Zehn Millionen Euro teures Zustellzentrum für die Deutsche Post DHL geht in Tornesch in Betrieb. Es bietet Arbeitsplätze für 100 Menschen. Bürgermeister Roland Krügel eröffnete das Zentrum.
Tornesch. Torneschs Bürgermeister Roland Krügel durfte am Mittwochmorgen endlich auf den grünen Knopf drücken. Nach etwa anderthalb Jahren Bauzeit hat die Deutsche Post DHL ihre neue mechanisierte Zustellbasis für Pakete in Betrieb genommen. Die Anlage im Tornescher Businesspark soll eine noch schnellere Lieferung der Pakete und Wachstumskapazitäten im Logistikmarkt sicherstellen.
Gemeinsam mit Investor Helmut Greve Bau- und Boden AG hat die Deutsche Post DHL in dem Gewerbegebiet für knapp zehn Millionen Euro die neue Anlage auf dem etwa 4300 Hektar großen Areal errichtet, unterstützt wurde die Planung von der Wirtschaftsförderung WEP und der Stadt Tornesch. Eine Investition, die sich laut der Deutschen Post DHL lohnt. 100 Arbeitsplätze sind in der Region fest verankert, derzeit werden weitere Mitarbeiter gesucht.
„Wir starten ein neues Stück Postgeschichte für die Region“, sagte Matthias Korenke, Niederlassungsleiter der Deutschen Post in Kiel bei der offiziellen Einweihung des Neubaus. Etwa 8000 Pakete werden von nun an täglich in dem neuen Logistikzentrum an der A23 vollautomatisch sortiert und anschließend über Rollbänder auf die einzelnen Transporter für die Region verteilt. „Wir hoffen, dass die Anlage reicht, um die zu erwartenden Paketmengen zu bewältigen“, so Kohrenke.
Einen ersten Stresstest wird die Anlage zur Weihnachtszeit bewältigen müssen. Dann werden knapp 12.000 Pakete pro Tag erwartet, die an die Kunden in Pinneberg, Elmshorn, Rellingen, Halstenbek. Quickborn, Ellerau, Wedel, Uetersem, Tornesch und Bönningstedt ausgeliefert werden sollen.
Mehrere Förderbänder, vergleichbar mit den Logistikanlagen großer Flughäfen, transportieren die Pakete von den morgens ankommenden Lastwagen auf das Sortiersystem, von wo aus mit Scannern und Sortierklappen die Pakete automatisch den Zielladezonen für die jeweiligen Transporter zugeordnet werden. Bis zu 200 Pakete können diese aufnehmen. Das neue System ist für die DHL ein großer Fortschritt gegenüber den herkömmlichen Sortieranlagen, wo diese Arbeit noch manuell erledigt werden muss. Denn durch die beschleunigte automatische Sortierung können ankommende Pakete schneller als bisher verladen und auch schneller ausgeliefert werden.
Dank der flexibel einsetzbaren Be- und Entladetechnik und der modernen Sortiertechnik kann die Zustellbasis laut der Deutschen Post DHL künftig auch zusätzliche Funktionen eines „kleinen Paketzentrums“ übernehmen. Sendungen aus einigen Regionen Deutschlands können dann direkt in der Zustellbasis angeliefert und weiterverteilt werden, ohne dass die Pakete vorher in das Sortierzentrum in Neumünster gebracht werden müssen. Damit lässt sich nochmals Zeit und Geld sparen, auch weil die Transportwege insgesamt kürzer werden.
Für die Mitarbeiter ist die Arbeit ebenfalls besser geworden. Früher wurden die Pakete erst in Transportkarren gestapelt und dann zu den einzelnen Transportern für die Auslieferung gebracht. In der neuen Anlage ist ein Rollband vorhanden, das direkt bis an die Transporter und auf 1,20 Meter Höhe herangezogen werden kann. Die Mitarbeiter müssten sich damit nicht mehr wie früher bücken, die Rücken werden somit weniger belastet, so Kohrenke.
In den kommenden Monaten soll, abseits von möglichen Neueinstellungen, das Team mit neun DHL-Mitarbeitern aus Wedel verstärkt werden. Den WEP-Geschäftsführer Schroers freut das. „Hier werden Arbeitsplätze geschaffen“, sagt er. „Und nicht nur für Akademiker. Das ist gut.“