Kreis Pinneberg. Warnstreik bei den Busgesellschaften, die nach dem OVN-Tarif in Schleswig-Holstein bezahlt werden, legte am Montag den Busverkehr im Kreis Pinneberg weitgehend lahm.
Wer am Montag im Elmshorner Stadtverkehr oder mit den zwölf Buslinien der Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg (KViP) zur Schule oder Arbeit fahren wollte, hatte das Nachsehen. Die Gewerkschaft Verdi hatte ihre Mitglieder zum Warnstreik aufgerufen, was bei der KViP den Busverkehr vollständig lahmlegte, wo alle 70 Busfahrer in den Ausstand traten, wie Prokuristin Birgit Reinheimer sagte. Bei der Busgesellschaft Die Linie in Elmshorn hätte es einige Streikbrecher gegeben, sagt Verdi-Sekretär Andreas Riedl. Der Warnstreik sollte die heute in Kiel beginnenden Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag für den privaten Omnibusverkehr in Schleswig-Holstein (OVN) aus Sicht der Mitarbeiter unterstützen, so Riedl.
So bestehe die Kernforderung der Gewerkschaft darin, dass der OVN-Tarif den geltenden Tarifen in Hamburg, Kiel und Neumünster angepasst wird. Dort verdienten die Kollegen im Busverkehr und den Werkstätten zwischen 250 und 300 Euro brutto im Monat mehr als im OVN-Tarif. Darum fordere Verdi, dass den 70 Mitarbeitern bei der KViP und den 45 Mitarbeitern bei Die Linie jeweils 1,50 Euro je Stunde mehr gezahlt wird. „Unsere Forderung lautet: Ein Land – ein Lohn“, so Riedl. Für eine Ungleichbehandlung gebe es keine Grundlage. „Die OVN-Busfahrer fahren nicht schlechter als die anderer Unternehmen, und die Werkstattbeschäftigten reparieren die Fahrzeuge nicht weniger gut.“ Heute soll der Busverkehr wieder normal verkehren.