Sylt. Mit nackten Füßen an dem herrlichen Strand entlanglaufen und die Sorgen einfach vom Herbststurm fortreißen lassen.

Geht’s noch? Forscher wollten tatsächlich wissenschaftlich erfasst haben, wie der perfekte Tag aussieht. Nach einer Befragung haben sie ermittelt, dass zu einem perfekten Tag unter anderem Folgendes gehört: 46 Minuten Mittagsschlaf, 55 Minuten fernsehen, 73 Minuten Meditation oder Gebet und 57 Minuten telefonieren. Für einen Tag zu Hause mag das ja perfekt klingen – aber für einen Tag auf Sylt? Da geht eindeutig noch mehr!

Mit nackten Füßen am Sylter Strand entlanglaufen und die Sorgen vom Herbststurm fortreißen lassen. Mit einem Stock Bilder und Botschaften in den nassen Sand malen und beobachten, wie die Wellen alles fortspülen. Eine Flaschenpost oder eine exotische Muschel am Strand verstecken und sich über die verwunderten Gesichter der Finder freuen. Vor einem Regenschauer Zuflucht in einem kleinen Geschäft auf Sylt suchen, das man sonst nie betreten hätte – und irgendein verrücktes Andenken kaufen.

Wissenswertes über Sylt

  • Sylt ist mit einer Fläche von 99,14 km Deutschlands viertgrößte Insel und die größte deutsche Nordseeinsel
  • Die Insel ist durch den mehr als elf Kilometer langen Hindenburgdamm seit 1927 mit dem Festland verbunden
  • Sylt ist 38 Kilometer lang und an der schmalsten Stelle nur 320 Meter breit
  • Die Hin- und Rückfahrt mit dem Autozug von Niebüll nach Westerland und zurück kostet derzeit knapp 100 Euro
  • Eine einfache Fahrt mit dem Regionalzug von Hamburg-Altona nach Westerland kostet rund 32 Euro

Das mag nicht für jeden perfekt klingen. Ist es auch nicht! Denn den universell perfekten Tag gibt es nicht. Weil jeder eine andere Vorstellung davon hat, was perfekt ist. Und weil jeder es selbst in der Hand hat, ob ein Tag perfekt wird oder nicht. Ob man sich über die lange Schlange an der Eisdiele ärgert – oder das Gesicht während des Wartens einfach in die Sylter Sonne reckt. Ob man über das schlechte Wetter schimpft – oder mit nackten Füßen durch den Sturm stapft und sich danach in der Sauna aufwärmt. Perfekt ist, was wir daraus machen. Übrigens: Perfektion alleine macht nicht glücklich. Aber glücklich sein ist perfekt. Also geht’s doch!

Der (Strand-)Spaziergang auf Sylt

Dem Himmel so nah: Über die sogenannte Himmelsleiter (in der Nähe des Sylt-Aquariums) geht es hoch hinaus auf eine Aussichtsplattform mit einem sensationellen weiten Blick über Teile Westerlands. Von dort führt eine Holztreppe zum Strand hinunter. Am schönsten läuft es sich natürlich barfuß direkt am Wasser (ja, auch im Herbst!). Wer nicht durch den Sylter Sand stapfen möchte, kann Teile der Strecke auch über einen extra angelegten Holzsteg laufen – bis zur Friedrichstraße oder weiter, immer weiter.

Das Sylter Kulturerlebnis

Wenig Kultur, ganz viel Erlebnis. Der Name hält, was er verspricht: Im Erlebniszentrum Naturgewalten erfährt man die Natur mit allen Sinnen. Auch wer schon da war, kann noch mal hin. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken – und zu erleben. Was in anderen Museen verboten ist, ist hier auf Sylt ausdrücklich erwünscht: anfassen und ausprobieren. Ein bisschen kleiner, aber trotzdem großartig: Das Nationalpark-Haus „Arche Wattenmeer“ in Hörnum mit seiner begehbaren Arche.

Auch Kitesurfer gehören fest zur Kulisse auf Sylt.
Auch Kitesurfer gehören fest zur Kulisse auf Sylt. © picture alliance

Das perfekte Essen auf Sylt

Je nachdem, ob mit oder ohne Kinder gegessen wird: Für ein stilvolles und gediegenes Dinner auf Sylt empfehlen wir das Ebbe Food (Schützenstraße 20–24). Mehr Meer gibt es kaum: fangfrischen Fisch, Meeresfrüchte und viele regionale Zutaten. Ungewöhnliche Menüs, ungewöhnlich lecker. Ein bisschen lockerer – aber trotzdem sehr lecker – geht es im Café Extra­blatt (Friedrichstraße 44) zu. Hier gibt es zwar keine kulinarischen Meisterwerke, aber großartige amerikanische Küche (Ja genau: Pommes, Burger Co., aber auch Vegetarisches, Cocktails und Kuchen). Rustikal und unkompliziert. Genau richtig, um nach dem Strandspaziergang auf Sylt mit sandigen Füßen oder Gummistiefeln einzukehren.

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Das besondere Sylt-Erlebnis

Das Gefühl ist mit nichts zu vergleichen: Wer einmal auf einem Bungee-Tram­polin dank der elastischen Sprungseile mehrere Meter hoch gesprungen ist und sich für einen Moment schwerelos gefühlt hat, vergisst das nie wieder. Möglich ist das zum Beispiel in Westerland direkt an der Sylter Strandpromenade (mit Blick auf die Nordsee) oder in Wenningstedt oder Hörnum. Im Winter werden die Outdoor-Trampoline meist abgebaut.

Ein Blick auf den wegen seiner Form sogenannten Sylter Ellbogen.
Ein Blick auf den wegen seiner Form sogenannten Sylter Ellbogen. ©

Die Übernachtung auf Sylt

In kleine Kojen kuscheln und von Weitem das Rauschen der Nordsee hören – besser geht es wirklich nicht. Möglich ist das im Dorint Strandhotel in Westerland. In einigen Familiensuiten gibt es ein separates­ Kinderzimmer mit Kojen. Viele der Zimmer haben Blick auf die Sylter Dünen – und die Himmelsleiter, die zum Sylter Strand führt. Wer hier im Bett liegt, auf die Dünen­ schaut und die Wellen hört, der will nie wieder weg. Egal, ob der Tag perfekt war oder nicht – die Nacht wird es sicher.

Das neue Magazin:

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Nach dem Erfolg im Sommer bringt das Abendblatt die zweite Ausgabe des Magazins „Nord? Ost? See!“ für Urlaub und Ausflüge an den Küsten im Norden – unter anderem mit den „Perfekten Tagen ...“ – in den Handel. Das 108-seitige Magazin kostet 9 Euro (Treuepreis 7 Euro) und erscheint am 1. Oktober. Vorbestellungen unter abendblatt.de/magazine und Telefon unter 040/333 66 999 (Mo–Fr 8–18 Uhr).