Mit dem Wechsel von Erik Neumann in die Dienste der Gemeinde ist die Ortsjugendpflege wieder komplett. Das Trio fährt mit dem Jugendmobil bei den Jugendlichen vor.
Rellingen. Das Rellinger Jugendmobil hat einen neuen Kapitän – und mit ihm ist die Ortsjugendpflege der Gemeinde wieder vollständig: Der Pinneberger Erik Neumann komplettiert das neu formierte Trio, das sich ab sofort um die Heranwachsenden in Rellingen kümmert. Der 39-Jährige ist dabei für die mobile aufsuchende Jugendarbeit verantwortlich. Er wird mit dem Jugendmobil seine Klienten an ihren Treffpunkten aufsuchen. „Ich habe für alle ein offenes Ohr, und mir ist sehr wichtig, frühzeitig zu den Kindern und Jugendlichen Vertrauen aufzubauen.“
Nachdem Jörn Folster Anfang 2013 zum Kreisjugendschützer aufrückte und die Gemeinde den Vertrag von Ester Vollmer nicht verlängerte, waren zwei der drei hauptamtlichen Stellen vakant. Daniel Mietz, der in den Diensten der Gemeinde verblieb, wurde kurz darauf zum Leiter der Jugendpflege befördert. Und Nicole Schmerse, die als Betreuerin im Jugendzentrum Oase einsprang, konnte als Dauerlösung verpflichtet werden. Blieb die dritte Stelle, die nun seit März Erik Neumann inne hat. „Ich möchte vor allem präventiv tätig sein und intervenierend arbeiten“, sagt der 39-Jährige. Er startete jetzt erstmals mit dem 7,49 Tonnen schweren und 170 PS starken Jugendmobil, das seit September Winterpause gemacht hatte. „Die Kinder und Jugendlichen haben sich gefreut, als ich mit dem Fahrzeug vorgefahren bin. Erst waren sie noch etwas zurückhaltend, aber das hat sich schnell gelegt“, sagt Neumann.
Er ist „ein alter Hase“ in Sachen Jugendarbeit, kennt die Sorgen und Nöte der Heranwachsenden. Und er spricht ihre Sprache. „Und das, obwohl ich eigentlich mal Groß- und Außenhandelskaufmann gelernt habe. Aber das war nichts für mich“, sagt der Pinneberger. Er machte in der Folge eine Ausbildung zum Erzieher und war in den vergangenen fünf Jahren im Schüler- und Jugendtreff Club Nord am Schulenhörn in Pinneberg tätig, die letzten drei Jahre als dessen Leiter. „Ich bin mit einem weinenden Auge da weg. Aber die Stelle war nur 23 Wochenstunden befristet.“ In Rellingen verfügt der 39-Jährige über eine Vollzeitstelle. „Und die Arbeit mit einem Jugendmobil hat mich immer schon gereizt“, so Neumann weiter, der auch Ansprechpartner für Eltern und Großeltern sein will.
Der verheiratete 39-Jährige kümmert sich ab sofort donnerstags von 18 bis 20 Uhr um das offene Sportangebot in der Halle am Ellerbeker Weg. „Sport ist für mich ein wesentlicher Bestandteil der Jugendarbeit.“ Bevor es donnerstags sportlich zur Sache geht, steht das Jugendmobil von 14 bis 18 Uhr am Sportplatz vor der Brüder-Grimm-Schule. Auch die anderen bekannten Standorte – die Spielplätze am Ellerbeker Weg, an der Hans-Reumann-Straße und am Krupunder Ring – wird das kreisweit einzigartige Jugendmobil weiter ansteuern. So machte das unter anderem mit einem Tischkicker, einer Musikanlage, Indoorspielen und einer Playstation ausgerüstete Fahrzeug bereits am Spielplatz Krupunder Ring Station.
Wann das Jugendmobil in Zukunft wo anzutreffen ist, steht jedoch noch nicht fest. „Wir wollen flexibel reagieren und dort sein, wo es notwendig ist“, sagt der Chef der Ortsjugendpflege, Daniel Mietz. Und Mietz weiß, wovon er spricht, schließlich saß er fünf Jahre selber hinter dem Steuer des Jugendmobils. Erik Neumann als neuer Fahrer und Betreuer soll nun herausfinden, welche Standorte noch bei den Jugendlichen up to date sind und zu welchen Zeiten sie sich dort aufhalten. „Es kann sein, dass ein Standort wegfällt. Dafür kommt dann ein anderer dazu“, sagt Mietz. Und Neumann ergänzt: „Die Jugend ist im Wandel. Sie trifft sich immer woanders. Und genau da möchte ich mit dem Jugendmobil sein.“
1400 Kinder und Jugendliche leben in Rellingen. Und sie sind Politik und Verwaltung einiges wert: Jährlich fließen etwa 200.000 Euro in die Kinder- und Jugendarbeit. Die Gemeinde verfügt über die Oase als zentrales und das Jugendmobil als dezentrales Jugendzentrum.