Hamburg. Seit dem frühen Dienstagmorgen sind die Sperrungen bei Waltershof wieder aufgehoben. Anders sieht es aber in Richtung Norden aus.
Die nach der 55-stündigen Sperrung des Elbtunnels am frühen Montagmorgen bekannt gewordenen Schäden auf der A7 sind teilweise behoben worden, das teilte die Autobahn Nord GmbH auf Abendblatt-Anfrage mit. „Bei Waltershof sind in südlicher Richtung wieder drei Fahrstreifen und die Auffahrt freigegeben worden“, sagte Verkehrskoordinatorin Karina Fischer dem Abendblatt.
Ein am Montagabend gegen 20 Uhr angerücktes Reparaturteam habe die Schäden an einer Übergangskonstruktion gegen 4.30 Uhr am Dienstagmorgen provisorisch beheben können. Vollständig saniert werden soll sie in weiteren Nächten. Wie berichtet, war während der Vollsperrung zwischen den Anschlussstellen HH-Volkspark und HH-Heimfeld ein Lamellenschaden an „einer der Übergangskonstruktionen im Bereich der Anschlussstelle Hamburg-Waltershof“ festgestellt worden.
Läuft in Richtung Süden, stockt in Richtung Norden
Anders sieht die Situation im Bereich der Anschlussstelle Othmarschen aus. Hier stünden weiterhin nur zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Am Montagmorgen waren dort die Auffahrt und der rechte Fahrstreifen in nördlicher Fahrtrichtung gesperrt worden. „Seit 6 Uhr läuft die Reparatur“, so Fischer. Wie lang diese dauern werde, sei noch unklar. Ursache dafür sei ein ebenfalls am frühen Montagmorgen entdeckter defekter Schachtdeckel. Autofahrern wird solange eine Umleitung über die Elbbrücken empfohlen.
Die gute Nachricht ist aber, dass die Autofahrer in Hamburg das Schlimmste wohl überstanden haben: Nach 55-stündiger Sperrung war der Elbtunnel am Montag planmäßig um 5 Uhr wieder freigegeben worden. Die Autobahn A7 war am Freitagabend wegen Bauarbeiten zwischen den Anschlussstellen Hamburg-Volkspark und Hamburg-Heimfeld gesperrt worden. Dann aber tauchten plötzlich die zwei neuen Baustellen auf.
Nach Vollsperrung des Elbtunnels: Zwei neue Schäden behindern Verkehr auf der A7
„Bei der regelhaften Kontrollfahrt nach Beendigung der Baumaßnahmen während der Vollsperrung haben wir leider einen Lamellenschaden an einer der Übergangskonstruktionen im Bereich der Anschlussstelle Hamburg-Waltershof festgestellt. Wir müssen den schadhaften Bereich sperren, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, sagte Karina Fischer von der Projekt- und Verkehrskoordination der Autobahn GmbH. Richtung Süden war die Autobahn deshalb ab Waltershof vorerst nur einstreifig befahrbar, auch die Auffahrt Richtung Süden war an der Anschlussstelle gesperrt.
Doch damit nicht genug: Am Montagmorgen wurde zudem im Bereich der Anschlussstelle Othmarschen ein defekter Schachtdeckel gemeldet. Auf der Richtungsfahrbahn Nord müssten deshalb der rechte Fahrstreifen und die Auffahrt Othmarschen gesperrt bleiben.
A7: Einschränkungen auch Richtung Norden
In dem Bereich stünden somit nur zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Alternativ könne die Auffahrt Bahrenfeld genutzt werden. Im Bereich der Anschlussstelle Othmarschen soll am Dienstag in den frühen Morgenstunden mit den Reparaturen begonnen werden. Auch hier könne laut Autobahn GmbH erst nach genauer Begutachtung gesagt werden, wie lange sich die Arbeiten hinziehen werden.
Die Sperrung der A7 hatte am Freitagabend an den Anschlussstellen bereits um 21 Uhr begonnen. Zuletzt hatte es Ende März 2023 eine 57-Stunden-Vollsperrung gegeben.
„Im Februar 2022 hat die DEGES, im Auftrag der Autobahn GmbH für die Planung und Baudurchführung verantwortlich, das neue westliche Dammbauwerk in Betrieb genommen. Nun steht auch die Fertigstellung des östlichen Dammbauwerks der K30 kurz vor der Finalisierung“, sagte Fischer.
Für den Dienstag empfiehlt die Autobahn GmbH: „Aufgrund der verkehrlichen Einschränkungen muss am Dienstag mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen und Rückstaubildungen gerechnet werden. Sofern möglich sollten die Verkehrsteilnehmer versuchen außerhalb der Rush-Hour Ihre Fahrt anzutreten, sodass sich die Verkehr etwas entzerrt. Zudem weisen wir auf die Möglichkeit der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs und der P+R-Anlagen hin.“
Verkehr Hamburg: A7 wird für 55 Stunden voll gesperrt
In den nächsten Wochen hätten die Verantwortlichen noch einiges umzusetzen. „Nach Abschluss der noch anstehenden Arbeiten muss für die Inbetriebnahme des gesamten neuen Bauwerks eine Vollsperrung erfolgen, da die komplette Verkehrsführung umgebaut werden muss. Zudem erfolgt die Aufschaltung einer neuen Software für den Verkehrsrechner im Elbtunnel“, so Fischer.
Diese Vollsperrung werde wieder umfänglich von den umliegenden Bauprojekten wie der K20 (Hochstraße Elbmarsch), dem Neubau des Autobahnkreuzes Hafen und dem Lärmschutztunnel Altona genutzt. Der Betriebsdienst der Autobahn Niederlassung werde ebenfalls nördlich und südlich des Elbtunnels Arbeiten durchführen, um weitere Sperrungen zu vermeiden.
Nächtliche Sperrungen der Anschlussstelle Waltershof ab 5. Mai
Im Zuge der Ausbaumaßnahmen werden auch die Anschlussstellen saniert. Dafür werden die Rampen an der Anschlussstelle Waltershof nach und nach gesperrt. Nachdem die Arbeiten an der Rampe 1 bereits erfolgreich abgeschlossen werden konnten, werden zunächst an der Rampe 6 Ausfahrt zum Zollgelände fortgesetzt.
Deswegen werden in der Zeit von Freitag, 5.Mai bis Dienstag, den 23.5.23, die Ausfahrt Waltershof von Süden kommend in Richtung Zoll gesperrt, jeweils von 21 Uhr bis 5 Uhr in den Nächten von Freitag bis Dienstag. Die Umleitung U2 über die Finkenwerder Straße ist ausgeschildert.
Welche Umleitungen während der A-7-Sperrung eingerichtet werden
Der Verkehr aus Norden und Süden wurde während der Vollsperrung großräumig über die A1, die A21 und die B205 umgeleitet. Autofahrern, die in den Hamburger Westen wollten, wurde zur weiträumigen Umfahrung der A7 folgende Ausweichstrecke empfohlen: von der A23 Pinneberg-Nord über den Westring – L103 bis zur Altonaer Chaussee/Luruper Hauptstraße und weiter zum jeweiligen Fahrziel.
Die innerstädtischen Umleitungen waren je nach Fahrziel ab den Anschlussstellen Stellingen, Volkspark und Hamburg-Heimfeld ausgeschildert.
Je nach Fahrtziel gibt es unterschiedliche Empfehlungen der Verkehrsplaner
Wer Richtung Hannover wollte, sollte an der Anschlussstelle Stellingen der Beschilderung „Elbbrücken“ über die B4 weiter zu A1 und A7 folgen.
Autofahrer mit dem Fahrziel Hamburger Osten/Innenstadt konnten ab der Anschlussstelle Stellingen Richtung Flughafen über die Koppelstraße, Julius-Vossler-Straße bis zum Siemersplatz fahren. Oder sie folgten der Osterfeldstraße bis zur B5 in Richtung Hamburger Osten oder fahren weiter zu den Elbbrücken (A255/A1) oder in Richtung Hamburger Innenstadt.
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Verkehrsteilnehmer in Fahrtrichtung Süden mit dem Fahrziel Altona-West sollten an der Anschlussstelle Volkspark der Umleitung U33 folgen und an der Kreuzung Schnackenburg/Binsbarg links ab in Richtung Altona fahren. In Richtung Flensburg wurde der Verkehr in Heimfeld über die Bedarfsumleitung U7 geleitet.
A7: Wer kann, sollte die Elbtunnel-Sperrung weiträumig umfahren
Reisenden aus Norden und Süden kommend wurde empfohlen, den gesperrten Bereich der A7 ebenfalls weiträumig zu umfahren: Wer aus dem Norden kommend in die Innenstadt wollte, konnte in Schnelsen-Nord abfahren und über die Flughafenumgehung B432 und B433 und die Alsterkrugchaussee fahren.
Während der Vollsperrung wurden die Ampelanlagen an den Anschlussstellen Othmarschen, Bahrenfeld, Volkspark und Stellingen anders geschaltet, um den Verkehrsfluss zu optimieren, sagte Karina Fischer. „Es wird empfohlen, sich vor Fahrtantritt je nach Fahrziel die günstigste Route der genannten Umleitungen und Ausweichrouten zu prüfen.“
Verkehr Hamburg: 55-Stunden-Sperrung der A7 Problem für Schwerlastverkehr
Großraum- und Schwerlasttransporte mussten die A-7-Vollsperrung weiträumig umfahren. Die Autobahn GmbH bat Logistik- und Transportunternehmen, ihre geplanten Fahrten frühzeitig entsprechend den zu erwartenden Behinderungen am Wochenende umzudisponieren oder mehr Zeit für Lieferfahrten einzuplanen. Für den Airbus-Schichtwechsel wurde die Auffahrtsrampe Richtung Norden in Waltershof erst um 21.45 Uhr geschlossen.
Der Busverkehr der Linien 150, 250 und 611 wurde von der Hochbahn über die Elbbrücken umgeleitet, der Fahrplan wurde für die Zeit der Sperrung angepasst.