Im Kreis Mecklenburgische Seenplatte sollen vier Dörfer über ein Wärmeleitungsnetz mit Energie aus einer Biogasanlage versorgt werden.
Fürstenhagen. In der Urlauber-Region Feldberg im Kreis Mecklenburgische Seenplatte entsteht derzeit eine der größten Bioenergie-Regionen in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei investiert die Erste Bioenergie Fürstenhagen GmbH knapp 13 Millionen Euro in ein Wärmeleitungsnetz für vier Dörfer kombiniert mit Glasfaserkabel für schnelle Internetversorgung, wie die Muttergesellschaft Ruhe Agrar (Lösche) am Montag mitteilte. Eine bereits arbeitende Biogasanlage versorgt ab Herbst mehrere Blockheizkraftwerke mit Gas, die daraus Wärme erzeugen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert den Bau des Leitungsnetzes mit rund 500 000 Euro, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums am Montag. Damit würden mehrere tausend Tonnen des als klimaschädlich geltenden Kohlendioxids im Jahr eingespart.
Die Kosten in zehnjährigen Lieferverträgen sollen für Abnehmer bei knapp 50 Prozent dessen liegen, was derzeit Wärmeproduktion aus Heizöl koste, sagte Geschäftsführer Kunibert Ruhe. Versorgt würden Fürstenhagen, Wittenhagen, Conow und Tornowhof, auch die Kirchen der Region, mehrere Gewerbebetriebe sowie ein Gemeindehaus würden angeschlossen. Die Ruhe Agrar ist ein Landwirtschafts- und Bioenergiebetrieb mit Stammsitz in Niedersachsen, die mehrere Firmen betreibt, unter anderem in Fürstenhagen und im nordbrandenburgischen Parmen wenige Kilometer südlich von Feldberg. Die Rohstoffe für die
2,6 Megawatt starke Biogasanlage kommen aus einem eigenen Agrarbetrieb in der Region. (dpa)