Elmshorn. Mehrheit der Politiker stimmt gegen umstrittene Namensänderung. Warum SPD und CDU den Wunsch der Elmshorner Grundschule ablehnen.

Fast eine Stunde diskutierten die Elmshorner Stadtverordneten in der jüngsten Sitzung über die Friedrich-Ebert-Schule und den Wunsch der Schulgemeinschaft, diesen Namen zu ändern. Am Ende wurde der Antrag auf Namensänderung mit den Stimmen von SPD und CDU abgelehnt.

Die beiden größten Fraktionen im Stadtverordneten-Kollegium waren sich in der Sache einig, die Schule soll weiterhin nach Friedrich Ebert benannt sein. Die Schülerinnen und Schüler hatten zuvor in einem Abstimmungsprozess für eine Namensänderung zu „Schule am Wasserturm“ gestimmt.

Elmshorner Friedrich-Ebert-Schule darf Namen nicht ändern

Dem Wunsch auf Namensänderung entsprachen die Politikerinnen und Politiker nicht. „Wir sind natürlich enttäuscht und traurig, dass unser Wille kein Gehör gefunden hat“, sagt Schulleiter Dieter Ackmann. „Aber es gehört eben auch zur Demokratie, dass man nicht immer alles bekommt, was man möchte.“

Die Friedrich-Ebert-Schule werde die Entscheidung der Stadtverordneten akzeptieren und ihren aktuellen Namen beihalten. Einzig das Logo werde geändert. „Dort wollen wir den Wasserturm einarbeiten.“ Ohnehin komme es auf die Inhalte an, sagt der Schulleiter.

CDU und SPD stimmen gegen Namensänderung der Schule

Die Friedrich-Ebert-Schule habe sich einen guten Ruf erarbeitet, sagt Ackmann. „Es ist nicht so wichtig, was draußen drauf steht. Wichtig ist, welche Arbeit in der Schule geleistet wird.“ Und auf die sei man stolz, so der Schulleiter.

Man respektiere den demokratischen Prozess, der zur Findung eines Namensvorschlags geführt habe, sagt Bürgervorsteher Andres Hahn (CDU). Dennoch hätten die Argumente gegen eine Umbenennung überwogen. „Die Schule trägt seit mehr als 60 Jahren den Namen von Friedrich Ebert.“ Den Namen zu ändern hinterlasse das Gefühl, dass Ebert etwas falsch gemacht habe, so Hahn.

Namensgeber vieler Schulen haben keinen Bezug zu Elmshorn

„Namensänderungen wie beispielsweise bei Straßennamen sind oft mit der Kritik an den Namensgebern verbunden“, sagt Hahn. An Friedrich Ebert könne es aber keine solche Kritik geben. Er sei ein verdienter Demokrat und habe viel für die Schulen, vor allem die Grundschulen, bewegt.

Das Argument der Schule, dass Friedrich Ebert keine Beziehung zu Elmshorn habe, lässt Hahn nicht gelten. „Dann müssten auch andere Schulen ihre Namen ändern. Dann könnte es auch keine Elsa-Brändström-Schule, Erich Kästner Schule oder Astrid-Lindgren-Schule geben“, sagt Hahn.

Elmshorn: Namensänderung der Friedrich-Ebert-Schule „beliebig“?

Den Namensvorschlag Schule am Wasserturm findet Hahn ohnehin schlecht gewählt. „Der Wasserturm liegt zwar in Sichtweite, aber dennoch ein paar hundert Meter entfernt“, sagt Hahn. Er sieht eine gewisse „Beliebigkeit“. „Was ist, wenn den Schülern und Eltern der neue Name in ein paar Jahren nicht mehr gefällt. Wird er dann wieder geändert?“

Er wünscht sich eine Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit dem Namen Friedrich-Ebert-Schule. Einem Kompromiss wolle sich die CDU nicht verschließen. Wie der aussehen könnte ließ Hahn jedoch offen.

Elmshorner SPD war von Namensänderung nicht überzeugt

Die SPD hatte sich im Vorfeld der Entscheidung bereits öffentlich gegen eine Namensänderung stark gemacht. Die Argumente der Sozialdemokraten ähneln denen der CDU. Friedrich Ebert sei ein verdienter Demokrat, die Änderung überzeuge nicht, sagte Arne Klaus, Fraktionsvorsitzender der SPD.

„Wir finden gut, dass der Name beibehalten wird und auch, dass es jetzt eine Entscheidung gibt“, so Klaus. Jetzt könne sich die Schule wieder ihren Aufgaben widmen. „Wir arbeiten gut mit der Friedrich-Ebert-Schule zusammen, nur in dieser Angelegenheit waren wir eben anderer Auffassung.“ Nun wolle man die Schule bei der inhaltlichen Arbeit unterstützen, insbesondere beim Thema offener Ganztag.

Elmshorn: Erweiterungsbau der Friedrich-Ebert-Schule ist fast fertig

Die Friedrich-Ebert-Schule wird aktuell erweitert. 6,5 Millionen Euro investiert die Stadt als Schulträger in einen Anbau mit sechs weiteren Klassenräumen, Bücherei, Mensa, zwei zusätzlichen Gruppenräumen, zwei Ruheräumen und einem Werkraum.

Das dringend benötigte dreigeschossige Gebäude mit 2188 Quadratmetern Fläche wird am 12. Mai offiziell eröffnet. Aktuell besuchen mehr als 400 Kinder die Schule an der Elmshorner Jahnstraße.