Klein Offenseth-Sparrieshoop. Ein Angler fand das verlassene Jungtier an der Trave und rettete es. Das kleine Ottermädchen hat jetzt schon einen Namen.

Pünktlich zum Weihnachtsfest wurde ein kleines Fischottermädchen an der Trave im Kreis Segeberg von einem Angler gefunden. Es sah so aus, als würde das Muttertier nicht zurückkehren. Der Angler hatte die Situation stundenlang aus der Ferne beobachtet. Der Angler holte Rat im Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop. Die Experten entschieden, dass das junge Ottermädchen verwaist war.

Kreis Pinneberg: Fischotterjunges wird in Wildtierstation aufgepäppelt

„Nach der Eingangsuntersuchung war schnell klar, dass der etwa sieben Wochen alte Otter allein zurückgelassen wurde“, sagt Christian Erdmann, Leiter der Wildtierstation. Die blassen Mundschleimhäute und der schlechte Ernährungszustand sprachen dafür. Zum Glück beherbergt die Wildtierstation noch einen weiteren Otterwaisen. „Nach der Eingewöhnung werden wir die beiden vorsichtig vergesellschaften.“

So können nun beide jungen Fischotter Anfang Januar in das kürzlich mit Hilfe von Spenden und freiwilligen Helfern erbaute Fischottergehege einziehen. Solange darf Henriette, so der Name des Fischotterweibchens, noch bei Erdmanns in der Küche leben. „Sie braucht rund um die Uhr Betreuung.“

Was den Tierschützer besonders freut: „Im Kreis Segeberg ist der Fischotter schon wieder zu Hause. Nach jahrzehntelanger intensiven Bejagung erholt sich der Bestand des wasserliebenden Marders zum Glück wieder.“ Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Fischottern wegen ihrer kostbaren Pelze nachgestellt. Zudem wurden sie als Schädlinge an Fischteichen bejagt und viele ertranken in Fischreusen. Genau zwei Jahre zuvor – ebenfalls um Weihnachten herum – wurde erstmals ein Fischotter in der Wildtierstation aufgenommen. Das hatte es zuvor nie gegeben.