Wie ein Fjord zieht sich die Schlei von Schleswig bis nach Schleimünde, wo die Ostsee und wunderschöne Strände beginnen.
Die Schlei ist im Moment wahrscheinlich DER Geheimtipp unter den Urlaubsregionen an Nord- und Ostsee. Wie ein Fjord in Schweden oder Norwegen zieht sie sich von Schleswig bis nach Schleimünde, wo die Ostsee und wunderschöne Strände beginnen. Wer hierherkommt, erlebt eine fantastische Landschaft, mit sehr viel Platz und noch mehr Blicken aufs Wasser.
Der (Strand-)Spaziergang
Wer auf einen Blick wissen will, warum so viele von der Schlei schwärmen, muss nach Rieseby fahren und einfach durch den Ort hinunter zum Wasser schlendern. Die Mischung aus (alten Reetdach-)Häusern, wilder Natur und der ständigen Nähe der Schlei ist perfekt.
Für den, der Meer sehen will, empfehlen wir einen kombinierten Deich-StrandSpaziergang, der beim Gut Oehe unweit der kleinen Hafenstadt Maasholm beginnt und Richtung Kronsgaard und Geltinger Bucht führt. Die Strände hier sind nicht nur sehr schön und gepflegt, sondern auch ziemlich breit. Und selbst bei Sonnenschein hat man sie (noch) fast für sich allein.
Das Kulturerlebnis
Auch die Wikinger haben die Nähe zur Schlei geliebt: Ihre rekonstruierte Siedlung kann man unweit von Schleswig im Wikinger Museum Haithabu besuchen, das nicht nur eines der bedeutendsten archäologischen Museen Deutschlands ist, sondern auch zum Welterbe gehört. Hier kann man sehen, wie die Wikinger vor rund 1000 Jahren gelebt haben, historische Hafenanlage an der Schlei inklusive.
Und nicht wundern, wenn in einer der Hütten ein Feuer brennen sollte … Übrigens: Nicht weit von Haithabu entfernt liegt das kleine Dörfchen Tolk, das für seine Tolk-Schau weit über die Region bekannt ist. Der etwas andere Freizeitpark ist noch bis Mitte Oktober geöffnet.
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Das perfekte Essen
Seit wir im Hamburger Abendblatt mal die Möwe Jonathan, ein schwäbisches (!) Spezialitätenrestaurant in Pommerby empfohlen haben, ist es schwer, dort überhaupt noch einen Platz zu bekommen. Der Versuch lohnt trotzdem, auch wenn die Möwe ein paar Kilometer Luftlinie von der Schlei entfernt liegt. Direkten Schleiblick bietet, der Name lässt es erahnen, das Schlei-Eck in Maasholm, ein von außen eher unscheinbares Restaurant, in dem man nicht nur gut Fisch essen kann, sondern auch Falafel mit Safran-Couscous.
Wer schon mal in der Gegend ist, sollte sich im Laden des legendären Fischhändlers Petersen etwas für den Rückweg mitnehmen – der war sogar schon mal in der TV-Sendung „Kitchen Impossible“ von Tim Mälzer zu sehen. Petersen betreibt auch einen Imbiss am Hafen, in dem es die beste Currywurst weit und breit gibt.
Das besondere Erlebnis
Nicht lachen – aber das stündliche Hochfahren der riesigen Klappbrücke in Kappeln ist tatsächlich ein besonderes Erlebnis, gerade für Familien mit Kindern. In der Regel wird die Brücke, die über die Schlei führt, 15 Minuten vor der vollen Stunde geöffnet, damit Schiffe weiter in Richtung Ostsee (oder entgegengesetzt in Richtung Schleswig) passieren können. Eindrucksvolle Fotos sind garantiert. Überhaupt kann man von und auf der Brücke gerade in den Abendstunden gute Bilder der Kappelner Silhouette machen.
Und wenn Sie schon mal da sind: unbedingt durch die kleine Stadt bummeln. Sie werden unter anderem einen „Gosch“ finden, der nichts mit Fischen zu tun hat, und überhaupt viele liebevoll gemachte, weil inhabergeführte Läden. Weitere Empfehlungen: das Geschäft Hathi mit seiner großen Auswahl an Buddhas, in dem man sich von der Inhaberin auch massieren lassen kann, und eines der ältesten Reformhäuser Deutschlands.
Die Übernachtung
Das Fährhaus Missunde liegt direkt an der Schlei, hat einen eigenen Anleger für Segel- und andere Boote und bietet zur Übernachtung vier schicke (und nicht ganz billige) Suiten an, die zum Beispiel „Dream for two“ oder „Imperial“ heißen. Auch schick und direkt am Ostseefjord: das Pierspeicher Boutique Hotel am Kappelner Hafen.
Insgesamt gibt es in der Schlei-Region bisher relativ wenige Hotels – dafür entsteht seit ein paar Jahren in Olpenitz, unweit von Kappeln, eines der größten Ferienhaus-Ressorts an Nord- und Ostsee. Dort findet man eigentlich immer ein freies Haus oder eine freie Wohnung, das oder die mehr oder weniger direkt am Wasser liegen – entweder an der Schlei oder an der Ostsee.
Kleiner Tipp für die Anreise aus Richtung Hamburg: Man kann die A 7 natürlich einfach immer geradeaus fahren und dann in Schleswig/Schuby verlassen. Von dort fährt man quasi parallel zur Schlei, bis man in Kappeln ankommt. Wenn man dorthin will, ist eine andere Strecke aber meist noch schneller (und schöner): die A 7 direkt nach der Rader Hochbrücke, die über den Nord-Ostsee-Kanal führt, verlassen und über Eckernförde Richtung Kappeln weiterfahren.
Das neue Magazin:
Nach dem Erfolg im Sommer bringt das Abendblatt die zweite Ausgabe des Magazins „Nord? Ost? See!“ für Urlaub und Ausflüge an den Küsten im Norden – unter anderem mit den „Perfekten Tagen ...“ – in den Handel. Das 108-seitige Magazin kostet 9 Euro (Treuepreis 7 Euro) und erscheint am 1. Oktober. Vorbestellungen unter abendblatt.de/magazine und Telefon unter 040/333 66 999 (Mo–Fr 8–18 Uhr).