Norderstedt. Landesligist will Spitzenplatz festigen. Regionalligist Eintracht Norderstedt lockt Zuschauer mit ganz besonderer Aktion ins Stadion.

Stefan Gehrke, Trainer der dritten Fußballmannschaft des Hamburger SV, gibt sich öffentlich vorsichtig. „Die Meisterschaft ist immer noch nicht unser erklärtes Ziel“, sagt Gehrke vor dem Auswärtsspiel beim Tabellenzehnten SC Victoria II (Sonnabend, 14.30 Uhr, Stadion Hoheluft, Lokstedter Steindamm 87). Doch längst ist klar: Der HSV III will den Titel in der Landesliga Hammonia holen und den damit verbundenen direkten Wiederaufstieg in die Oberliga Hamburg schaffen.

In der Hinrunde lieferte Stürmer Sebastian Schmalbach nach dem 3:1 im Spitzenspiel am 11. Spieltag bei Eintracht Lokstedt mit einer klaren Ansage („Jetzt wollen wir auch Meister werden“) indes einen deutlichen Einblick, wie intern beim höchsten Amateurteam des HSV e.V. gedacht wird. Was kein Wunder ist. Die „Dritte“ war im ersten Halbjahr 2023 trotz großer Personalprobleme das spielerisch dominante Team der Hammonia-Staffel.

HSV III: Tabellenführer der Hammonia-Staffel hat vier Punkte Vorsprung

40 Punkte aus 17 Spielen ergeben vier Zähler Vorsprung auf Verfolger Lokstedt. Die Stärke der Truppe soll nun auch Victorias zweite Mannschaft zu spüren bekommen, die das Hinspiel überraschend mit 3:1 gewann. Doch Stefan Gehrke will so lange wie möglich den Druck von seinem Team fernhalten. Daher das Understatement.

Auf Fehler des HSV III lauert übrigens auch Eintracht Norderstedt II, Tabellendritter mit fünf Zählern Rückstand. Die Auswärtspartie beim Schlusslicht HNT (Sonntag 16.45 Uhr, Jägerhof) ist eine Pflichtaufgabe, die die Regionalliga-Reserve mit sieben Neuzugängen im Kader angeht. „Das letzte Pflichtspiel ist gefühlt ewig her. Aber wir müssen und wollen diese Begegnung gewinnen“, sagt Coach Jannik Paulat.

Eintracht Norderstedt: Zuschauer dürfen den Eintrittspreis bestimmen

Eine Etage höher, in der Oberliga Hamburg, tritt TuRa Harksheide am Sonnabend um 13 Uhr auf dem Sportplatz am Wendelweg beim Spitzenreiter Turn- und Sportgemeinschaft Dassendorf an. Ein Spitzenspiel also? Nicht für TuRa-Trainer Jörg Schwarzer. „Uns trennen zehn Punkte von der TuS, und die Kader wollen wir nicht vergleichen. Dassendorf ist klar besser besetzt als wir. Für mich ist das kein Spitzenspiel“, sagt Schwarzer. Er betont aber auch: „Wir wollen mutig den Weg nach vorne suchen. Viele Teams stellen sich in Dassendorf hinten rein – und verlieren trotzdem. Für uns geht es nicht um unsere Existenz, wir können frei aufspielen.“

Nicht ganz so frei aufspielen kann Regionalligist Eintracht Norderstedt (12.) zu Hause gegen den Elften SV Drochtersen/Assel (Sonntag, 14 Uhr, Edmund-Plambeck-Stadion an der Ochsenzoller Straße). Der Verlierer dieses Duells könnte der Abstiegszone bald bedrohlich nahekommen. Die Partie selbst steht ganz im Zeichen der „Pay-what-you-want“-Aktion für die Fans, die ihren Eintrittspreis selbst bestimmen können.

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„Das ist eine coole Sache. Hoffentlich kommen dadurch viele Zuschauer und wir feiern gemeinsam einen schönen Auftakt ins neue Jahr“, hofft Eintracht-Trainer Max Krause. Verzichten muss er weiterhin auf Stammtorhüter Lars Huxsohl, der nach ausgeheilter Schambeinentzündung in einem Testspiel einen Schlag auf den Fuß erhielt. Schwellung und Bluterguss lassen ein Comeback noch nicht zu.