Oststeinbek . Mitarbeiter der Autokraft Bad Oldesloe, der Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft und des Oststeinbeker Real legen heute Arbeit nieder.

Seit Betriebsbeginn am Freitagmorgen streiken Betriebe des privaten Omnibusverkehrs in Ahrensburg und Bad Oldesloe. In Oststeinbek wurde in einer Filiale des Unternehmens Real die Arbeit ausgesetzt. Leere Einkaufstüten fürs Wochenende? Nein. Denn nur ein Teil der Belegschaft streikt, der andere arbeitet wie gehabt weiter.

Triebfeder der Arbeitsniederlegungen sind hier wie dort nach Auffassung der Gewerkschaften schlechte Lohnbedingungen. Hintergrund in Oststeinbek ist der Austritt Reals aus der Bindung des Einzelhandelstarifvertrages Mitte Juni. „Mit diesem Wechsel werden die Beschäftigten von der allgemeinen Einkommensentwicklung abgekoppelt“, sagt Matthias Baumgart, Fachbereitsleiter der Gewerkschaft Ver.di.

„Wir werden Geld einbüßen“, weiß auch Simone Albrecht. Die 51 Jahre alte Verkäuferin stand heute morgen mit ihren Kollegen vor dem Haupteingang des Warenhauses. Zudem werde Personal abgebaut, sagt Albrecht, die seit 16 Jahren in Oststeinbek arbeitet und sich seit 14 Jahren im Betriebsrat engagiert. „Für einen Auftakt eine gelungene Veranstaltung“, sagt die Verkäuferin. Es werde noch weitere Aktionen geben.

„Bei dem Lohndumping, das überall betrieben ist das kein Wunder“, sagt Michael Braasch, „irgendwann musste das kommen.“ Der 53-Jährige hat heute morgen in der Filiale eingekauft. Etwas reservierter, aber auch verständnisvoll, äußert sich Andrea Asmusen, Verwaltungsangestellte aus Billstedt. „Es ist okay, dass sie streiken“, sagt sie. Verkäuferin Simone Albrecht: „Wir bekommen von den Kunden geteiltes Feedback.“

Starke Einschränkungen im Busverkehr in und um Ahrensburg und Bad Oldesloe

Zur gleichen Zeit streiken erneut Betriebe des privaten Omnibusverkehrs in ganz Schleswig-Holstein. In Stormarn sind Ahrensburg und Bad Oldesloe betroffen. Man habe mit den Arbeitgebern des Omnibus Verband Nord (OVN) drei Mal verhandelt, so Gerhard Mette, Verhandlungsführer von Ver.di-Nord, „es bewegt sich aber nichts.“

Konkret gehe es um eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,50 Euro, so Mette, „damit käme man auf 250 Euro höheren Lohn im Monat – wodurch die Differenz zu anderen Tarifverträgen in Schleswig-Holstein ausgeglichen würde.“

In Ahrensburg wird die Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft (ABG) bestreikt, betroffen sind folgende Buslinien und verkehren nicht: 369, E69, 374, 474, 476 und 576. Die Buslinien 437, 169, 269, 569 sowie 769 können weitestgehend bedient werden. Der Warnstreik soll voraussichtlich den ganzen Tag andauern. „Bei der Autokraft in Bad Oldesloe ist heute kein Bus vom Hof gefahren“, sagt Mette.