Kiel/Lübeck. Raser spülen Millionen Euro in die Kassen größerer Städte in Schleswig-Holstein. Die höheren Einnahmen haben konkreten Grund.
Schleswig-Holsteins größere Städte haben 2022 mehr Verwarnungs- und Bußgeld für zu schnelles Fahren erhalten. Allein in Kiel stiegen die Einnahmen durch mobile Blitzer und feste Blitzsäulen auf 6,583 Millionen Euro an, wie ein Sprecher der Stadt sagte. Zum Vergleich: 2021 waren es lediglich 3,63 Millionen Euro.
Allerdings ging die Zahl der erwischten Temposünder in der Landeshauptstadt im vergangenen Jahr leicht auf 133.996 zurück (2021: 134.827). „Die Mehreinnahmen bei ähnlicher Fallzahl erklären sich aus der Erhöhung der Bußgelder durch Rechtsänderung“, sagte der Sprecher. Für Personal und Technik beliefen sich die Ausgaben Kiels in diesem Bereich auf 1,77 Millionen Euro (2021: 1,59 Millionen Euro).
Lukrative Blitzer! Lübeck hat Einnahmen mehr als verdoppelt
Ähnlich entwickelten sich die Einnahmen aus Bußgeld und Verwarnungen in Lübeck. Die Hansestadt nahm im vergangenen Jahr knapp 3,39 Millionen Euro durch die Geschwindigkeitsüberwachung mit mobilen, semistationären und stationären Blitzern ein, wie eine Sprecherin sagte. 2021 hatte sich die Summe auf gut 1,42 Millionen Euro belaufen.
In Flensburg wurden im vergangenen Jahr nach Angaben der Stadtverwaltung 34.312 Fahrzeuge mit zu hohem Tempo erfasst. Weil die Daten nach sechs Monaten gelöscht werden, sei ein Vorjahresvergleich nicht möglich, sagte ein Sprecher. Zudem konnte die Stadt das Bußgeld für Raser nicht beziffern, weil nicht zwischen ruhendem und fließenden Verkehr sowie Polizeifällen unterschieden werde. Für neue Blitz-Technik und ein Fahrzeug gab die Stadt im vergangenen Jahr 183.000 Euro aus.
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Blitzer – Norderstedt rechnet mit 1,5 Millionen Euro Einnahmen
Norderstedt registrierte im vergangenen Jahr 60.878 Tempo- und Rotlichtverstöße. Im Jahr zuvor gab es 33.370 Fälle. Es werde mit Einnahmen in Höhe von 1,5 Millionen Euro gerechnet, sagte ein Sprecher.
2021 waren es 903.500 Euro gewesen. Der Sprecher verwies darauf, dass die zum Kreis Segeberg gehörende Stadt in Eigenregie nur in sechs Lärmschutzbereichen die Geschwindigkeiten erfasst durch zwei stationäre Anlagen und zwei mobile Einheiten. Außerdem gibt es vier entsprechende Ampelanlagen.