Pinneberg. Der SC Pinneberg braucht dringend einen wetterfesten Sportplatz – ging bei der Förderung aber leer aus. Wie es jetzt weitergeht.
Lange hatten die Verantwortlichen des Sport-Clubs Pinneberg (SCP) gehofft. Auf einen neuen Kunstrasenplatz auf dem Sportgelände An der Raa und entsprechendes Fördergeld vom Land. Jetzt die Hiobsbotschaft aus Kiel: Der Förderantrag des SCP konnte nicht berücksichtigt werden.
Es gibt also kein Geld vom Land. Dabei braucht der Sportverein dringend einen Kunstrasenplatz. Der Platz An der Raa sei im Herbst und Winter oft nicht bespielbar, könne oftmals weder für Training noch für Punktspiele genutzt werden, so der SCP-Vorsitzende Claus Ricke.
SC Pinneberg: Kein Geld vom Land für Kunstrasen – Fußballsparte in Gefahr
Die Fußballsparte des SCP, die älteste im Verein, habe ohne Kunstrasenplatz keine Zukunft, sagte Ricke. Der Ausfall von Training und Spielen hätten den Verein und die Sparte schon viele Mitglieder gekostet. „Das hatte zur Folge, dass wir in die Kreisliga abgestiegen sind“, so Ricke.
Deshalb sei der Kunstrasenplatz für den SCP extrem wichtig. Das sahen auch die Pinneberger Politikerinnen und Politiker so und unterstützten den Förderantrag des Vereins mit großer Mehrheit. „Absolut begeistert“ war Ricke nach der Entscheidung.
Kosten für einen neuen Kunstrasenplatz: etwa eine Million Euro
Die Kosten für die Umwandlung in einen Kunstrasenplatz belaufen sich auf fast eine Million Euro. Um das Projekt stemmen zu können, stellte die Stadt Pinneberg einen Förderantrag ans Land. 250.000 Euro aus dem Sportstättenförderprogramm erhoffte man sich.
Nur mit dem Geld vom Land ist die Umsetzung des Projektes möglich. Die Stadt Pinneberg, der Kreis und der Landessportverband haben bereits Fördermittel zugesagt. Der SCP sollte zudem einen Eigenanteil von fast 200.000 Euro stemmen. Der Zuschuss der Stadt ist allerdings an eine Förderung des Landes gebunden.
Pinneberg: Ministerium lehnt Förderantrag des SCP ab
Und die wird es zumindest in diesem Jahr nicht geben. Wie das Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport mitteilt, habe das Antragsvolumen die verfügbaren Fördermittel erheblich überstiegen. Die 86 Anträge beliefen sich auf ein Volumen von rund 12,07 Millionen Euro, zur Verfügung standen allerdings nur 7,5 Millionen Euro.
Von dieser Summe waren wiederum 3,5 Millionen zweckgebunden, etwa für Maßnahmen zur Erfüllung der UN-Behindertenrechtskonvention oder Maßnahmen der energetischen Sanierung zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Diese beiden Faktoren seien bei der Vergabe der Fördermittel priorisiert worden, teilt das Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport mit.
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Pinneberg: 2024 kann der SCP einen neuen Anlauf für Kunstrasen starten
Der Pinneberger Antrag hätte dabei nicht berücksichtigt werden können, so das Ministerium. Der SCP geht also leer aus. Zumindest vorerst. Denn die aktuelle Sportstättenförderrichtlinie des Landes Schleswig-Holstein läuft noch bis zum 31. Dezember 2024.
Für das Programmjahr 2024 könnte ein erneuter Antrag gestellt werden. Sobald der Projektaufruf vorliege, werde mit dem SCP angestimmt, ob eine erneute Antragsstellung erfolgen soll, heißt es von der Stadt. Mindestens ein Jahr muss sich der SCP also noch gedulden. Der VfL Pinneberg musste 15 Jahre auf einen Kunstrasenplatz warten.