Flensburg. Das Wassersleben an der Flensburger Förde war kritisiert worden, Gäste reagierten. Nun fühlt sich der Inhaber falsch verstanden.
Der Abendblatt-Artikel über den schlechten Service im Hotel Wassersleben hat für viel Wirbel gesorgt. „Seit Tagen steht bei uns das Telefon nicht mehr still“, sagt Inhaber Eicke Steinort. Besorgte Gäste würden anrufen oder E-Mails schreiben, erste Zimmer und Veranstaltungen seien sogar storniert worden. „Ich bin vollkommen überrannt und tief getroffen“, so der ambitionierte Koch und Hotelier, der sich komplett falsch verstanden fühlt.
Zum Hintergrund: Das Abendblatt hatte berichtet, dass Steinort der akute Personalmangel in seinem 24-Zimmer-Hotel direkt an der Flensburger Förde stark zusetzt. So muss der Koch, der gerade erst für sein Gourmetrestaurant „Der Steinort“ im Gault Millau mit zwei roten Hauben bedacht wurde, das Restaurant bis Ende September schließen. Schlicht, weil das Personal fehlt.
Ostsee: Hotelchef des Wassersleben denkt über Expansion nach
Auch im Hotel hat der Inhaber den Service zumindest am Tag einschränken müssen. Diese Situation wirkt sich, so der Eindruck bei einem Besuch in Harrislee Anfang August, auch auf die Qualität von Essen und Service aus. Deshalb, so Steinort, habe er sich Gedanken gemacht, mit welchem Konzept er künftig sein 4-Sterne-Hotel weiter betreiben solle.
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Die Sorge der Gäste sei nun aber nach dem Lesen des Artikels, dass sein Hotel nicht mehr lange bestehen könne. Dabei habe er es mit seinen Andeutungen über neue Pläne ganz anders gemeint. Steinort möchte mit seinem Boutique Hotel Wassersleben wachsen, denkt über eine Expansion nach. Dafür sei er gerade in Gesprächen mit potentiellen Partnern. „Wir wollen dieses Kleinod an der Förde, meinen ehemaligen Ausbildungsbetrieb, doch langfristig erhalten. Hier fühle ich mich Zuhause nach meiner langen Weltreise“.
Hotel Wassersleben an der Ostsee: Chef fühlt sich falsch verstanden
Seine Anmerkungen seien dabei insgesamt einfach falsch verstanden worden. „Ich mache mir um alle kleineren Betriebe Sorgen für die Zukunft“, sagt er. Das schließe kleine Restaurants genauso ein, wie kleine Hotels. Steigende Kosten, der Personalmangel und die immer komplizierter werdende Verwaltung mache es gerade diesen Betrieben schwer. „Daher kommt auch meine Idee zu wachsen.“
Steinort ist es wichtig zu betonen: „Wir sind ein solides Mittelstandsunternehmen. Und wir wollen einfach nur frühzeitig über die Ausrichtung des Hauses nachdenken, mehr nicht.“ Er hoffe sehr, dass die Gäste sich nicht länger verunsichern ließen. „Jeder besorgte Gast kann mich aber jederzeit ansprechen.“ Für weitere Details sei es im Moment noch zu früh. „Aber ich kann allen versichern, das wird spannend und richtig gut.“