Kreis Pinneberg. Neues Tourismuskonzept: Zahl der Tagesgäste soll auf sieben Millionen gesteigert werden – unter anderem mit einem Elbe-Ausflugsschiff.
Die Pinneberger Kreistagsabgeordneten sind sich einig, dass der Kreis Pinneberg den Tourismus fördern muss. Einstimmig hat er auf seiner jüngsten Sitzung ein entsprechendes Konzept vorgelegt, das – wie berichtet – zum Ziel hat, die Zahl der Übernachtungsgäste von 680.000 (im Jahr 2019) auf eine Million zu steigern. Auch die Zahl der Tagesgäste soll sich mittelfristig auf sieben Millionen im Jahr erhöhen. Mit Hilfe von ersten touristischen Maßnahmen, die ein dafür erstelltes Konzept vorschlägt, soll die „Marke Holstein“ beworben und etabliert werden.
Dabei soll ein eher sanfter Naturerlebnis-Tourismus gefördert werden, der sich mit Natur, Umwelt und Menschen verträgt, heißt es darin. Zudem ist die Kreisverwaltung beauftragt, der Kreispolitik bis zu den Hausberatungen im Herbst ein Planungs- und Finanzierungskonzept für ein Elbe-Ausflugschiff vorzulegen, das von Wedel bis Glückstadt sowie den Nebenflüssen Pinnau, Krückau und Stör verkehren soll. Ein solcher Ausflugsdampfer soll ähnlich wie der Tidenkieker auf der anderen Elbseite Tagestouristen anlocken.
Tourismus: Politiker stehen hinter dem Konzept
Eine erste Schätzung geht davon aus, dass ein solches Schiff für 100 Fahrgäste und 50 Fahrräder fünf Millionen Euro kosten würde und 1,1 Millionen Euro Betriebskosten im Jahr verursacht. Darum betont FDP-Fraktionschef Olaf Klampe: „Der Kreis darf nicht auf den Kosten sitzenbleiben, um den Tidenkieker am Leben zu halten.“ Ansonsten stünden die Liberalen voll hinter dem Tourismuskonzept.
- Wie der Kreis Pinneberg eine Million Touristen gewinnen will
- Elbstrand Wedel schrumpft - Beach Club in Gefahr
- Helgoland: Was ein Neuseeländer an der Hochseeinsel an der Nordsee schätzt
CDU-Fraktionschefin Heike Beukelmann hält das Tourismuskonzept für wichtig. „Wir hoffen, dass es den Kreis Pinneberg weiter nach vorne bringt.“ Und SPD-Fraktionschef Hans-Peter Stahl sagt: „Das ist für uns eine ganz wichtige Geschichte. Vom Arboretum in Ellerhoop über das Himmelmoor in Quickborn bis zur Hetlinger Schanze habe der Kreis schon heute attraktive Ziele, die viele Ausflügler anziehe. Diese dürften auch sehr interessant für Touristen sein, die nach Hamburg kämen und mal einen Abstecher in den benachbarten Kreis Pinneberg machten. „Schleswig-Holstein ist ein Tourismusland und wird es in Zukunft noch stärker sein.“