Pinneberg. Sibylle Hallberg liest aus ihrem neuen Buch „Vom Leuchten steiniger Lebenswege“. Darin geht es auch um die „Peking“.

Genie, Wahnsinn, Leidenschaft und ein legendäres Schiff – all das findet sich in Sibylle Hallbergs neuem Buch „Vom Leuchten steiniger Lebenswege“. Die Pinnebergerin gibt in ihren Essays Einblicke in die nicht immer ganz einfachen Leben von berühmten Menschen wie William Shakespeare, Vincent van Gogh, Johann Wolfgang von Goethe Frederic Chopin und Joachim Ringelnatz.

Das letzte Kapitel ist der Viermasterbark „Peking“ gewidmet, die Hallberg schon in ihrer Ballade „Rolling Home“ bedichtet hat. Mit der Ballade hatte die Autorin im Oktober vergangenen Jahres den ersten Lyrikpreis der Hamburger Autorenvereinigung gewonnen. Im März und April wird sie auf verschiedenen Veranstaltungen aus ihrem Buch vorlesen.

Goethe bis Chopin: Neues Buch zeigt die starken Frauen hinter ihnen

Für die ungewöhnliche Biografie des berühmten Schiffes hatte die Vorsitzende des Fördervereins der Landdrostei, die regelmäßig Literatur-Cafés veranstaltet, sehr viel recherchiert. „Ich habe dazu nun einen längeren Text erarbeitet, der die verschiedenen Stationen des Großseglers zusammenfasst“, sagt die 68-Jährige. Mit anderen Biografien hatte sie sich für Vorträge intensiv auseinandergesetzt.

Die „Peking“, die am 25. Februar 1911 in Hamburg bei Blohm und Voss vom Stapel lief, transportierte bis 1931 säckeweise Salpeter aus Chile nach Deutschland. 1932 wird sie nach England verkauft, und der Frachtsegler wird zum stationären Schulschiff umgebaut und in „Arethusa II“ umbenannt. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beschlagnahmt die Royal Navi das Schiff und nennt es „HMS Pekin“. Nach dem Krieg wird es bis 1974 wieder als Internatsschiff genutzt.

Mittlerweile altersschwach wird der Viermaster 1975 nach New York geschleppt, wo er als Attraktion im South Street Seaport Museum in Manhattan ausgestellt wird. Doch das Museum gerät in finanzielle Schieflage.

Sibylle Hallberg sah, wie die „Peking“ nach Hamburg kam

Nach jahrelangen Bemühungen vieler Hamburger wird die „Peking“ 2017 zurückgeholt, kostenintensiv restauriert und 2020 offiziell ihrem neuen Eigentümer, die Stiftung Historische Museen Hamburg, übergeben. Die Überführung des mittlerweile reinen Museumsschiffes in ihren Heimathafen am 7. September 2020 ist ein Festtag, den viele Schaulustige begleiten – darunter auch Sibylle Hallberg.

In allen anderen Kapiteln stehen bekannte Männer im Vordergrund – allerdings oft in Beziehung gesetzt zu den starken Frauen, die ihnen den Rücken stärken. So stellt Sibylle Hallberg Goethes Beziehung zu der ungebildeten Putzmacherin Christiane Vulpius in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung. Georg Sand, anders als der Name vermuten lässt eine Frau, finanziert Chopin, fördert sein Genie und beschützt den eher zarten Musiker.

Die Malerin Francoise Gilot ist mehrere Jahre die Frau an Picassos Seite. „Sie ist die einzige seiner Frauen, die es gewagt hat, ihn zu verlassen“, sagt Hallberg. Picasso beschreibt sie als Egomanen, der seine Frauen in die Abhängigkeit drängte. „Die Französin Gilot muss nach der Trennung sogar nach New York emigrieren, weil er ihr das Leben so schwer machte.“

Sibylle Hallberg liest aus neuem Buch „Vom Leuchten steiniger Lebenswege“

Anlässlich des Internationalen Frauentages liest Hallberg am Sonnabend, 11. März, von 18 Uhr an eine Geschichte aus ihrem neuen Buch vor. Gemeinsam mit weiteren Frauen (Katharina Fast, Marija Livaschnikova, Petra Matthieszen-Eitze, Heike Vajen) tritt sie mit dem musikalisch-literarischen Programm „Gemeinsam sind wir stark – reloaded“ in der Elmshorner Dittchenbühne auf. „Es wird ein bunter Abend voller Humor“, verspricht Hallberg, die an diesem Abend moderieren wird.

Von Goethe bis Chopin: Lesungen in Elmshorn, Pinneberg und Schenefeld

Im April wird es eine weitere Lesung mit ihr geben. Mit ihrem Vortrag über das außergewöhnliche Leben des Großseglers „Peking“ nimmt Sibylle Hallberg die Besucher am Freitag, 21. April, von 19 Uhr an mit auf eine Reise durch Gezeiten und Welten des 20. Jahrhunderts. Eintritt (zugunsten des Fördervereins): 10 Euro, Getränke sind inklusive. Ein Ersatztermin für die abgesagte Lesung am 25. Februar.

Und es gibt noch einen dritten Termin: Auf Einladung des Kunstkreises Schenefeld liest Hallberg am 17. März von 18 Uhr an in der Galerie im Schenefelder Einkaufszentrum aus ihrem Buch. Musikalisch begleitet wird sie von Katharina Fast.

„Gemeinsam sind wir stark – reloaded“: Sa 11.3., 18 bis 20 Uhr, Dittchenbühne Elmshorn, Hermann-Sudermann-Allee 50, 15 Euro, Kinder frei, Tickets unter oder 04121/897 10. Rolling Home - Die „Peking“, Fr 21.4., 19 Uhr, Drostei, Dingstätte 23, 10 Euro, 04101/210 30, Feuer und Flamme: Lesung mit Musik in der Galerie, Fr 17.3., 18 Uhr, Stadtzentrum Schenefeld, Kiebitzweg 2