Pinneberg. Hauseigentümer Ergün Helvacioglu verrät seine Pläne für das zentrale Gebäude in Pinneberg. Am Lindenplatz sieht er einen „Hotspot“.
Nachdem die Modemarke Esprit angekündigt hat, Ende des Jahres die Pinneberger Cityfiliale an der Dingstätte 4 nach 18 Jahren am Standort zu schließen, stehen weitere Veränderungen an. Denn nicht nur der Mieter verlässt das zentral gelegene weiße Gebäude, in dem sich das Geschäft befindet. Auch das Haus selbst könnte bald Geschichte sein. Das hat der Eigentümer nun auf Abendblatt-Anfrage bestätigt.
„Ich plane, das Haus abzureißen und an gleicher Stelle etwas Neues zu bauen“, sagt Ergün Helvacioglu, Besitzer der Immobilie. Damit könnte sich das Gesicht der Pinneberger Innenstadt stark verändern, denn gleich nebenan soll auch das Einkaufszentrum PiZ abgerissen werden. Sowohl über den Weggang von Esprit als auch den Abbruch des PiZ hatte das Abendblatt bereits berichtet.
Immobilienbesitzer möchte Wohnungen und Gewerbeflächen
Helvacioglu ist auch Geschäftsführer und -inhaber von BlueMotions, betreibt als Franchise-Nehmer vier o2-Shops, einen davon in Pinneberg gleich gegenüber von Esprit. Weitere Filialen hat er in Hamburg-Farmsen und -Eppendorf sowie in Neumünster. Einen weiteren Store will Helvacioglu im Westfield Hamburg-Überseequartier im Frühjahr 2024 eröffnen.
Geht es nach seinen Vorstellungen, sollen in Pinnebergs Innenstadt an gleicher Stelle des Esprit-Hauses bald circa 28 neue Wohnungen mit bis zu zweieinhalb Zimmern entstehen, am liebsten eine moderne Mischform für Auszubildende, Studenten, Paare oder Singles.
Auch altersgerechtes Wohnen wäre denkbar, so der Unternehmer. „Ich bin auch im Gespräch mit einem Hamburger Unternehmer, der sich Mikrowohnungen für betreutes Wohnen wünscht“, sagt Helvacioglu. Sie würden die neuen Räume dann für 20 Jahre von ihm anmieten. Noch verhandeln sie über die Details.
Lindenplatz könnte zu einem Hotspot in Pinneberg werden
Im unteren Geschoss plane er mit Gewerbeflächen. „Da könnte ich mir auch gut Gastronomie drin vorstellen“, sagt er. Schließlich sei die Lage am Lindenplatz ein echter Hotspot in Pinneberg oder könne es werden. Zentral genug in der Fußgängerzone ist die Fläche jedenfalls.
Ein Bauvorantrag sei schon gestellt. Zudem sei er im Gespräch mit der Stadtverwaltung, so Helvacioglu. Bis zum Abriss könnten allerdings noch drei bis fünf Jahre vergehen. Bis dahin bemüht er sich, einen Zwischenmieter für die Esprit-Fläche zu bekommen. „Ich kann mir solange keinen Leerstand vorstellen“, sagt er.
Helvacioglu: Gelungene Geschäftszeile am Lindenplatz
Helvacioglu hatte das Gebäude erst 2020 gekauft und war zuvor dort selbst 20 Jahre lang Mieter gewesen. Die Wohnungen wurden zu Büroräumen umgebaut, dort wurden unter anderem die Reparaturen aus dem o2-Laden durchgeführt. Das o2-Geschäft zog dann auf die andere Straßenseite in moderne, sanierte Räume, gleich neben Fielmann und H&M.
Daneben ist der Supermarkt Erden an den Fahltskamp in sichtbare Lage vorgerückt. „Ich finde diese Seite des Lindenplatzes sehr gelungen. Und würde mir das auch für die gegenüberliegende Seite so wünschen“, sagt Helvacioglu. Damit ist die PiZ-Seite gemeint, die sich bis auf das wuchtige Einkaufszentrum bisher durch eher gedrungene Bebauung auszeichnet.
- Innenstadt Pinneberg: Auch die KiK-Filiale schließt - was wird nun aus H&M?
- Pinneberg: Feuer zerstört Modellbahn-Laden – nun Eröffnung an neuem Ort
- Ladensterben Pinneberg: Extreme Leerstände - Krise der Innenstädte im Kreis
Auch PiZ in Pinneberg wird abgerissen
Fest steht, an diesem zentralen Punkt in der Innenstadt wird sich optisch einiges verändern in den kommenden Jahren. Denn auch das PiZ, gleich neben der Esprit-Filiale, soll im kommenden Jahr abgerissen werden. Vielen Pinnebergern ist das Einkaufszentrum noch aus der Zeit bekannt, als es gelb gestrichen war. Daher wird es im Volksmund nach wie „Bananenbunker“ genannt.
Das Einkaufszentrum hat allerdings ausgedient. Die meisten Mieter müssen bis Ende März raus sein. Das PiZ soll durch einen Neubau mit einem Mix aus Gewerbe und Wohnungen ersetzt werden.