Hamburg/Rendsburg. Ausgerechnet zur Kieler Woche gab es Bauarbeiten auf der Autobahn Richtung Norden. Am Montag wurde die Sperrung aufgehoben.

Wer am Wochenende auf der A7 Richtung Kiel, Flensburg, Eckernförde, Sylt, Dänemark oder an die Schlei unterwegs war, musste sich auf erhebliche Behinderungen einstellen. Im Rahmen von routinemäßigen Brückenprüfungen wurden an einem Brückenbauwerk über die Autobahn bei Owschlag erhebliche Mängel festgestellt. Der Abriss einer maroden Brücke war planmäßig angelaufen. Am Montag um 4.30 Uhr wurde die Vollsperrung dann frühzeitig aufgehoben, teil die Autobahn GmbH Nord mit.

Die Vorarbeiten hatten bereits am 2. Mai begonnen. Während der Vollsperrung der A7 von Freitag, 16. Juni, 20 Uhr bis Montag, 19. Juni, bis 4.30 Uhr wurde die Autobahn unter dem Brückenbauwerk aufwendig durch ein Sandbett, das sogenannte Fallbett, geschützt. In diesem Jahr hatte es auch in Hamburg schon zwei mehrtägige Sperrungen der A7 gegeben.

A7: Vollsperrung betrifft auch Kieler Woche

Bagger trugen laut Christian Merl, Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Nord, das Bauwerk Stück für Stück ab und schwächen die Konstruktion, bis diese fällt. Das Abbruchmaterial wurde an Ort und Stelle aufwendig sortiert und gesondert abtransportiert. Um die Staubbildung während der Arbeiten zu minimieren, wurde während der Arbeiten Wasser eingesetzt, um den Staub zu binden.

Folgende Umleitungen während der Vollsperrung sowie Ausweichempfehlungen gab es:
Verkehrsteilnehmer in Fahrtrichtung Hamburg wurden an der Anschlussstelle Schleswig-Jagel über die B77 Richtung Rendsburg, die B202 Richtung Kiel und die A210 in Richtung Kiel bis zum Autobahnkreuz Rendsburg zur A7 umgeleitet.

Wer auf der A7 aus Hamburg kommt, wird ebenfalls umgeleitet

Aus Richtung Hamburg mit Fahrtrichtung Flensburg wurde der Verkehr ab dem Autobahnkreuz Rendsburg über die A210 Richtung Rendsburg, die B202 und die B77 bis zur Anschlussstelle Schleswig-Jagel umgeleitet.

Dieser Abschnitt der A7 ist von der Vollsperrung Mitte Juni betroffen.
Dieser Abschnitt der A7 ist von der Vollsperrung Mitte Juni betroffen. © HA Infografik | Frank Hasse

Besucherinnen und Besuchern der Kieler Woche aus Dänemark und dem Raum Flensburg kommend wurde zwingend empfohlen, spätestens ab der Anschlussstelle Schleswig-Jagel die B77 und die B76 nach Kiel zu nutzen. Wer aus Flensburg kommt – mit Ziel Owschlag –, kann die A7 bis zur Anschlussstelle Owschlag nutzen und dort abfahren.

Ortskundige sollen Autobahn und Umleitungen umfahren

Autofahrerinnen und Autofahrer aus Hamburg kommend mit Fahrtziel Borgstedt, Neu Duvenstedt, Klein und Groß Wittensee sowie Eckernförde sollten an der Anschlussstelle Rendsburg/Büdelsdorf abfahren.

Aufgrund der Sperrung des Rendsburger Tunnels für Gefahrguttransporte wurden diese in Fahrtrichtung Süden ab Schleswig-Jagel über die B77, B76 und A215, in Fahrtrichtung Flensburg ab dem Autobahndreieck Bordersholm über die A215, B76 und B77 zur Anschlussstelle Jagel umgeleitet.

A7 Vollsperrung: Schuld ist der Betonkrebs

Merl empfahl Ortskundigen, wegen des zu erwartenden, hohen Verkehrsaufkommens auf der Umleitungsstrecke B77, B202 und A210 alternative Routen zu prüfen.

Zum Hintergrund: Das schadhafte Brückenbauwerk wurde 1971 als Spannbetonbrücke erstellt und in Betrieb genommen. Eintretende Feuchtigkeit hatte laut Autobahn GmbH eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion (Betonkrebs) hervorgerufen, was die Betonkonstruktion geschädigt hat. Zudem seien Schäden an den Spanngliedern festgestellt worden. Die notwendige Tragfähigkeit des Bauwerks war nicht mehr gegeben.