Schenefeld. Der Exil-Bayer Daniel Wildfeuer betreibt in Schenefeld einen Onlineshop. Wie er auf die Idee mit dem Wurstsalatkalender kam.
Wer im Restaurant einen Wurstsalat bestellen will, muss den Weißwurstäquator überqueren – sprich: sich idealerweise in Bayern aufhalten. Und doch kommt der weltweit erste Wurstsalatkalender für 2024 aus dem hohen Norden. Genauer gesagt aus Schenefeld.
Verantwortlich dafür ist zumindest ein Mann, der sich mit Bayern auskennt. Kein Wunder, stammt Daniel Wildfeuer doch von dort. Genauer gesagt aus dem Bayerischen Wald. Ende 2013 zog er der Liebe wegen aus dem Süden in den hohen Norden.
Die Idee aus Schenefeld: Wenn es Wurst sein muss – der Wurstsalatkalender 2024
Mit umgezogen ist sein Online-Shop Mein Herzschlag.de für „boarische Geschenkideen“. Die Pakete werden seit zehn Jahren vom Osterbrooksweg in Schenefeld aus versendet. Zehn (norddeutsche) Mitarbeiter verschicken die Waren zumeist in den Süden.
Ein Exportschlager von Nord nach Süd ist der Leberkas-Kalender, für Norddeutsche übersetzt Leberkäse-Kalender. Sprich zwölf Monate gebackene Brühwurst. Klingt nicht so lecker, schmeckt aber mega.
Daniel Wildfeuer bringt jedes Jahr einen Kalender mit Leberkas-Fotos heraus
Jedes Jahr wird der Kalender neu aufgelegt. Zwölf Monate, zwölf Mal Leberkäse. 7000 Stück mit Fotos der urbayerischen Spezialität verkauft Wildfeuer pro Jahr. Tendenz steigend
„Was in Bayern die Leberkassemmel ist, ist im Norden das Franzbrötchen“, hat der Exil-Bayer gelernt. Und es im vorigen Jahr auch mal parallel mit einem norddeutschen Kalender versucht. Zwar nicht mit Franzbrötchen, dafür mit Fischbrötchen.
Der Matjeskalender für 2023 lief nicht ganz so gut
Über seinen bayerischen Shop vertrieb der Pinneberger einen Matjeskalender 2023. Das lief eher semi. „Es lief gut, aber es hätte besser laufen können“, sagt der Exil-Bayer. Und fügt hinzu: „Ich lebe jetzt schon zehn Jahre hier, aber aus mir ist noch kein Norddeutscher geworden.“
Kein Wunder, dass es der Mittvierziger nun wieder mit einer südlicheren Spezialität versucht. Neben seinem Verkaufsschlager mit der gebackenen Brühwurst gibt es seit wenigen Tagen den Wurstsalatkalender für 2024.
Und das kam so: „Ich ess´ das bei jedem Heimatbesuch“, sagt Wildfeuer. Im Nachbarort Perlesreut (das liegt im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau) hat der Exil-Bayer einen Stammgasthof namens Hafner. „Ich sage denen immer, dass sie Bayerns besten Wurstsalat machen.“
Sein Heißhunger auf Wurstsalat brachte den Pinneberger auf die Geschäftsidee
Und den hat der Pinneberger diverse Male fotografiert. Vor dem Verspeisen natürlich. Und weitere Wurstsalate in seiner bayerischen Heimat und in Österreich auch. Aus diesen Bildern – und den Aufnahmen einiger seiner Freunde – ist der Kalender entstanden.
Auf zwölf Seiten zeigt sich der Wurstsalat von seiner schönsten Seite. In der Regel mit Essig, Öl, Salz und Wasser angemacht. Als Wurst wird Regensburger Knacker oder Lyoner Fleischwurst verwendet, natürlich in dünne Scheiben geschnitten und sauer angemacht.
Auch die zweite Variante hat Aufnahme in den Kalender gefunden. Ein Wurstsalat, der nur etwa zur Hälfte Wurst enthält. Die zweite Hälfte besteht dann aus Käse – und ganz viel Zwiebeln gehören auch hier natürlich dazu. Diese Variante mit Emmentaler Käse wird als Schweizer Wurstsalat bezeichnet.
Wurstsalat-Kalender: Die Spezialität gibt es auch mit Käse
- Wedel: B431 einen Monat gesperrt – massive Einschränkungen für Autofahrer
- SHMF: Daniel Hope begeistert Rellinger mit seinen Inselgeschichten
- Kreis Pinneberg: Der Fliegerhorst Uetersen und seine Bedeutung in der Nazi-Zeit
Auch moderne Abwandlungen der Varianten sind fotografisch festgehalten worden. „Das hat der Welt noch gefehlt“, glaubt der Exil-Bayer – und hält den Kalender „für ein schönes Geschenk“.
Für Wildfeuer geht es dabei um wahrsten Wortsinn um die Wurst. 1000 Kalender hat er drucken lassen, um sie an die Wurstsalat-Liebhaber zu bringen. 11,99 Euro kostet das gute Stück im DIN-A4-Format in hochwertiger Mattoptik.
Wurstsalat-Kalender: In einer Woche 150 Stück verkauft
Daher sind ihm die Verkaufszahlen nicht Wurst. Doch der Wurstsalat hat offenbar viele Fans. In einer Woche gingen 150 Stück – nicht über die Fleischtheke, aber in den Versand. „Und das, obwohl die Kalendersaison eigentlich erst im Oktober beginnt“, freut sich der Pinneberger.
Für ihn ist das Projekt mehr eine Spinnerei. „Reich werde ich davon nicht, aber draufzahlen muss ich auch nicht“, sagt er. Und zum Schluss sein Appell an alle: „Wer hängt sich da noch nackte Frauen an die Wand, wenn man auch Wurstsalat haben kann?“