Norderstedt. Überfälle, Diebstahl, Gewaltdelikte rund um Norderstedts Bahnhöfe und das Herold-Center: Was die Beamten nun tun wollen.
Immer wieder Taschen-, Laden- oder Fahrraddiebstähle, aber auch Gewaltdelikte und Überfälle – im Vergleich zum übrigen Stadtgebiet sind die U-Bahnhöfe Norderstedt-Mitte und Garstedt, die Bereiche um die Zentralen Busbahnhöfe dort (ZOB) und die angrenzenden Straßenzüge überproportional von Kriminalität betroffen. Überwiegend Jugendliche und Heranwachsende seien für die Straftaten zuständig, sagt die Polizei Norderstedt. Das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger hat in den vergangenen Monaten stark gelitten. Die politische Diskussion dreht sich um Kameraüberwachung und den Einsatz von Sicherheitsdiensten.
Die Polizei Norderstedt tut schon, was sie kann, um die Lage an den Brennpunkten in den Griff zu bekommen. Seit Juli liefen die Beamtinnen und Beamten der Norderstedter Wache vermehrt Streife in dem genannten Umfeld. Dafür wurden die U-Bahnhöfe, die ZOB und das Umfeld zu sogenannten Kontrollbereichen erklärt. Zuletzt hatte das Norderstedter Polizeirevier die Anordnung dafür im September bis Ende 2023 verlängert. Am Donnerstag wurde die Anordnung abermals verlängert, dieses Mal bis zum 31. März 2024.
„Anhaltend hohes Kriminalitätsniveau“
Die Polizei spricht von einem anhaltend hohen Kriminalitätsniveau. Die Anordnung eines Kontrollbereiches verleiht den Einsatzkräften weitergehende Eingriffsbefugnisse. Sie können in den Bereichen anlassbezogen die Identität von sich dort aufhaltenden Menschen prüfen. Auch Durchsuchungen am Körper potenzieller Verdächtiger oder Durchsuchungen mitgeführter Taschen und anderer Gegenstände sind erlaubt.
- Angst vor Überfall: Wie Norderstedt Sicherheit schaffen will
- Polizei: Scharfe Kontrollen an den Norderstedter U-Bahnhöfen
- Überfall in Norderstedt: Junge Frau (24) an Heiligabend in Parkanlage ausgeraubt
- Falsche Polizisten betrügen Seniorin: 20.000 Euro sind weg
Aus Sicht der Landespolizei habe sich die Ausweisung von Kontrollbereichen bewährt, „um früh, konsequent und proaktiv polizeiliche Kontrollmaßnahmen durchführen und somit örtlich eng begrenzte Kriminalitäts- oder Gefahrenlagen wirksam begegnen zu können“. Dieses Instrument sei somit ein wichtiger Faktor für die objektive und subjektive Sicherheit in den betroffenen Bereichen sowie ein effektiver Baustein zur Prävention von Straftaten, teilt die Polizei mit.
Der Norderstedter Polizei ist es wichtig, mit den Kontrollen zum einen der Szene zu zeigen, dass man vor Ort ist und ein Auge auf Verdächtige hat. Zum anderen dazu beizutragen, dass bei den Bürgerinnen und Bürger das Gefühl der Sicherheit wächst. Die Landespolizei ist davon überzeugt, dass die Kontrollen zu einer Reduzierung der Straftaten und die Aufhellung der Täterstrukturen führen.