Henstedt-Ulzburg. Wo es in der Großgemeinde die schwersten Unfälle gab, wo es am häufigsten kracht – und was deswegen verändert werden soll

Gute und schlechte Nachrichten: Die Verkehrsunfallstatistik der Gemeinde Henstedt-Ulzburg für das Jahr 2023 ergibt ein gemischtes Bild. 135 Verkehrsunfälle wurden registriert, das sind zwei mehr als noch 2022, allerdings gibt es weniger Leicht- und Schwerverletzte. Wenngleich die Unfallzahlen also minimal angestiegen sind, wurden nur in 89 Fällen Personen verletzt (neun Schwer- und 104 Leichtverletzte). Ein Rückgang von 18 gegenüber 2022.

Leider gab es aber auch wieder einen Menschen, der sein Leben auf der Straße ließ. Jedem Henstedt-Ulzburger ist der Unfall in Erinnerung geblieben. Am 18. April, einem Dienstagmorgen, prallte ein 23-Jähriger mit seinem Opel Adam auf dem Autobahnzubringer Kisdorf-Feld frontal in einen Lastwagen. Er musste von der Freiwilligen Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden, verstarb aber noch an der Unfallstelle.

Unfälle in Henstedt-Ulzburg: Ein Toter und 113 Verletzte in 2023

Sorgen bereitet der Polizei und der Verkehrsaufsicht in Henstedt-Ulzburg die Kadener Chaussee, und zwar im Bereich der Abzweigung zum Beckershof. Dort wurde eine Häufung von Unfällen festgestellt, wenngleich die Beteiligten teils unter Alkoholeinfluss standen und zu schnell fuhren. Das war insbesondere am 22. Juni so, als ein 60-Jähriger mit seinem Ford auf die Gegenfahrbahn geriet und mit einem BMW zusammenstieß. Der Atemalkoholtest ergab mehr als zwei Promille.

Bei vier von sechs Unfällen gibt es einen Zusammenhang mit Abbiegemanövern, auch das ist auffällig. So wie am 26. August: Eine 85-Jährige wollte vom Beckershof aus nach rechts abbiegen, übersieht dabei ein weiteres Auto und nimmt diesem die Vorfahrt, sodass es zum Zusammenstoß kommt.

22. Juni: Auf der Kadener Chaussee gerät ein 60-Jähriger mit seinem Ford-Geländewagen auf die Gegenfahrbahn, stößt mit einem BMW zusammen. Bei dem Fahrer ergibt ein Atemalkoholtest mehr als zwei Promille.
22. Juni: Auf der Kadener Chaussee gerät ein 60-Jähriger mit seinem Ford-Geländewagen auf die Gegenfahrbahn, stößt mit einem BMW zusammen. Bei dem Fahrer ergibt ein Atemalkoholtest mehr als zwei Promille. © Westküsten News | Westküsten-News

Kadener Chaussee: Neue Beschilderung am Beckershof soll Unfallgefahr mindern

Wegen Beispielen wie diesem sieht sich die Gemeinde zum Handeln veranlasst. Und daher soll es auf der Kadener Chaussee künftig Vorwegweiser, also neue Straßenschilder, die frühzeitig auf die Einmündung Beckershof aufmerksam machen. Das soll Auffahrunfälle vermeiden. In der Straße Beckershof wird das Verkehrszeichen „Vorfahrt gewähren“ durch ein Stopp-Schild ersetzt samt doppelter Haltelinie. „Auf diese Weise sind Verkehrsteilnehmer aus dem Beckershof angehalten, sich vorsichtig in den Verkehr der Kadener Chaussee zu tasten“, heißt es.

Mehr zum Thema

In der Ortsmitte ist die Kreuzung Hamburger Straße/Maurepasstraße/Lindenstraße mit fünf Unfällen ein Schwerpunkt. Daraus folgt für die Verkehrsaufsicht folgende Konsequenz: Der Rechtsabbieger aus der Lindenstraße auf die Hamburger Straße soll künftig in die Ampelschaltung dort integriert werden.

Verkehrsunfälle Henstedt-Ulzburg: Maßnahme am Kirchweg zeigt Wirkung

Der Kreuzungsbereich Am Bahnbogen/Heinrich-Sebelien-Straße, also die Zufahrt zum Gewerbepark, gilt ebenso als auffällig, bei drei Unfällen wurde hier der Längsverkehr übersehen. Allerdings sind hier vorerst keine Maßnahmen vorgesehen.

Erfreulich ist hingegen die rückläufige Entwicklung bei der Kreuzung Kirchweg/Gutenbergstraße, also ebenso im Gewerbepark. Hier gab es in der Vergangenheit auffallend viele Abbiegeunfälle. Seitdem allerdings ein Verkehrszeichen versetzt wurde, ist das zuvor mutmaßlich verdeckte Stoppschild wieder besser sichtbar – mit dem erhofften Effekt.