Schleswig-Holstein. Fahrer privater Unternehmen haben am Freitag die Arbeit niedergelegt. Lesen Sie hier, in welchen Kreisen noch Busse fahren.
Pendler und Schüler in weiten Teilen Schleswig-Holsteins müssen von Freitagmorgen an auf dem Weg zur Arbeit oder in die Schule mit erheblichen Verzögerungen rechnen. Die Gewerkschaft Ver.di ruft Busfahrer privater Unternehmen dazu auf, die Arbeit niederzulegen, das teilte Ver.di dem Abendblatt mit. Der nicht angekündgite, unbefristete Streik hat am Freitagmorgen begonnen.
Der Arbeitskampf konzentriert sich auf eher ländliche Gegenden. Die Kreise Flensburg, Neumünster, Lübeck, die Stadt Norderstedt und der südliche Kreis Pinneberg sind von der Arbeitsniederlegung ausgenommen. Es kann aber auch dort zu vereinzelten Ausfällen im Busverkehr kommen.
Wie viele Busfahrten von dem Streik betroffen sind, konnte die Gewerkschaft nicht sagen. Das größte Busunternehmen in der Region ist Autokraft, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, mit rund 700 Mitarbeitern. Das Unternehmen betreibt neben Linienbussen auch Schulbusse. Die Deutsche Bahn hat online Streikfahrpläne veröffentlicht.
Im gesamten Verkehrsgebiet von Autokraft kann es durch Warnstreiks des Fahrpersonals zu Fahrtausfällen kommen. Derzeit ist noch nicht bekannt, wie lange der Busverkehr durch die Gewerkschaft ver.di bestreikt wird. Wir informieren Sie umgehend, wenn es neue Informationen gibt und welche Busse für Sie im Einsatz bleiben. Wir bitten Sie, die entstehenden Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.
In den Kreisen Ostholstein, Plön, Steinburg, Segeberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Schleswig-Flensburg, Nordfriesland, Dithmarschen und Steinburg finden nur die Fahrten im ÖPNV statt, die von Partnerunternehmen bedient werden. Alle Fahrten, die von Autokraftbussen selbst bedient werden, fallen aus.
Ausnahmen: Der Flughafenbus Kielius zum Hamburg Aiport wird bedient. Ebenso finden die Verkehre für berlinlinienbus.de von Hamburg nach Berlin sowie von Kiel über Lübeck nach Berlin statt.
Im Kreis Rendsburg-Eckernförde finden die Fahrten größtenteils statt. Zudem können folgende Linien bedient werden:
1044 Flensburg – Husum – Flensburg
1605 Flensburg – Kappeln – Flensburg
2820 Heide – Rendsburg – Heide ab 07:00 Uhr
2013 (Stadtverkehr Flensburg – Tarup)
8810 (Bad Oldesloe - Ahrensburg)
Einzelne Fahrten auf den Linien werden bedient:
1013 06:05 und 08:05 ab Niebüll – Flensburg
1013 07:10 und 07:50 ab Flensburg - Niebüll
1063 06:45 ab Schwabstedt – Husum
2582 bis 2584 06:20 ab Brunsbüttel über Marne, Meldorf nach Heide und 14:35 zurück ab Heide.
2506/2508 6:15 Uhr Meldorf - Burg - Brunsbüttel
2506 13:47 Uhr Burg - Meldorf
2508 12:10 Uhr Brunsbüttel - Burg und 12:55 Uhr Brunsbüttel - Burg
Im Stadtverkehr Kiel ist Autokraft auf den 500er- und 900er-Linien im Einsatz. Die Fahrten der Autokraft entfallen auf diesen Linien komplett, die Fahrten der Kieler Verkehrsgesellschaft finden wie gewohnt statt. Den anliegenden Fahrplänen können Sie entnehmen, welche Fahrten nicht stattfinden.
Busfahrer fordern Angleichung der Tarife
Grund für den Streik ist ein Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft Ver.di und den privaten Busunternehmen in Schleswig-Holstein. Eine dritte Verhandlungsrunde ist am Dienstag ergebnislos beendet worden. Laut Ver.di legten die Arbeitgeber kein neues Angebot vor und lehnten auch weitere Gespräche in der kommenden Woche ab. Das nächste Treffen wird demnach am 23. September stattfinden.
Die Busfahrer fordern, die ungleichen Tarife in Schleswig-Holstein anzugleichen. In einzelnen Regionen kann ein Fahrer für die gleiche Arbeit bis zu 350 Euro weniger verdienen. Ver.di fordert eine Erhöhung der Löhne um 1,50 Euro pro Stunde.