterfeuer
Ganz im Gegenteil. Gemeinsam mit den anderen Agenturen, den Einzelhändlern und Gastronomen wollen Silke Hössermann und Florian Bauer nun das Angebot m Ostseeresort noch erweitern. „Wir wollen einen Verein gründen, mit dem wir Veranstaltungen organisieren können, um den Gästen noch mehr zu bieten“, sagt Silke Hössermann. „Wir müssen hier endlich mehr Leben in das Resort bringen.“
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Zu Ostern starten bereits die ersten Aktionen, so Florian Bauer. Da wird es im Resort eine Ostereiersuche geben. Auch ein großes Lagerfeuer ist geplant, mit Essen und Trinken für die Gäste. Im Sommer soll es Ausfahrten mit Booten geben. „Wir haben hier viel vor“, sagt Silke Hössermann. Schließlich gehe es jetzt erst richtig los mit dem Resort. „Endlich ist nach so vielen Jahren Bauzeit das Areal fast fertig und hier kehrt Ruhe ein.“
Silke Hössermann hofft, dass bald weitere Details für Eigentümer bekannt werden
Da passe die Insolvenz natürlich so gar nicht rein. Die Ferienhausexpertin hofft, dass in Kürze weitere Details zu den Umständen bekannt würden. „Aber das ist einzig für unsere Eigentümer wichtig, nicht für unsere Gäste – und das ist auch gut so.“