Kiel. Busfahrer privater Unternehmen sollen ab Betriebsbeginn Arbeit niederlegen. Neben Linien- auch Schulbusse betroffen. Streikende offen.

In vielen Städten Schleswig-Holsteins müssen sich Fahrgäste und Schüler am heutigen Montag erneut auf massive Ausfälle und Einschränkungen im Busverkehr einstellen. Wie aus einer dem Abendblatt vorliegenden Pressemitteilung hervorgeht, ruft die Gewerkschaft „Ver.di Nord“ demnach Beschäftigte privater Unternehmen des „Omnibus Verband Nord“ (OVN) dazu auf, ab Betriebsbeginn die Arbeit niederzulegen und in einen erneuten Warnstreik zu treten. Wie lang dieser aufrecht erhalten werden soll, stünde noch nicht fest, heißt es.

Davon betroffen sei vor allem der normale Linienverkehr, in einigen Teilen des Landes sollen jedoch auch Schulbusse ausfallen. Vom Streik ausgenommen sind laut Abendblatt-Informationen Kiel, Lübeck, Flensburg, Neumünster und Norderstedt. Dennoch könne es auch hier vereinzelt zu Ausfällen kommen.

Dass der Warnstreik wie schon am Freitag vergangener Woche nicht vor Betriebsbeginn angekündigt worden sei, begründet ver.di demnach damit, dass der OVN andernfalls „massive Streikbrecheraktivitäten“ starten würde. Eine Vereinbarung mit den Arbeitgebern über eine vorzeitige Bekanntgabe bei gleichzeitigem Verzicht auf Streikbruch sei an der Haltung des OVN gescheitert, heißt es in der Mitteilung. Und weiter: „Leider ist den Arbeitgebern des OVN noch nichts eingefallen, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren und nicht erst auf den 23. September zu warten“, wird Ver.di-Verhandlungsführer Gerhard Mette zitiert. Vielmehr sei festzustellen, dass die Arbeitgeber mit Äußerungen, man habe ein dickes Fell und ver.di solle nur weiter streiken, den Konflikt nur zu Lasten der Fahrgäste verschärft habe, so Mette.

Streikhintergrund ist laut Ver.di, dass Busfahrer und Busfahrerinnen für 36 Monate von der allgemeinen Einkommensentwicklung abgehängt und finanzielle Handlungsspielräume durch Minimalanhebungen immer enger würden. Man habe angeboten, die Verhandlungen binnen kurzer Zeit wieder aufzunehmen, was von den Arbeitgebern abgelehnt worden sein soll. Diese hätten stattdessen auf den 23. September verwiesen. Durch weitere Warnstreiks wolle man daher den Druck erhöhen und eine Aussitzstrategie vehindern, so Mette.