Kreis Pinneberg. Schleswig-Holstein unterstützt mit vier Millionen Euro: Diese Schwimmbäder im Kreis Pinneberg können profitieren.
Die Schwimmausbildung der Jüngsten hat massiv unter der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen gelitten. Viele Schwimmkurse im Kreis Pinneberg fielen aus. Und als die Bäder wieder geöffnet waren, stiegen die Energiekosten extrem an.
Die Folge: Die Wassertemperatur wurde vielerorts gesenkt, das Pinneberger Bad bleibt sogar aus Kostengründen noch bis zum 1. März geschlossen – alle Schwimmkurse fallen aus. Damit die Bäder sich über Wasser halten können, stellt das Land Schleswig-Holstein nun vier Millionen Euro zur Verfügung.
Schwimmkurse im Kreis Pinneberg: Millionen-Finanzspritze soll helfen
„Jedes Kind muss schwimmen können. Das ist unser Ziel – und gerade im Land zwischen den Meeren wollen wir dieses Ziel auch schaffen“, sagt Birte Glißmann, CDU-Landtagsabgeordnete aus Seester. „Die letzten Jahre haben mit all ihren Widrigkeiten dazu beigetragen, dass die Schwimmausbildung nicht so durchgeführt werden konnte, wie wir es uns vorgestellt haben.“
Parteikollege Martin Balasus, Abgeordneter für den Wahlkreis Pinneberg-Elbmarschen, ergänzt: „Daher ist es genau jetzt wichtig, uns für die Schwimmfähigkeit der Kinder in unserem Land einzusetzen. Jede Schwimmstätte, in der Schwimmunterricht gegeben wird, trägt dazu bei. Daher sollten ab dem 1. März Anträge zur Förderung gestellt werden.“
Schleswig-Holstein unterstützt Schwimmbäder mit 386.000 Euro
Für die Bäder im Kreis Pinneberg stünden rund 386.000 Euro zur Verfügung, die vom 1. März an abgerufen werden könnten. Der Badepark Elmshorn könne 127.500 Euro für Hallen- und Freibad erhalten, die Wedeler Badebucht 41.150 Euro und die Jürgen-Frenzel-Schwimmhalle in Uetersen 30.515 Euro.
Antragsberechtigt seien alle Schwimmstätten, an denen in diesem oder im vergangenen Jahr Schwimmunterricht für Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen stattfindet oder stattgefunden habe, so die Abgeordneten.
Kreis Pinneberg: Immer weniger Kinder können sicher schwimmen
Schon im Sommer 2022 hatte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aufgrund mangelnder Schwimmausbildung Alarm geschlagen. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 hätten sehr viel weniger Kinder schwimmen gelernt als in der Vorjahren.
„Allein 2020 hat Corona uns 30.000 Plätze in Schwimmkursen gekostet“, sagt Jochen Möller, Präsident des DLRG-Landesverbandes Schleswig-Holstein. „60 Prozent der Kinder können nach der Grundschulzeit nicht sicher schwimmen.“ Und für Kinder, die sich nicht sicher im Wasser bewegen können, werde jeder Badeurlaub zur Lebensgefahr.
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Kreis Pinneberg: Unterricht im Schwimmbad fällt Corona zum Opfer
Der DLRG-Ortsverein Halstenbek-Rellingen-Schenefeld hatte aus diesem Grund im Sommer 2022 sogar ein mobiles Lehrschwimmbecken aufgestellt, um 100 Kindern das Schwimmen beizubringen. Nach nur wenigen Tagen waren alle Plätze belegt.
Viele der Kinder waren „Corona-Nichtschwimmer“, deren Schwimmunterricht den Kontaktbeschränkungen zum Opfer gefallen seien, sagte Ortsgruppenleiter Tobias Wittenberg damals dem Hamburger Abendblatt.