Pinneberg. Auch ein Führungswechsel im Pinneberger Rathaus steht an. Großprojekte wie Zentralklinik und Feuerwache werden vorangetrieben.
In Pinneberg beginnt das Jahr 2024 mit einem Abschied und einem Neuanfang. Bürgermeisterin Urte Steinberg (parteilos) geht am 9. Januar mit 65 Jahren in den Ruhestand und übergibt die Geschicke an ihren Nachfolger Thomas Voerste (parteilos). Und der hat mit den großen Projekten, die im nächsten Jahr in Pinneberg anstehen, gleich alle Hände voll zu tun. Bislang ist auch noch kein Stellvertreter in Sicht. Der Erste Stadtrat Stefan Bohlen hat zum Ende des Jahres aufgehört und ist nun neuer Bürgermeister in Kaltenkirchen.
Auf den Weg gebracht werden neue Projekte erst mit dem neuen Haushaltbeschluss, über den die Ratsversammlung am 15. Februar abstimmt. In den Finanzplan sind unter anderem die Interimsmensa der Helene-Lange-Schule, die Kampfbahn B, der SPP-Kunstrasenplatz und die mobilen Klassenräume des Schulzentrums Nord eingestellt.
In Pinneberg steht auch der Bahnhof auf der Agenda 2024
Projekte aus 2023 wie der Neubau der Südseite des Bahnhofs, die Erweiterung der Rübekampschule und der Grundschule Thesdorf oder der Ausbau der Müssentwiete oder auch die Ernst-Paasch-Halle werden weitergeführt.
1. Bahnhof: Die Arbeiten am Bahnhofsvorplatz Süd werden im kommenden Jahr abgeschlossen. Leider haben sich einige Verzögerungen und Lieferschwierigkeiten von Material ergeben, so dass zum Beispiel die Fahrradabstellanlagen für 720 Räder nicht wie geplant im Dezember fertiggestellt werden konnten, sondern sich bis ins erste Quartal ziehen. Doch dann ist auf der Südseite alles fertig. Die Entwicklung auf der Nordseite hängt weiterhin entscheidend von den Fortschritten bei der Deutschen Bahn bei der Entkernung des Empfangsgebäudes und dem Bau des Pavillons ab. Diese sollen Mitte 2025 fertig gestellt sein. Erst dann kann die Stadt mit der Umgestaltung des Vorplatzes samt Taxistand beginnen. Das geschieht in Zusammenarbeit mit dem Künstler F. Jörg Haberland, der das Kriegsdenkmal neu gestaltet. Rechts vom Empfangsgebäude entstehen ein Versorger und ein Fahrradstellplatz für 900 Räder.
Auf ehemaligen Postgelände entsteht Wohnraum, PiZ wird abgerissen
2. Ehemaliges Post-Areal an der Friedrich-Ebert-Straße: Investor Quarterback aus Leipzig baut an der Friedrich-Ebert-Straße 28, im Herzen von Pinneberg, ein neues Wohn- und Geschäftshaus. Das mehrgeschossige Gebäude mit zwei verbundenen Baukörpern und rund 15.000 Quadratmetern Nutzfläche bietet Raum für 165 Wohnungen, davon 45 sozial geförderte, und bis zu acht Gewerbeeinheiten. Die Fertigstellung wird nach für Mitte 2025 erwartet. Auch ein Kindergarten mit 100 Plätzen entsteht auf dem Gelände. Der Träger wird die Wabe sein. Auf dem rund 10.500 Quadratmeter großen Grundstück entsteht ein Komplex mit bis zu fünf Vollgeschossen plus Staffelgeschoss und einer abgestuften Fassade zur Pinnau hin. Der Wohnungsmix reicht von Ein-Zimmer-Wohnungen mit 33 Quadratmetern bis zu Einheiten mit fünf Zimmern und 150 Quadratmetern.
3. PiZ: „Wir rechnen damit, dass im Laufe des nächsten Vierteljahres der städtebauliche Vertrag den Gremien vorgelegt, unterzeichnet und die Baugenehmigung erteilt werden kann“, sagt Bürgermeisterin Steinberg. Die Gewerbetreibenden sollen bis Ende März ihre Läden im PiZ räumen. Dann kann der Investor mit dem Abriss beginnen und das Gebäude, das vielen Pinnebergern als Bananenbunker bekannt ist, ist Geschichte. Der Investor möchte an gleicher Stelle einen Mix aus Wohnen und Gewerbe bauen. Details will er noch nicht nennen.
Agenda 2024: Pinneberg entwickelt Gewerbeflächen
4. Gewerbegebiet Müssentwiete: Die Erschließung des 7,5 Hektar großen Gebietes Müssentwiete wird Anfang des Jahres 2024 abgeschlossen sein. Die Stadt geht davon aus, dass die neuen Eigentümer noch im Jahr 2024 mit der Entwicklung der Grundstücke beginnen werden. Einige wenige Restflächen stehen noch zur Veräußerung zur Verfügung.
5. Gehrstücken Süd: Wohnungen sollen auf dem Areal Gehrstücken-Süd zwischen Düpenau und Autobahn nicht mehr entstehen. Die Mehrheit aus SPD, Grünen und Buntes Pinneberg hatten für ein reines Gewerbegebiet gestimmt. „Der Beschluss des Ausschusses für Stadtentwicklung zur Aufstellung eines Bebauungsplanes wird zurzeit abgearbeitet“, sagt Urte Steinberg.
Wichtige Projekte für 2024 in Pinneberg: Paasch-Halle und Zentralklinik
6. Ernst-Paasch-Halle: Es ist politisch beschlossen: Die Ernst-Paasch-Halle bleibt als Kulturstätte erhalten. Das Planungsbüro Butzlaff + Tews hat am 6. November den Auftrag erhalten, die Planung zu überarbeiten und die Kosten für den Umbau zu berechnen. Diese sowie ein Bauzeitenplan sollen zur Sitzung des Ausschusses für Kultur, Jugend und Sport am 7. Februar vorliegen. Die weitere Entwicklung wird von der Bereitstellung der Mittel im Haushalt 2024 abhängen. Die Verwaltung wird die notwendigen Beträge in den Entwurf des Finanzplans einstellen.
7. Erschließung für die Zentralklinik: Für den Bebauungsplan Ossenpadd wird eine Änderung der Planungsziele vorbereitet. Diese soll im ersten Quartal in den Ausschüssen beraten und beschlossen werden. Der bisherige Bebauungsplan sieht noch ein reines Gewerbegebiet vor. Bis Ostern soll sich entscheiden, welche Flächen die Regio Kliniken kaufen möchten.
Agenda 2024: So geht es mit der neuen Feuerwache weiter
8. Feuerwache: CDU und Grüne haben in der Pinneberger Ratsversammlung die Datumer Chaussee als Standort für die neue Hauptfeuerwache durchgesetzt. Im ersten Quartal soll nun der Aufstellungsbeschluss eines Bebauungsplans für das Grundstück erfolgen. Die Fläche an der Datumer Chaussee muss erst erworben werden. Laut Einschätzung der Verwaltung wird es mindestens zweieinhalb bis drei Jahre dauern, bis dort ein Baurecht geschaffen werden kann.
9. Sport- und Erholungsgebiet „An der Raa“ die Kampfbahn B: Für die Sanierung der Leichtathletikanlage stellen Bund und Land insgesamt 887.400 Euro aus dem Investitionspakt Sportstätten zur Verfügung. Der Bund übernimmt dabei 510.000 Euro, das Land 377.400 Euro. Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei knapp zwei Millionen Euro. Dank der Förderung kann nun die 45 Jahre alte Leichtathletikanlage bedarfsgerecht und wettkampftauglich saniert werden. Außerdem wird die Beregnungsanlage des Naturrasenplatzes erneuert und die Trainingsbeleuchtung für die Nutzung von LED-Technik neu konzipiert.
Pinneberg entwickelt 2024 Ebertpassage und Drosteipark weiter
10. Ebertpassage: Eine andere wichtige Maßnahme ist die Umlegung der Ebertpassage zur Neuordnung von Verkehrs-, Wohn-, und Gewerbeflächen – ein wesentlicher Schritt zur Schaffung einer neuen Mitte
für die Stadt. Die Stadt will das Areal zwischen Volksbank und dem ehemaligen Modehaus Kunstmann in zwei Bauabschnitten umgestalten. Es soll möglichst wenig Boden versiegelt, Pflanzinseln und Sitzmöglichkeiten angelegt und Bäume gepflanzt werden. Der alte Garagenkomplex wird abgerissen, anderen Parkmöglichkeiten bleiben erhalten. Die BIG-Bau Projekt- und Stadtentwicklung hat einen Fördermittelantrag beim Land eingereicht. Die Stadt rechnet im Frühjahr mit einem Entscheid.
11. Drosteipark: Wie stellen sich die Pinneberger ihren Drosteipark vor? Zu diesem Thema hatte bereits eine Bürgerbeteiligung gegeben und das Thema wurde in Arbeitsgruppen diskutiert. Auch eine Gruppe Schüler der Schule Rübekamp hatte bei einem Besuch im Rathaus ihre Wünsche geäußert. Der zuständige Fachbereich der Stadtverwaltung fasst alle Beteiligungen zusammen und entwirft 2024 einen groben Plan, den sie dann der Politik vorstellen.
12. Schulen: Die Grundschule Rübekamp feiert im Januar Richtfest. An der Grund- und Gemeinschaftsschule (GuGs) soll der Anbau im neuen Jahr bezogen werden. Die Fertigstellung hatte sich wegen eines Wasserschadens verzögert. Auch an der Grundschule Thesdorf geht es voran: Der zweite Bauabschnitt für den Anbau soll 2024 zwischen Sommer und Herbst ohne Verzögerung bezogen werden.
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Am Schulzentrum Nord werden zwei zusätzliche Container für zwei neue Klassen aufgestellt. Es soll ein neuer Schulhof entstehen. Die Helene-Lange-Schule möchte Ganztagsschule werden, braucht dafür aber eine Mensa. Der bereits geplante Mensaneubau kann frühstens in drei Jahren fertiggestellt werden. Bis dahin soll es eine Interimsmensa in den angrenzenden Räumen im Förderzentrum Pinneberg geben. Der Umbau soll Mitte Februar fertig sein.