Uetersen. Bauprojekt in Uetersen offiziell gestartet. Schon im Herbst soll Richtfest gefeiert werden. Wann die ersten Bewohner einziehen können.

Jeder vierte Uetersener ist älter als 60 Jahre. Das betrifft damit etwa 4500 Menschen. Hinzu kommen noch Senioren aus dem Umland, vor allem Richtung Marsch. Und auch wenn jeder gern zu Hause alt werden will, wächst der Bedarf an Pflegeplätzen. Jetzt entsteht in privater Regie die zweite große Einrichtung für pflegebedürftige Senioren in der Rosenstadt. Am Montag wurde dafür der Grundstein gelegt.

Investor der Seniorenresidenz Uetersen ist das Unternehmen Cureus mit Hauptsitz in Hamburg, das sich bundesweit auf stationäre Pflegeimmobilien spezialisiert hat und sie im eigenen Bestand hält. Den Betrieb übernehmen die Insanto Seniorenresidenzen aus Winsen (Aller), die sich bislang in sechs Seniorenheimen (Wesel, Bardowick, Neumünster, Remscheid, Dinslaken und Flensburg, 2023) um Menschen mit höherem Betreuungs- und Pflegebedarf kümmern. Etwa 90 Mitarbeiter sollen ab Sommer 2025 in dem Uetersener Projekt beschäftigt werden.

Seniorenresidenz Uetersen: Im Sommer 2025 sollen die ersten Bewohner einziehen

Im Januar dieses Jahres begannen die Arbeiten. Das Gebäude entsteht unmittelbar an der Ecke Denkmalstraße/Großer Sand. 117 Senioren und Seniorinnen sollen dort im kommenden Jahr einziehen und fachkundig betreut werden. Gut 80 Plätze davon sind rollstuhlgerecht eingerichtet.

Von der Ecke Denkmalstraße/Großer Sand aus sieht das Baugelände in Uetersen so aus.
Von der Ecke Denkmalstraße/Großer Sand aus sieht das Baugelände in Uetersen so aus. © Michael Rahn | Michael Rahn

Einen besonderen Schwerpunkt in der Pflege gibt es bislang nicht. Das könne sich nach Bedarf entwickeln, sagt Jan Kaiser, Geschäftsführer der Insanto. Unter anderem seien die Verantwortlichen mit dem Pflegenetzwerk Demenz in Gesprächen. Doch vorerst haben die Baufachleute das Sagen. Und dabei arbeitet Insanto wie bereits bei mehreren anderen Projekten mit der Cureus GmbH zusammen.

Uetersens Bürgermeister lobt die private Initiative

Bei der Grundsteinlegung lobte Uetersens Bürgermeister Dirk Woschei die private Initiative. Wenn ein Investor von außen sich so ein Projekt zutraue, müsse es wirtschaftlich sein, so ein Haus in der Stadt zu betreiben. Uetersen wünsche sich noch weitere Einrichtungen für Senioren, gern auch für betreutes Wohnen. Das aktuelle Projekt von Insanto/Cureus für die stationäre Pflege habe die richtige Dimension und strahle über die Stadtgrenzen hinaus.

Der Grundstein für das Projekt Seniorenresidenz Uetersen ist gelegt: Flamur Ziberi, verdrahtet die Kupferrolle im Fundament für den Eingangsbereich.
Der Grundstein für das Projekt Seniorenresidenz Uetersen ist gelegt: Flamur Ziberi, verdrahtet die Kupferrolle im Fundament für den Eingangsbereich. © Michael Rahn | Michael Rahn

Jetzt hoffen alle auf einen guten Baufortschritt. Im Januar war zwar während der Abbrucharbeiten unerwartet ein Kellerraum unter einer ehemaligen Werkstatt entdeckt worden. Unter anderem musste Altöl entsorgt werden. Doch das war schnell und sorgfältig erledigt. Seitdem wird fleißig gebaut.

Insanto setzt auf gute Kooperation mit Johanniter-Stift

Der Keller für die Wirtschaftsräume ist weitgehend ausgeschachtet und abgesichert. Mit dem Schütten der Sohle und der Fundamente im Eingangsbereich Richtung Rosarium wurde begonnen.

Bislang wird das Projekt von der Nachbarschaft weitgehend akzeptiert. Insanto-Chef Kaiser setzt auf eine gute Kooperation mit dem benachbarten Stift der Johanniter, dem „Haus am Rosarium“. Beim Richtfest im Spätsommer oder frühen Herbst sollen dann möglichst viele Beteiligte gemeinsam feiern. Bis dahin muss noch viel getan werden.

Gebäude wird so hoch wie das betreute Wohnen nebenan

Die neue Seniorenresidenz Uetersen wird auf 3450 Quadratmeter Fläche entstehen. Cureus plant ein teilweise unterkellertes Gebäude mit einem Erd- und zwei Vollgeschossen sowie Staffelgeschoss, das in der Höhe wie das Gebäude fürs betreute Wohnen der Johanniter gebaut wird.

Wenn die Arbeiten so gut vorankommen wie zurzeit, könnte Ende September Richtfest gefeiert werden.
Wenn die Arbeiten so gut vorankommen wie zurzeit, könnte Ende September Richtfest gefeiert werden. © Michael Rahn | Michael Rahn

„Die Beheizung erfolgt ökologisch sinnvoll über ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das gleichzeitig Strom für die Seniorenresidenz erzeugt. Das Flachdach wird begrünt und bekiest, was sich positiv auf das Mikroklima auswirkt“, schreiben die Investoren in einer Pressemitteilung. Die geradlinig und modern gestaltete Fassade soll sich architektonisch und in der Farbe harmonisch in die umliegende Bebauung einfügen, versprechen die Planer.

Öffentliches Restaurant mit Sonnenterrasse geplant

Im Erdgeschoss der Seniorenresidenz werden Gäste und Bewohner in einer hotelartig gestalteten Lobby empfangen. Von hier aus sind die Zugänge zum öffentlichen Restaurant mit Sonnenterrasse sowie zum Friseursalon und Pflegebad.

An der Ecke Denkmalstraße/Großer Sand soll in Uetersen bis Sommer 2025 eine neue Seniorenresidenz entstehen.
An der Ecke Denkmalstraße/Großer Sand soll in Uetersen bis Sommer 2025 eine neue Seniorenresidenz entstehen. © Plan & Bauwerk (Winsen/Aller), Jan von Hörsten | Plan & Bauwerk (Winsen/Aller), Jan von Hörsten

Die Seniorenresidenz ist in sieben Wohngruppen gegliedert, eine im Erdgeschoss und jeweils zwei in den Obergeschossen. Das Wohngruppenkonzept soll ein häuslich-familiäres Leben sicherstellen. Dazu verfügt jede Wohngruppe über einen Gemeinschaftsraum als Wohngruppenmittelpunkt mit Küchen- und Essbereich sowie Terrasse, Balkon oder Dachterrasse, um die sozialen Kontakte der Bewohner untereinander zu stärken.

Alle Einzelzimmer haben eigenes Bad, Internet und TV

Alle Einzelzimmer sind nach modernem Standard mit eigenem Bad sowie Telefon-, Internet- und Fernsehanschluss geplant. Auf Wunsch der Bewohner können eigene Möbel und Accessoires mitgebracht werden. Im Erdgeschoss gibt es auch Tandemzimmer, die über eine Durchgangstür verbunden sind und von Paaren belegt werden können.

Mehr zum Thema

Die neue Seniorenresidenz liegt direkt am Stadtzentrum von Uetersen. In wenigen Minuten sind das Rosarium, das Geschäftszentrum am Gerberplatz und die Pinnau zu Fuß zu erreichen. Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und soziale Einrichtungen sind ebenfalls nur wenige Gehminuten entfernt. Die nahegelegene Bushaltestelle verbindet Uetersen mit dem Umland bis nach Hamburg.