Pinneberg. Teilweise marodes Stadion soll repariert werden, Komplettsanierung scheint möglich. Es gibt Pläne, das Areal großflächig aufzuwerten

Von wegen: „Die Mühlen der Politik mahlen ganz langsam.“ Manchmal können die Instanzen der kommunalen Verwaltung auch richtig Dampf machen. Sehr zur Freude von Uwe Hönke, dem Geschäftsführer des VfL Pinneberg und Vorsitzenden der Sportallianz Pinneberg, in der sich VfL, SC Pinneberg und SuS Waldenau als Interessengemeinschaft zusammengetan haben.

Der Grund für die aktuell gute Laune: Einem Projekt, das fast schon als abgehakt zu den Akten gelegt worden wäre, ist ganz neues Leben eingehaucht worden. Und es gibt sogar noch weitere neue Pläne, welche die Pinneberger Sportlandschaft nachhaltig verändern könnten.

Der windschiefe Käfig für den Hammerwurf muss dringend erneuert werden.
Der windschiefe Käfig für den Hammerwurf muss dringend erneuert werden. © HA | Ulrich Stückler

Der Reihe nach: Noch am 2. September hatte das Hamburger Abendblatt gemeldet, dass im Zuge der Finanzierung des neuen Kombi-Kunstrasens im Stadion 2 am Rosengarten laut Ratsbeschluss die Umwandlung von Stadion 1 in einen Kunstrasen und die Komplettsanierung der teils maroden Kampfbahn B (An der Raa) mit ihrem Fußballplatz und Leichtathletikanlagen ad acta gelegt würden. Die Stadt scheute vor den hohen Eigenbeteiligungen zurück.

Ohne Reparaturen würde die Verletzungsgefahr steigen

Unmut rührte sich bei den Vereinen; es gab eine Begehung der Kampfbahn B, um alle Mängel in einer Liste zu erfassen. Das Inspektionsteam aus Vertretern von Verein, Sportamt, kommunaler Verwaltung und Hausmeister erstellte eine Aufzählung mit dringlichen Reparaturmaßnahmen. „Es galt schließlich, zumindest die Verletzungsgefahr für den weiteren Sportbetrieb zu mindern; außerdem ist die Leichtathletik als eine der Kernsportarten neben Turnen und Schwimmen ausdrücklich zu fördern“, sagt Uwe Hönke.

Diese Stehtraversen sind wenig einladend für Zuschauer.
Diese Stehtraversen sind wenig einladend für Zuschauer. © HA | Ulrich Stückler

Eine Ansicht, der sich die Politik nun auch zügig anzuschließen scheint. Die Liste mit einem ermittelten Reparaturaufwand von rund 158.000 Euro passierte alle Hürden und steht im Ausschuss für Kultur, Sport und Jugend (KSJ) bereits in der Sitzung an diesem Mittwoch zum Beschluss, um beim Rat für den Haushalt 2021 beantragt zu werden.

Neue Fördermittel lassen auf eine Komplettsanierung hoffen

Aber vielleicht müssen diese Mittel gar nicht abgerufen werden. „Es gibt neue Geldtöpfe bei Land und Bund, über die möglicherweise doch noch eine Komplettsanierung der Kampfbahn B finanziert werden könnte“, erläutert Uwe Hönke. „Die nötigen Anträge sind gestellt.“

Während die Verantwortlichen für die Bewilligung dieser Fördermittel die Daumen drücken, stehen unvermittelt noch ganz andere Beträge im Raum. Als erste Stufe sollen an diesem Mittwoch 80.000 Euro die Hürde nehmen und vom Ausschuss an den Rat zur Anmeldung für den Haushalt 2021 weitergeleitet werden. Der Inhalt: Die Finanzierung der Planungskosten zur Entwicklung des Sport- und Bürgerparks an der Raa, also dem weitläufigen Areal zwischen Kampfbahn B und dem Hogenkamp.

Dort, wo einfache Pflege ausreicht, macht die Kampfbahn B zum Beispiel im Zufahrtsbereich einen guten Eindruck.
Dort, wo einfache Pflege ausreicht, macht die Kampfbahn B zum Beispiel im Zufahrtsbereich einen guten Eindruck. © HA | Ulrich Stückler

Eine Idee, die entstehen konnte, weil andere Pläne geschmiedet wurden. „Planer Uwe Richter, der federführend bei der Entwicklung unseres Kombikunstrasens am Rosengarten ist, hat sich im Zuge der vorgesehenen Umwandlung des Rasenplatzes beim SC Pinneberg in einen Kunstrasen gedanklich mit dem gesamten Areal dort befasst“, sagte Uwe Hönke. „Eine erste Skizze und Kostenschätzung sollen nun Anstoß für eine Detailplanung sein, was auf dem Gelände für die Bürger und Vereine möglich ist.“

In der Beschlussvorlage für den Planungsetat heißt es: „In Pinneberg soll die Aufwertung des Sport- und Erholungs­gebietes An der Raa anvisiert werden.“ Gesamtvolumen: ca. 3,5 Milionen Euro. Uwe Hönke: „Sollte dieses Projekt Gestalt annehmen, würde es den Sport in ganz Pinneberg gewaltig voranbringen.“