Henstedt-Ulzburg. Gemeinde Henstedt-Ulzburg und Politik beerdigen Pläne, nördlich gelegene Areale zu bebauen. Warum das auch im Sinne der Schule ist.

Eigentlich war man sich schon vor mehr als zwei Jahren einig. Das neue Alstergymnasium in Henstedt-Ulzburg sollte nicht nur am bisherigen Standort, also dort, wo sich schon heute das Schulzentrum Maurepasstraße samt Sporthallen und Sportplätzen befindet, sondern zusätzlich auch direkt nördlich, auf den sogenannten „Flächen Lau“. Doch daraus wird nichts, wie kürzlich bekannt wurde. Denn die Areale hätten von der Gemeinde zunächst erworben werden müssen. Wie allerdings die Politik im Bauausschuss erfuhr, war ein Kauf nicht möglich.

„Die Verhandlungen über die Lau-Flächen gestalten sich einseitig. Die Verwaltung hat dem Grundstückseigentümer verschiedene Angebote vorgelegt. Bislang wurde keines der Angebote angenommen und auch kein eigenes Angebot abgegeben“, hieß es. Damit sind die ursprünglich erwogenen Grundstücke nördlich des Korl-Barmstedt-Wegs vom Tisch. Denn es erscheine „wirtschaftlich und zeitlich sinnvoll, die Verhandlungen über diese Flächen einzustellen“.

Alstergymnasium: Henstedt-Ulzburg beerdigt Pläne für Kauf eines zusätzlichen Grundstücks

In Konsequenz musste der Bauausschuss den alten Standort-Beschluss, gefasst im Dezember 2021, wieder aufheben. Und votierte im gleichen Zug für folgende Variante: Das neue Alstergymnasium entsteht quasi direkt dort, wo es sich schon heute befindet. Dass dies machbar sei, hatte 2021 eine Standortanalyse zur Zukunft einer der größten Schulen im Kreis Segeberg bereits gezeigt.

Im Alstergymnasium wird diese Kehrtwende offenbar begrüßt. Zumindest wurde den Fraktionen davon berichtet. Demnach habe die Schulleitung „aufgrund der räumlichen Trennung der Lau-Flächen sowohl logistische als auch sicherheitsrelevante Herausforderungen für den Schulbetrieb gesehen“. Für den Neubau wird unter anderem maßgeblich die große Sportfläche genutzt, die sich östlich der Sporthallen befindet. Ein wesentlicher Pluspunkt hier: die direkte Zufahrt zu den Parkplätzen.

Neue Schule: Beratungen und Workshops über Raumbedarf sind fertig und werden nun präsentiert

Der Bauausschuss und der Ausschuss für Bildung, Jugend, Kultur und Sport befassen sich in einer gemeinsamen Sitzung am Dienstag, 5. März (18.30 Uhr, Ratssaal), mit dem weiteren Vorgehen. Denn die Workshops und Beratungen über den Raumbedarf sind abgeschlossen. Was alles in dem neuen Alstergymnasium unterkommen muss, wie viel Platz Unterrichts- und Projekträume, Aufenthaltsbereiche, die Räume für das Kollegium und die Schulleitung benötigen, all das wurde untersucht. Schwerpunkte waren hier auch die Naturwissenschaften, der musische Bereich, der Sport, die Mensa oder die Nachmittagsbetreuung. Also sämtliche Aspekte, die eine moderne Bildungseinrichtung ausmachen.

Der Abschlussbericht wird in der Sitzung durch das Projektbüro BMP ausführlich vorgestellt. „Die erarbei­teten Raumbedarfe wurden bereits in dieser Phase einer kritischen Betrachtung der pädago­gischen Erfordernisse unterzogen. Räumliche Einsparpotenziale wurden ermittelt und der weiteren Planung entzogen. Der Raumprogrammentwurf enthält daher die Essenz dessen, was für die aktuellen und geplanten Erfordernisse des Alstergymnasiums als zwingend erfor­derlich erachtet wird“, so die Gemeinde.

Neues Alstergymnasium: 8798 Quadratmeter Gesamtfläche

Unabhängig betrachtet wird noch der Sporthallenkomplex, der nicht ersetzt, sondern saniert werden soll. Davon abgesehen, wird mit einer insgesamt benötigten Fläche von 8798 Quadratmetern kalkuliert. Der größte Teil entfällt auf die Klassenräume (4308 Quadratmeter), die Fachräume für Naturwissenschaften sind mit 1372 Quadratmetern veranschlagt, jene für Theater, Musik und Kunst mit 1812 Quadratmetern.

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Auf die Verwaltung sowie die Bereiche für die Lehrerinnen und Lehrer entfallen 700 Quadratmeter. Küche, Mensa und Kiosk würden 478 Quadratmeter groß sein, die Gemeinschaftsflächen (Pausenhalle, Bücherei) 128 Quadratmeter. Vorausgesetzt wurden 1300 Schülerinnen und Schüler in 54 Klassen.

Wie es jetzt weitergeht? Das Raumprogramm muss politisch nun beschlossen werden, damit im nächsten Schritt das Vergabeverfahren für den Planungsauftrag eingeleitet werden kann. Wann mit dem Bau begonnen werden könnte, ist derzeit offen. Auch bei den Kosten gibt es lediglich vorsichtige Schätzungen im Bereich von 40 Millionen Euro.