Wedel. Der Sommer naht, der Beachclub 28 Grad lockt. Und bald gibt es sogar Pommes. So teuer wird es, so funktioniert das neue Bestell-System.
Am Elbstrand in Wedel war im Vorjahr gut eine halbe Million Euro als Rettungsmaßnahme investiert worden. Der Grund: Dramatischer Sandverlust. Auch der Beachclub 28°Grad am Strandbad soll durch den neu angespülten Sand in der kleinen Bucht am Schulauer Hafen eine Zukunft haben. Bei wärmer werdenden Außentemperaturen lädt das Areal am Hakendamm 2 nach einem nassen Winter wieder zum ausgiebigen Entspannen ein.
Der Club sei diesmal gut durch die Flutsaison gekommen, die im Herbst begann und im April ihr Ende fand. Im Jahr davor habe es noch erhebliche Schäden durch das Hochwasser gegeben, die immer wieder viel Geld kosten. Doch Geschäftsführer Ramin Dibadj schaut bei Traumwetter auf die Elbe: „Der Standort hier ist einfach unschlagbar.“ Auch der Club selbst hatte für die Aufschüttung des Sands Geld gespendet
Beachclub Elbe: Im 28°Grad Strandbad Wedel „die Seele baumeln lassen“
Je besser das Wetter, desto mehr Gäste kommen, um einfach „die Seele baumeln zu lassen“. Bis zu 400 Gäste gleichzeitig haben Platz in diesem „kleinen, balinesischen Dorf, das authentisch ist. Ohne Schickie-Mickie“. Um lange Warteschlangen bei der Bestellung von Getränken und Essen künftig zu vermeiden, ist ein neues Kassensystem in Betrieb.
Über einen QR-Code am Tisch können die Besucher auch direkt bestellen und bezahlen. Sobald die Bestellung abholbereit ist, gibt es eine Push-Nachricht auf das jeweilige Smartphone. Für den kleinen Hunger zwischendurch bekommen die Wedeler, Hamburger und Tagestouristen nun auch weitere Gerichte. Dabei handelt es sich um Klassiker, die zuvor noch nicht auf der Speisekarte standen.
Elbe in Wedel: Beachclub 28°Grad bietet jetzt endlich auch Pommes an
„Wir haben unsere Speisekarte umgestellt und dem aktuellen Kaufverhalten angepasst. Die Leute haben weniger Geld im Portemonnaie und wir möchten auch preiswertere Produkte anbieten. Es gibt jetzt auch zum Beispiel Pommes und Currywurst bei uns“, so der 50-Jährige.
Möglicherweise würden bald auch Burger und frisches Eis angeboten werden. Weiter auf der Speisekarte: Unter anderem Salate, Baked Potatoes oder Pizza. Dazu gibt es Bier, Wein, einige Cocktails und Longdrink-Klassiker. Und selbstverständlich auch viele nicht-alkoholische Getränke und Kaffee-Spezialitäten.
Elbstrand: Pommes kosten sechs Euro im Strandclub
Die Fritten kosten fünf Euro inklusive Mayo und Ketchup, die Currywurst einzeln liegt bei sechs Euro. Das Carlsberg-Bier (0,33 Liter) für den Feierabend ist beispielsweise für 4,50 Euro zu haben, der Aperol Spritz (0,25 Liter) kostet 9,50 Euro. Ein Glas Wein (0,2 Liter) gibt es ab 6,50 Euro
Auch Dibadj selbst könne nachvollziehen, dass einige von dieser Preisgestaltung abgeschreckt werden könnten. Doch die Kunden müssten auch Verständnis für die andere Seite aufbringen, für die ebenfalls alles teurer werde.
Sturmschäden und Co: Jährliche Investitionskosten von bis zu 70.000 Euro
Und: „Wir investieren hier kontinuierlich, tauschen Bänke aus oder bauen gerade eine zweite Terrasse, auf der gut 40 Gäste mehr Platz haben. Inklusive der Sturmschäden oder Vandalismus sind es 50.000 bis 70.000 Euro pro Jahr“, erklärt Dibadj. Solche Beträge müssten eben auch erst einmal wieder erwirtschaftet werden.
In der Hochsaison sind 60 bis 70 Mitarbeitende im Einsatz. Denn es können auch Strandhochzeiten, Geburtstage und Co gebucht werden. Dabei kann der Gastronom auch auf seine helfenden Hände in der Event-Location Gaga oder im Landhaus Walter im Stadtpark zurückgreifen. Dort ist er ebenfalls Geschäftsführer.
Im Herbst schließt der Beachclub – das gesamte Holzkonstrukt wird abgebaut
Im Hebst, das Strandbad schließt Ende September, wird von Oktober an zudem der ganze Club, der aus Holz besteht, abgebaut. Nur das gemauerte Gebäude der angrenzenden DLRG-Station bleibt dann auf dem Beach-Areal übrig.
Doch jetzt geht die Saison erst so richtig los, nachdem in diesem Jahr erstmals zu Ostern geöffnet worden war. Das Strandbad ist geöffnet, – grob gesagt – wenn die Sonne scheint und es warm ist. Bei Schmuddelwetter bleibt geschlossen.
28°Grad Strandbad an der Elbe: Öffnung je nach Wetterlage
Manchmal stehen Tagestouristen vor verschlossenen Türen. „Wir bemühen uns, so früh wie möglich täglich darüber zu informieren“, sagt Dibadj. Am schnellsten passiert dies auf dem Instagram-Kanal des Strandclubs.
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Gerade der Betrieb von Außengastronomie sei laut des Unternehmers oft schwierig, weil wetterabhängig. Erst nach fünf Jahren könnte diese nach einer Faustformel wirklich rentabel werden. Ohnehin sei es mit der Gastronomie in der jüngeren Vergangenheit schwieriger geworden. Stichworte: Corona, Personalmangel, die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz.
Beachclub an Elbe: Aufschwung durch Sandaufschüttung
„Hier im Beachclub haben wir aber einen Aufschwung gespürt, seitdem der Sand wieder aufgeschüttet worden ist“. sagt Dibadj. Die vergangene Saison im 28°Grad Strandbad lief gut. Nachdem es im Juli noch sehr viel geregnet hatte, kam die Wende.
„Der Sommer war toll und dann hatten wir noch einen goldenen Herbst mit strahlendem Sonnenschein im September“, so der Hamburger, der seit 15 Jahren beruflich im Metier Gastronomie und Events unterwegs ist.
Am Sonnabend, 4. Mai, wird eines im Wedeler Beachclub selbst veranstaltet. Bei der Aktion „StrandGut“ soll gemeinsam zwischen 10 und 16 Uhr Gutes getan werden in Wedel. Es gibt an diesem Familientag kostenlose Spiele im Strand für Groß und Klein. Die Erlöse aus dem Getränke und Essensverkauf gehen an den gemeinnützigen Verein Familienbildung Wedel.