Kreis Pinneberg. Auch 2023 sind Frauen und Männer immer noch nicht gleichgestellt. In Städten wie Elmshorn und Wedel gibt es Rosen – und Diskussionen.
In einem sind sich die Organisatoren der Veranstaltungen im Kreis Pinneberg am 8. März anlässlich des Weltfrauentags allesamt einig: Es ist in der Vergangenheit bereits vieles für Frauen und deren Rechte erreicht worden, aber es muss noch viel, viel mehr passieren, damit Frauen und Männer in der Zukunft wirklich gleichgestellt sind.
Der Ortsvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Wedel etwa schreibt in einer Mitteilung anlässlich des Internationalen Frauentages 2023: „Nicht erreicht worden ist bei uns gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
Weltfrauentag: Aktionen im Kreis Pinneberg – Kampf für mehr Frauenrechte
Der Equal Pay Day, in diesem Jahr ist es der 7. März, erinnert daran, dass Frauen im Durchschnitt aller Verdienste 66 Tage sozusagen umsonst arbeiten.“ Auch unter anderem der Abbau von Diskriminierungen, Hass und Gewalt gegen Frauen sei nicht erreicht worden.
Das Abendblatt stellt eine Auswahl an Aktionen im Kreis Pinneberg vor, in denen an diesem speziellen Tag Frauen Hochachtung gegenübergebracht und Wertschätzung gezeigt wird. Auch in Wedel werden traditionell Rosen verteilt. Diesmal am Mittwoch, 8. März, um 10 Uhr auf dem Rathausplatz.
Von Vertretern des DGB Wedel, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Magdalena Drexel und den Unterstützern im Wedeler Frauennetzwerk. Es gibt zudem einen Infostand, an dem auch rege diskutiert werden soll.
Aktionen zum Weltfrauentag im Kreis Pinneberg: Einsatz für mehr Frauenrechte
Die Wedelerin Nancy Gomez-Juse, die einst nach dem Putsch in Chile 1973 nach Deutschland geflohen war, singt und spielt Gitarre. Gomez-Juse kümmert sich ehrenamtlich um Frauen aus verschiedenen Ländern im Wedeler Stadtteilzentrum „mittendrin“ und unterrichtet deren Kinder in Musik und Tanz.
Abends läuft In der Stadtbücherei Wedel ein Film. Gezeigt wird „2000 Frauen – 50 Länder, 1 Stimme“ Organisiert wird der Filmabend vom internationalen Frauennetzwerk Wedel. Der Einlass ist um 18 Uhr, Los geht es um 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Filmabend zum Internationalen Frauentag im Industriemuseum Elmshorn
Anlässlich des Internationalen Frauentags zeigt das Industriemuseum in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro der Stadt Elmshorn den Film „Eine Liebe für den Frieden“. Der Film porträtiert die Beziehung von Bertha von Suttner und Alfred Nobel.
Von Suttner erhielt als erste Frau 1905 den Friedensnobelpreis. Der Film basiert auf dem Theaterstück „Mr. & Mrs. Nobel“. Beginn des Filmabends ist um 18.30 Uhr, Einlass ab 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Erfrischungsgetränke sind im Museumscafé erhältlich.
Uetersen: Geführter Stadtrundgang nach dem Weltfrauentag
Die Mitglieder der Frauengeschichtswerkstatt Uetersen laden anlässlich des internationalen Frauentags zu einem geführten Stadtrundgang ein. Die Gruppe will mit den Teilnehmenden den Uetersener Osten erkunden.
Allerdings findet die Veranstaltung nicht am 8. März statt, sondern erst am folgenden Sonnabend, 11. März. Von 14 Uhr an gibt es Wissenswertes über das Leben Uetersener Frauen zu erfahren. Startpunkt des Rundgangs ist am Gerberplatz/Ecke Katharinenstraße.
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Um planen zu können bitten die Mitglieder der Frauengeschichtswerkstatt um Anmeldung. Diese kann per E-Mail an die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Uetersen, Eline Joosten, (joosten@stadt-uetersen.de) oder per Telefon unter 04122/71 42 22 erfolgen.
Weltfrauentag: Auch in Schenefeld gibt es Rosen von der SPD
In Schenefeld bleibt die SPD ihrer Linie treu: Wie in den vergangenen Jahren werden am Weltfrauentag rote Rosen verteilt. Und zwar gegen 11 Uhr in Schenefeld-Dorf an der Hauptstraße bei Aldi. Anschließend fahren die Sozialdemokraten nach Schenefeld-Siedlung zur Friedrich-Ebert-Allee auf Höhe der Supermärkte Rewe und Penny. „Wenn wir dann noch Rosen haben, verteilen wir den Rest im Stadtzentrum“, sagt Brigitte Daum vom Ortsverband. Genaue Zeitangaben für die letzten beiden Orte seien schwer vorhersehbar.
Der SPD, deren zentrale Forderung des Frauenwahlreichs im November 1918 erfüllt worden war, stößt es unter anderem auf, dass Frauen nach wie vor von Altersarmut bedroht sind oder trotz Frauenquote der Anteil der Frauen in Führungspositionen sich kaum erhöht habe. „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nach wie vor voller Hindernisse“, konstatieren die Sozialdemokraten.