Pinneberg. Der neue Platz, der nun symbolisch eingeweiht wurde, hat eine bewegte Historie – die “nach Corona“ mit einer großen Feier endet.
An den beiden Funktionshäusern auf dem neuen Kunstrasenplatz des VfL Pinneberg am Fahlt wird weiterhin durch Hockey-Abteilungsleiter Olaf Mai, Fußballsportchef Florian Holstein und Zimmermann Peter Stolten fleißig geschraubt, gesägt und gehämmert.
Doch das eigentliche Juwel des größten Pinneberger Breitensportvereins, der von den Hockeyspielern und Fußballern gleichermaßen nutzbare Kunstrasen aus den Niederlanden, ist nun fertig. Anlass für eine symbolische Freigabe des Geläufs durch die städtische Politik und den Vereinsvorstand.
Carsten Lienau blickt auf die 15-jährige Entstehungsgeschichte zurück
Aber auch die perfekte Gelegenheit für den Vereinsvorsitzenden Carsten Lienau, um auf den bewegten wie auch langwierigen Werdegang dieses Platzes zurückzublicken. „Es war ein Marathon, der uns bei der Suche nach einem Standort kreuz und quer durch die Stadt geführt hat“, sagte Lienau in seiner Dankesrede anlässlich der erfolgreichen Umwandlung des Grandplatzes im Stadion 2 in eine moderne Spiel- und Sportfläche.
Rund 15 Jahre mussten vergehen, um von der ersten Idee, an der Johann-Commenius-Schule einen Rasenplatz zu nutzen und zu sanieren, nun letztlich am Südrand des Fahlts zwischen Waldspielplatz und Rosengarten die Pläne umsetzen zu können. Weitere Stationen der Planung waren das Schulzentrum Nord, eine Fläche in Waldenau, eine Erweiterung der Kooperation mit dem Golfpark Weidenhof und sogar jenseits der Stadtgrenze am Erweiterungsbau der Rellinger Caspar-Voght-Schule.
Wegen anderer Flächennutzungspläne fiel ein Standort auf dem alten Kasernengelände in Eggerstedt fort, Teillösungen wie ein halbes Hockeyfeld für Kinder und Jugendliche waren aus Erwägungen des Naturschutzes nicht umsetzbar.
Die Hockeyabteilung musste die Abwanderung von Leistungsträgern verkraften
„Wir gaben schon die Hoffnung auf, der Hockeyabteilung sind wegen fehlender Perspektive in Pinneberg Leistungsträger verloren gegangen“, sagte Carsten Lienau. „Aber dann hat uns die Sportentwicklungsplanung mit einer Bestandsaufnahme durch Professor Barsuhn den Weg frei geräumt. Sein Ergebnis war eindeutig: Pinneberg braucht unbedingt moderne Kunstrasensportplätze.“
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Mit dem so erreichten grünen Licht aus der lokalen Politik entstand der Plan, Stadion 1 und 2 am Fahlt gemeinsam zu überplanen und zur Kostenersparnis Synergieeffekte zu nutzen. Umso größer der Schock im Herbst 2019, als den Verein die Mitteilung erreichte, dass der Pinneberger Haushalt die Umwandlung der Sportstätten doch nicht hergäbe.
„Ich danke dem VfL Pinneberg für seine Beharrlichkeit und Kreativität, um die Realisierung des ersten Kunstrasenplatzes der Stadt dann doch noch umzusetzen“, sagte Bürgervorsteherin Natalina di Racca-Boenigk an diesem Punkt.
Geld aus vielen Töpfen macht das Projekt erst möglich
Geld vom Land (250.000 Euro) sowie von der Stadt Pinneberg (200.000 Euro), Landessportverband (90.000 Euro), dem Kreis (20 Prozent der förderungsfähigen Kosten, ca. 150.000 Euro) sowie Eigenmittel des Vereins, der als Bauherr für den städtischen Platz auftritt und nun ein vorerst 25-jähriges Nutzungsrecht hat, haben das über 900.000 Euro teure Stadion entstehen lassen.
VfL-Geschäftsführer Uwe Hönke: „Für die Realisierung müssen wir sehr vielen Personen danken; die wollen wir nach Corona mit einer schönen Einweihungsfeier würdigen.“