Helgoland. Frei verhandelbares Gehalt, 30 Tage Urlaub. Die Stellenausschreibung klingt verlockend. Es gibt aber eine wichtige Bedingung.

Es klingt nach einer Traumstelle, aber die Bewerber müssen eines auf jeden Fall mitbringen: Den „unbedingten Willen, auf einer Insel leben zu wollen“. So steht es jedenfalls in der Stellenausschreibung, die die Gemeinde Helgoland nun für einen besonderen Posten herausgegeben hat. Denn auf dem abgeschiedenen Eiland wird ein neuer Museumsdirektor oder eine neue Museumsdirektorin gesucht. Jörg Andres, bisheriger Chef des Museums, geht Anfang nächsten Jahres in den Ruhestand. Ein Nachfolger wird dringend gebraucht.

Pinnebergs Außenposten in der Nordsee benötigt demnach eine neue Leitung für die Museen, die von der Stiftung Nordseemuseum verwaltet werden. Es handele sich um eine unbefristete Vollzeitstelle in einem „guten Arbeits- und Betriebsklima“. Das Gehalt werde frei verhandelt, zudem biete die Stelle 30 Tage Urlaub sowie „Möglichkeiten zur persönlichen und fachlichen Weiterbildung“.

Helgoland: Bisheriger Museumschef ist gebürtiger Hamburger

Zum Verantwortungsbereich des Museumsleiters gehören die Museen der Insel mit dem Haupthaus in der Nordseehalle sowie dem vorgelagerten Museumshof als Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche. Auch die ehemaligen Bunkeranlagen, die für geführte Touren zur Geschichtsvermittlung sowie touristisch genutzt werden, liegen im Zuständigkeitsbereich des Helgoländer Museumsdirektors. Hinzu kommt ein umgebauter Bunkerstollen, der noch in diesem Jahr eröffnet wird und das Museumsangebot erweitern soll.

Da sich die Themenbereiche von der Frühgeschichte bis in die Neuzeit Helgolands erstrecken, werden „fundierte Kenntnisse in museumsrelevanten Bereichen“ erwartet, gern mit abgeschlossenem Hochschulstudium etwa in Volkskunde, Geschichte oder Geowissenschaft. Auch „kuratorische Erfahrung anhand mindestens einer kulturhistorischen Ausstellung“ schade nicht. Denn der Job ist durchaus exponiert. Immerhin zählt Helgoland jährlich mehr als 350.000 Tages- und Übernachtungsgäste, die Insel sei mit ihrem hohen Bekanntheitsgrad sowie dem Reichtum an Natur, Kultur und Geschichte ein beliebtes Urlaubsziel. Insofern besitzt die Tätigkeit durchaus bundesweite Strahlkraft.

Museumschef soll Bestand in die Zukunft führen

Auch der bisherige Leiter Jörg Andres ist kein geborenes Inselkind. Der gebürtige Hamburger kam vor mehr als 20 Jahren zum Helgoländer Museum, seit 2011 führt er das Haus. Er habe mit dem Posten sein Hobby zum Beruf gemacht, denn angefangen habe er als technischer Mitarbeiter in der Nordseehalle, engagierte sich aber von Anfang an für das Museum Helgoland. Zehn Beschäftigte sowie Ehrenamtliche führt er inzwischen dort.

Seine Losung ist in die Zukunft gerichtet. So soll Bestehendes für die Zukunft gesichert und weiter ausgebaut werden. Ein historisches Archiv und Multimedia-Aktivitäten etwa sind Teile des Konzepts. Auch die Vision einer Erweiterung des Museums um ein „Haus der Erinnerung“ gehört dazu. Es soll die Geschichte Helgolands von 1890 bis zum Ende des Wiederaufbaus 1965 zeigen. Daran angeschlossen ist ein militärhistorisches Dokumentationszentrum in den Bunkeranlagen.

Für Fragen zur Stelle stehe Jörg Andres unter der Rufnummer 04725/1292 oder per Mail unter andres@museum-helgoland.de zur Verfügung. Bewerbungen sollten bis Ende August an die Gemeinde Helgoland, Personalamt, Lung Wai 28, 27498 Helgoland oder an bewerbung@helgoland.de geschickt werden.