Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck verlangt, die Anlagen nachhaltiger zu bewirtschaften. Darauf werde zu wenig geachtet.

Bad Oldesloe. Der Betrieb von Biogasanlagen soll nach dem Willen von Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) umweltschonender ablaufen. „Die Euphorie über Biogasanlagen in weiten Teilen der Bevölkerung und auch in der Politik ist Fragezeichen gewichen. Wichtig ist deshalb, Biogasanlagen nachhaltiger zu bewirtschaften“, forderte Habeck am Montag beim Besuch einer Biogasanlage bei Bad Oldesloe. Biogasanlagen leisteten zwar einen Beitrag zur Energieversorgung mit erneuerbaren Energien, müssten aber die Umwelt stärker schonen.

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In Schleswig-Holstein gibt es nach Angaben des Ministeriums rund 600 Biogasanlangen. In solchen Anlagen wird Energie durch den Abbau von Biomasse wie Mais- oder Roggensilage oder auch Stallmist erzeugt. In luftdicht abgeschlossenen Behältern regt man einen Vergärungsprozess an – und produziert so Biogas. Daraus können dann Strom und Wärme hergestellt werden. Gerade bei der Wärmenutzung hapert es Habeck zufolge aber häufig. Landesweit werde Mais auf einer Fläche von 30.000 Hektar verschwendet, weil die Wärme der Biogasanlagen nicht genutzt werde, sagte Habeck.

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Der Minister forderte auch, dass beim Mais-Anbau für Biogasanlagen Böden und Gewässer besser geschützt werden. Dazu seien etwa ungedüngte Grünstreifen zwischen Feldern und Gewässern wichtig, damit weniger Nitrat in Seen und Flüsse gelange. (dpa)