Klein Offenseth-Sparrieshoop. Rohrweihe wurde bei der Mahd tödlich verletzt. Ihre Jungtiere werden nun im Wildtier- und Artenschutzzentrum gepflegt.
Die Mahd, das Abmähen der Wiesen und Getreidefelder, wurde diesen kleinen Tieren beinahe zum Verhängnis. In der Wildtierstation Klein Offenseth-Sparrieshoop werden aktuell vier junge Rohrweihen aufgezogen.
Die seltene, in Norddeutschland heimische Greifvogelart brütet eigentlich in Feuchtgebieten und Schilfgürteln. Doch der zunehmende Flächenverbrauch zwingt die Rohrweihen immer häufiger dazu, auf Getreidefelder auszuweichen.
Wildtierzentrum: Muttertier gibt ihr Leben, um ihren Nachwuchs zu schützen
Dort nisten die Vögel am Boden und ziehen ihre Jungtiere auf, bevor sie Ende August zum Überwintern wieder nach Afrika ziehen. Nicht nur die weite Reise birgt Gefahren. Schon als Jungtiere laufen die Rohrweihen Gefahr, den Mähmaschinen zum Opfer zu fallen.
In diesem Fall blieb das Muttertier auf ihren Küken sitzen, berichtet Christian Erdmann vom Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop und fügt an: „Welch ein Löwenherz!“ So konnte die Mutter das Leben ihres Nachwuchses retten.
Bei der Mahd werden immer wieder Wildtiere und Vögel getötet
Nur eines der Jungtiere wurde leicht verletzt, die drei anderen Geschwister konnten geborgen werden, nachdem der Landwirt die Mierendorf Stiftung in Ostholstein informiert hatte. Die Mutter erlag ihren schweren Mähverletzungen.
Nun werden die Vögel im Wildtier- und Artenschutzzentrum im Kreis Pinneberg gepflegt und für das Leben in Freiheit aufgepäppelt. Sie lernen fliegen und Beute schlagen. Ende August sollen sie freigelassen werden, damit sie ihre Reise ins Überwinterungsgebiet in Afrika antreten können.
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Pinneberg: Jäger gründen Verein, um junge Wildtiere zu retten
Um Wildtiere und Vögel vor den für sie lebensgefährlichen Mähmaschinen zu schützen, hat die Kreisjägerschaft einen Verein gegründet. Bislang flogen die Jäger auf Eigeninitiative mit Drohnen die Wiesen und Felder ab, um Jungtiere und Brutplätze zu erspähen.
Die entdeckten Jungtiere wurden dann vorsichtig aus der Gefahrenzone gebracht. So konnte schon vielen Tieren das Leben gerettet werden. Mit dem neugegründeten Verein soll vor allem die Anschaffung von weiteren Drohnen ermöglicht werden.